Frauen machen Physik
Am 29. November lädt der Fachbereich Physik zu einem Vernetzungstreffen und Kolloquium ein
28.11.2019
Während Albert Einstein zu den bekanntesten Naturwissenschaftlern weltweit gehört, kennt man seine erste Ehefrau Mileva Marić Einstein, selbst Physikerin, kaum – und das, obwohl die Wissenschaftlerin ihren Mann fachlich unterstützte. Das Schicksal Mileva Marić Einsteins wird ein Thema bei der Veranstaltung „Meet Us. Frauen* machen Physik“ sein, die am 29. November am Fachbereich Physik stattfindet. Campus.leben hat mit Martina Erlemann, Gastprofessorin für Wissenschafts- und Geschlechterforschung zur Physik und eine der Organisatorinnen der Veranstaltung, gesprochen.
Frau Professorin Erlemann, an wen richtet sich die Veranstaltung „Meet us. Frauen* machen Physik“?
Menschen, denen die Vielfalt am Fachbereich Physik am Herzen liegt, treffen sich monatlich zu informellen Runden, um sich besser zu vernetzen und sich über anstehende Themen auszutauschen. Die Veranstaltung am 29. November besteht aus dem „Frauen*vernetzungstreffen" an der Physik und dem regulär stattfindenden Kolloquium des Fachbereichs. Sie ist offen für alle Geschlechter.
Der Vortrag, den Pauline Gagnon hält, ist mit „The tragic destiny of Mileva Marić Einstein“ überschrieben – worum wird es gehen?
Pauline Gagnon untersucht in ihrem Vortrag auf der Grundlage des Briefwechsels zwischen Mileva Maric-Einstein und Albert Einstein sowie weiterer Zeugnisse die Zusammenarbeit des Ehepaares. Sie bettet Mileva Marics Geschichte in den historischen Kontext ein und in ihre persönlichen Lebensumstände. So wird deutlich, dass Mileva Maric in Einsteins produktivster Zeit wissenschaftlich mit ihrem Ehemann zusammengearbeitet hat.
Frauen sind in der Physik noch immer unterrepräsentiert. Woran liegt das?
Die Gründe sehen wir in einer Verschränkung verschiedener Problemlagen. So wissen wir etwa aus der Fachkulturforschung, dass sich erfolgreiche Karrieren im MINT-Bereich für Frauen*, People of Colour oder Personen aus bildungsfernen sozialen Schichten schwieriger gestalten.
Dies ist unter anderem in den herrschenden Fachkulturen begründet, also den komplexen Gefügen von Handlungsroutinen, impliziten Regeln und Ritualen, in denen die Zugehörigkeit zu einer wissenschaftlichen Gemeinschaft hergestellt und als selbstverständlich wahrgenommen und erfahren wird.
Die Fragen stellte Melanie Hansen
Weitere Informationen
Zeit und Ort:
Frauen*vernetzungstreffen
- 29. November 2019, 13.15 Uhr
- Arnimallee 14, Raum 1.1.16
Physikkolloquium
- 29.11.2019, 15.15 Uhr
- Arnimallee 14, Hörsaal A