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Wissenschaft in zehn Minuten

Rund 20 Promovierende der Freien Universität Berlin präsentierten ihre Forschungsprojekte aus verschiedenen Bereichen der Lebenswissenschaften

07.10.2019

Von Promovenden organisiert: Doktorandinnen und Doktoranden aus der Human- und Veterinärmedizin, der Biologie, den Agrarwissenschaften, der Bioinformatik, Lebensmitteltechnologie oder Chemie präsentierten ihre Arbeiten.

Von Promovenden organisiert: Doktorandinnen und Doktoranden aus der Human- und Veterinärmedizin, der Biologie, den Agrarwissenschaften, der Bioinformatik, Lebensmitteltechnologie oder Chemie präsentierten ihre Arbeiten.
Bildquelle: Amely Schneider

Schon lange forscht Katharina Juraschek zum Thema Antibiotikaresistenzen. Doch jetzt hat sie nur zehn Minuten Zeit, um ihre Arbeit zu erklären.

Katharina Juraschek hat Lebensmitteltechnologie studiert und arbeitet bereits am Bundesinstitut für Risikobewertung. Außerdem promoviert sie im Ausbildungsprogramm Biomedical Sciences der Dahlem Research School.

Katharina Juraschek hat Lebensmitteltechnologie studiert und arbeitet bereits am Bundesinstitut für Risikobewertung. Außerdem promoviert sie im Ausbildungsprogramm Biomedical Sciences der Dahlem Research School.
Bildquelle: Amely Schneider

Sie steht vor etwa 60 Zuhörerinnen und Zuhörern in einem großen Raum im Weiterbildungszentrum „Veterinarium Progressum“ auf dem Campus Düppel der Freien Universität. Souverän und in fließendem Englisch erläutert die Biologin die Zahlen und Grafiken ihrer Präsentation, die ein Beamer an die Wand wirft. Für ihre Dissertation vergleicht die Nachwuchsforscherin die Gene verschiedener antibiotikaresistenter Bakterien. Ihr Vortrag weckt Interesse. Im Anschluss beantwortet sie einige Fragen.

Die eigene Arbeit im geschützten Raum präsentieren

Etwa 20 Berliner Promovierende haben auch in diesem Jahr im Rahmen des Doktorandensymposiums ihre Forschungsprojekte vorgestellt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben ganz unterschiedliche fachliche Hintergründe: Sie kommen aus der Human- und Veterinärmedizin, der Biologie, den Agrarwissenschaften, der Bioinformatik, Lebensmitteltechnologie oder Chemie. Wie die meisten von ihnen ist auch Katharina Juraschek Promotionsstudentin der Biomedical Sciences der Dahlem Research School (DRS) der Freien Universität Berlin. Neben ihrer Arbeit am Bundesinstitut für Risikobewertung nimmt sie an dem dreijährigen postgradualen Ausbildungsprogramm teil, das mit der Promotion abschließt. Die Studierenden sind während dieser Zeit in wissenschaftliche Projekte an der Freien Universität eingebunden und haben die Möglichkeit, an einer Vielzahl von Veranstaltungen teilzunehmen, die auf eine wissenschaftliche Laufbahn in den Lebenswissenschaften vorbereiten. Sie lernen, wie man Publikationen verfasst, Drittmittel einwirbt, Soft Skills einübt, Vortragsrhetorik und Lehrdidaktik.

„Das Doktorandensymposium ist eine tolle Plattform, um die Präsentation der eigenen Arbeit in einem geschützten Raum zu üben“, sagt Katharina Juraschek. Sie hat Lebensmitteltechnologie studiert und konzentriert sich jetzt auf Mikrobiologie. „Außerdem finde ich es sehr interessant, wie Studierende aus anderen Fachbereichen auf meine Ergebnisse schauen.“

Sich auf das Wesentliche konzentrieren und Ergebnisse visualisieren

Schon früh am Morgen beginnen die ersten Vorträge, unterteilt in verschiedene thematische Blöcke. Es geht um Antibiotikaresistenzen, Parasitologie, Tierernährung, Krankheiten bei exotischen Tieren. Wie lassen sich die Darmbakterien von Kühen durch Probiotika beeinflussen? Wie wirkt sich der Herpesvirus bei Elefanten in Gefangenschaft aus? Wie lassen sich Zinkwerte beim Menschen zuverlässig messen? Zwischendurch können die Doktoranden ihre Themen auch in der noch kürzeren Form einer Poster-Präsentation vorstellen. Vor einem großen Plakat stehend, auf dem Methoden und Ergebnisse in Wort und Bild dargestellt sind, haben sie hier gerade einmal anderthalb Minuten Sprechzeit.

Paul Siller bei seinem Vortrag „Möglicher Austrag antibiotikaresistenter Bakterien in die Umwelt“. Der Doktorand hat das Symposium mitorganisiert.

Paul Siller bei seinem Vortrag „Möglicher Austrag antibiotikaresistenter Bakterien in die Umwelt“. Der Doktorand hat das Symposium mitorganisiert.
Bildquelle: Amely Schneider

„Man soll dadurch lernen, sich auf das Wesentliche seiner Arbeit zu konzentrieren und Ergebnisse schon einmal zu visualisieren“, sagt Paul Siller. Der Veterinärmediziner am Institut für Tier- und Umwelthygiene der Freien Universität hält nicht nur selbst einen Vortrag zum Thema „Möglicher Austrag antibiotikaresistenter Bakterien in die Umwelt“, sondern hat das Symposium auch mitorganisiert.

Schon vor einem halben Jahr haben er und sieben weitere Studierende sich dafür zum ersten Mal getroffen. Unterstützt wurden sie von zwei Dozenten. Neben der Organisation des Caterings und der Werbung für die Veranstaltung musste das Doktoranden-Team auch die zahlreichen Abstracts für die Vorträge lesen, auswählen und mit den Studierenden besprechen. Und die After-Work-Party mit DJ organisieren. „Da das Programm recht straff ist, kann man dort nochmal ins Gespräch kommen und sich auch privat etwas besser kennenlernen“, sagt Paul Siller.

Zuvor aber werden noch Preise verliehen: Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten im Laufe des Tages auf einem Bewertungsbogen Punkte an die verschiedenen Redner verteilen. Die Studierenden der jeweils besten drei Vorträge und Poster-Präsentationen werden mit Büchergutscheinen ausgezeichnet und gewinnen Preisnachlässe auf den Druck ihrer Doktorarbeit.