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Mit offenen Armen willkommen geheißen

Joseph Ben Prestel, Historiker an der Freien Universität, war bei der sechsten deutsch-russischen Woche des jungen Wissenschaftlers in Moskau

27.10.2016

Der Historiker Joseph Ben Prestel bei seinem Vortrag in Moskau.

Der Historiker Joseph Ben Prestel bei seinem Vortrag in Moskau.
Bildquelle: DWIH Moskau

Die Staatliche Moskauer Universität für Bau- und Bauingenieurwesen.

Die Staatliche Moskauer Universität für Bau- und Bauingenieurwesen.
Bildquelle: Joseph Prestel

Die deutsch-russische Woche des jungen Wissenschaftlers fand 2016 zum sechsten Mal statt. Sie wird u. a. vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutschen Botschaft in Moskau gefördert.

Die deutsch-russische Woche des jungen Wissenschaftlers fand 2016 zum sechsten Mal statt. Sie wird u. a. vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutschen Botschaft in Moskau gefördert.
Bildquelle: DWIH Moskau

Einmal im Jahr treffen sich Forscherinnen und Forscher aus Russland und Deutschland in einer russischen Stadt, um sich über ihre Arbeit auszutauschen: Die deutsch-russische Woche des jungen Wissenschaftlers ist eine interdisziplinäre Konferenz, die 2016 zum sechsten Mal stattfand und unter anderem vom Deutschen Akademischen Austauschdienst (DAAD), der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Deutschen Botschaft in Moskau gefördert wird. In diesem Jahr wurde die Konferenz in Moskau ausgerichtet und widmete sich den Themen urbane Forschung und Stadt der Zukunft. Der promovierte Historiker Joseph Ben Prestel vom Friedrich-Meinecke-Institut der Freien Universität beteiligte sich mit einem Vortrag über die Entstehung von Vorstädten zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

„Im Rahmen meiner Forschung ist mir aufgefallen, dass zu Beginn des 20. Jahrhunderts in ganz unterschiedlichen Ländern Vororte von Großstädten entstanden sind“, erläutert Joseph Prestel, „etwa in Bombay, in Kairo und in Berlin. Es handelt sich also um ein weltweites Phänomen.“ Die Ergebnisse seiner Arbeit deuteten darauf hin, dass sich dieser Umstand auf eine globale Vision und kulturübergreifende Vorstellungen in Hinblick auf urbanes Leben zurückführen lässt, sagt Prestel. In seinem Vortrag im Rahmen der Konferenz, diskutierte Prestel seine Thesen mit Forscherinnen und Forschern unterschiedlicher Fachrichtungen.

Breites Forschungspanorama

„Es gab eine große Vielfalt unter den Vortragenden, deswegen ergab sich auch ein wirklich bereicherndes Forschungspanorama“, berichtet der Historiker. So hätten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus so unterschiedlichen Disziplinen wie Ingenieurswesen, Architektur und Geschichtswissenschaften teilgenommen und angeregt miteinander diskutiert. Da die Konferenz sich über eine ganze Woche erstreckt und auch gemeinsame Ausflüge umfasst habe – etwa die Besichtigung des Moskauer Fernsehturms – habe es viel Gelegenheit gegeben, sich über das Plenum hinaus mit den Kollegen auszutauschen.

Beeindruckt von Offenheit

„Sehr beeindruckt haben mich die Vielfalt der Wissenschaftskultur in Russland und die Offenheit, mit der man uns begegnet ist“, sagt Prestel. „Auf Seiten der russischen Kollegen waren zum Beispiel Vertreter aus so unterschiedlichen Regionen wie Sibirien und dem Nordkaukasus angereist.“ Auch seien die Teilnehmer mit offenen Armen an der Moscow State University of Civil Engineering empfangen worden. „Bei der Eröffnungsfeier waren unter anderem der deutsche Botschafter in Russland, der Präsident und der Rektor der Universität zugegen. Dann kam durch eine Seitentür der Universitätschor herein und begrüßte uns mit einem lateinischen Studentenlied.“

Er habe einen Eindruck von der russischen Forschungslandschaft und den vielfältigen Kooperationsmöglichkeiten mit russischen Forschungseinrichtungen erhalten, sagt Joseph Prestel. „Die Konferenz ging über die reine Auseinandersetzung mit einem spezifischen Fachthema hinaus. Ich würde sofort wieder teilnehmen.“

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