Einen Tag lang philosophieren
UNESCO-Welttag der Philosophie am 20. November / Institut für Philosophie lädt ab 15 Uhr ein zum Mitdenken
19.11.2014
Am 20. November ist Welttag der Philosophie, 2014 zum zehnten Mal ausgerufen von der UNESCO, der Organisation der Vereinten Nationen für Bildung, Wissenschaft und Kultur. Die „Liebe zur Weisheit“, wie der griechische Begriff übersetzt lautet, wird an diesem Tag gelebt: Weltweit finden Diskussionen, Science-Slams, Konferenzen und Aktionen rund um das Fach statt. Das Institut für Philosophie feiert mit und lädt ab 15 Uhr in die Alte Bibliothek ein. Was Besucher dort in diesem Jahr erwartet und was es mit dem Welttag auf sich hat, erklärt Institutsdirektor Professor Stefan Gosepath im Gespräch mit campus.leben.
Herr Professor Gosepath, warum braucht es einen Welttag der Philosophie?
Durch einen solchen Tag erhält das Fach internationale Aufmerksamkeit. Wichtige Anliegen und Themen der Philosophie werden ja auch in allen Ländern diskutiert. Es geht nicht nur um die akademische Disziplin, sondern auch um Themen im Alltag. Dazu zählen ethische, moralische, politische Fragen, die die Gesellschaften weltweit beschäftigen, wie beispielsweise Fragen zum Thema Sterbehilfe. Aber auch Fragen, sich jeder Einzelne stellt – etwa die nach dem Sinn des Lebens.
Wie begeht das Institut den UNESCO-Welttag?
Wir feiern am 20. November immer unseren Institutstag und nutzen den offiziellen Rahmen für Auszeichnungen von Absolventen, Mitarbeitern oder Fachkollegen. Zum anderen beschäftigen wir uns mit der sogenannten akademischen Philosophie und werfen einen kritischen Blick auf unser eigenes Fach. Was ist Philosophie überhaupt? Warum brauchen wir sie? Es wird in diesem Jahr eine Diskussionsrunde geben zum aktuellen Buch „Die Lehren der Philosophie“ von Michael Hampe. Darin geht es um die These, dass Philosophie anders als andere Wissenschaften keine Lehren entwickelt, die man sich einfach zu Eigen machen kann, zum Beispiel als Studentin oder Student der Philosophie. Hampe zufolge ist Philosophie vielmehr eine Art und Weise, sich immer wieder aufs Neue in seinen Vorurteilen und Konventionen in Frage zu stellen – also eine Form des Denkens, für die es gerade wesentlich ist, dass sie nicht in bestimmten Ergebnissen zusammengefasst werden kann.
Wer wird dabei sein?
Wir freuen uns, dass wir Michael Hampe als Festredner gewinnen konnten. Über die Themen in seinem Buch werden eine Philosophin und zwei Philosophen verschiedener Universitäten diskutieren: Gerhard Ernst, ein analytisch geprägter theoretischer Philosoph von der Universität Erlangen-Nürnberg, Rahel Jaeggi, eine aus der Tradition der kritischen Theorie stammende Sozialphilosophin von der Humboldt-Universität, und schließlich Holm Tetens, der an unserem Institut besonders für die Argumentationstheorie zuständig ist. Alle Interessierten sind herzlich zum Mitdenken und Mitdiskutieren eingeladen.
Weitere Informationen
UNESCO-Welttag der Philosophie 2014 und Institutstag des Instituts für PhilosophieZeit und Ort
Programm
Ansprechpartnerin Sibylle Schmidt, Tel. 030/ 838-51919, E-Mail: sibylle.schmidt@fu-berlin.de |