Urbane Utopien
Schulklassen in Berlin und Mexiko-Stadt haben Modelle für städtisches Bauen entworfen – das Berliner Projekt ist im Rahmen der SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz 2018 an der Freien Universität entstanden / Nächste SchülerUni: 25. bis 29. März
15.03.2019
Wie könnten Städte in Zukunft aussehen? Wie würden Schülerinnen und Schülern architektonisch und planerisch entscheiden? Über diese Fragen haben Jugendliche in Berlin und Mexiko-Stadt nachgedacht. Laura von Puttkamer, die im Jahr 2017 in Manchester ihr Master-Studium in Global Urban Development and Planning abgeschlossen und zuvor an der Freien Universität Berlin ein Bachelorstudium in Politikwissenschaft absolviert hat, hat beide Schülergruppen begleitet: Unter ihrer Anleitung hat im Rahmen der SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz an der Freien Universität im vergangenen September 2018 eine 6. Klasse der Berlin-Zehlendorfer Mühlenau-Grundschule eine Miniaturstadt aus Recycling-Materialien gebaut; und in Mexiko-Stadt haben Elftklässlerinnen und Elftklässler – auch im vergangenen Herbst – ebenfalls eine Miniaturstadt entworfen. Zwischen beiden Modellen gibt es Ähnlichkeiten und Unterschiede – so, wie zwischen Berlin und Mexiko-Stadt, die seit 25 Jahren eine Städtepartnerschaft verbindet.
Einige Sehenswürdigkeiten, wie der Fernsehturm oder das Brandenburger Tor, sind in dem Entwurf der Berliner Schülerinnen und Schüler deutlich zu erkennen, während andere Stadtelemente eher utopisch sind: Es gibt keine Autos, stattdessen einen zentralen Bahnhof für den öffentlichen Nahverkehr (S- und U-Bahn). Es gibt eine Vergnügungsmeile mit Unterwasser-Kino, Trampolinanlagen und anderem Zeitvertreib. Die Stadt wird durch Windkraft mit Energie versorgt, Grün- und Wasserflächen prägen das Modell.
Gezeigt wurde es im Januar dieses Jahres in einer Ausstellung im Kreativhaus auf der Fischerinsel in Berlin-Mitte. Geleitet worden war der SchülerUni-Workshop von der Stadtplanerin und Alumna der Freien Universität Laura von Puttkamer. Die 26-Jährige lebt derzeit in Mexiko-Stadt und arbeitet dort zum Thema Städtepartnerschaft. Gemeinsam mit der deutschen Botschaft und der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit hatte sie „cdmXberlin“ ins Leben gerufen – ein gemeinnütziges Projekt –, um die im Jahr 1993 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Mexiko-Stadt (CDMX: Ciudad de México) und Berlin zu feiern.
Visionäre Stadt aus Papier
Die Ausstellung präsentierte auch Lieblingsorte von Bewohnerinnen und Bewohnern beider Städte, die Bilder waren im Laufe des vergangenen Jahres über die Website zusammengetragen worden. Mehrere Künstlerinnen und Künstler aus beiden Städten hatten sich an der Aktion beteiligt und ihre Lieblingsorte visualisiert. Im Zentrum stand aber die von cdmXberlin mit der Klasse 6a der Mühlenau-Grundschule gebaute Stadt aus Papier.
Wenn auch in vielerlei Hinsicht optisch ganz anders, zeigte das Projekt der mexikanischen Schülerinnen und Schüler ähnliche städtebauliche Ideen: Auch in dieser Vision gibt es keine Autos, dafür viele Grünflächen und sogar einen Strand. Auch Kultur und Entertainment spielen eine große Rolle.
Gedankenaustausch unter Schülerinnen und Schülern anlässlich des 25-jährigen Partnerstadt-Jubiläums
Schon im vergangenen Dezember wurden in einer Ausstellung in Mexiko-Stadt die dort gebaute Miniaturstadt sowie die Kunstwerke und Fotos der parallel in Berlin entstandene Entwurf gezeigt. Durch das Projekt haben die deutschen und mexikanischen Schülerinnen und Schüler einen Einblick in das Thema Stadtplanung bekommen. Außerdem konnten sie mehr über die jeweils andere Metropole erfahren. Durch die öffentliche Ausstellung der Projektergebnisse wurde der Austausch-Gedanke unterstützt.
Weitere Informationen
Weitere Informationen über das Projekt unter www.cdmxberlin.org
Die nächste SchülerUni Klimaschutz + Nachhaltigkeit findet vom 25.-29. März 2019 statt.