„Ich bin gern hier“
Die „Welcome Week“ der Dahlem Research School (DRS) erleichtert Doktorandinnen und Doktoranden aus dem In- und Ausland den Start in Berlin und in ihre Promotion
18.11.2014
Den richtigen Hörsaal finden, Anmeldungen fristgerecht erledigen, eine Wohnung suchen – der Start an einer Hochschule und auch in einer neuen Stadt, vielleicht sogar in einem fremden Land, bringt einige Hürden mit sich. Um Promovierenden einen guten Auftakt zu ermöglichen, veranstaltet die DRS einmal jährlich die sogenannte Welcome Week an der Freien Universität. Dieses Jahr nahmen 26 Teilnehmer aus 13 Ländern und acht verschiedenen DRS-Promotionsprogrammen teil.
Tarun Bisht aus Indien und Yifei Zhu aus China sind erst seit wenigen Wochen in Berlin, doch genau wie Maneenooch Khiao-In, die bereits vor Monaten aus Thailand anreiste, zeigen sie sich überrascht und begeistert von der Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft der Menschen hier.
„Als ich am Flughafen ankam, wartete dort zu meiner Überraschung bereits mein Forschungsleiter auf mich“, erzählt Tarun Bisht, der am Dahlem Centre of Plant Sciences am Fachbereich Biologie, Chemie, Pharmazie promoviert. „Das war mein erster Eindruck von Deutschland und ich bin immer noch begeistert.“
Erster Eindruck von Europa
Die drei Promovierenden sind nicht nur das erste Mal in Berlin, sie sind auch das erste Mal in Europa. Daher freuten sie sich besonders über die Willkommenswoche der DRS. Hier erhalten die Doktoranden der verschiedenen Promotionsprogramme zahlreiche Informationen über die Angebote und Vorgaben der Freien Universität, Unterstützung beim Einstieg in die Promotion – und es ergeben sich dabei auch viele Kontakte zu anderen Promovierenden, auch über die Programm- oder Institutsgrenzen hinaus.
Maneenooch Khiao-In studiert Biomedical Sciences am Fachbereich Veterinärmedizin. Ihre Hoffnung, während der Welcome Week andere Promovierende kennenzulernen und Freunde zu finden, hat sich erfüllt. Auch bei Vorbereitung und Planung ihrer Promotion fühlt sie sich gut betreut: „Die Mitarbeiter der DRS sind sehr nett und hilfsbereit. Man kann einfach mit allen Fragen und Problemen zu ihnen gehen.“
Motivation für die eigene Arbeit
Tarun Bisht fand vor allem die während der Welcome Week angebotenen Workshops zum Zeitmanagement und zur Planung eines Projekts sehr motivierend. Er begann sofort mit der Planung seiner Doktorarbeit.
Dass die Promovierenden neben Hinweisen zum akademischen Bereich auch Anregungen für die Freizeit erhalten haben, freute Yifei Zhu besonders. Der Doktorand der Graduate School of East Asian Studies am Fachbereich Ostasienwissenschaften wird sich die Sprach- und Sportprogramme sowie den internationalen Club genauer ansehen.
Die Welcome Week fand 2014 zum sechsten Mal statt und kommt sehr gut an. „Wir möchten Promovierende bei der Organisation ihres Aufenthaltes in Berlin und an der Freien Universität unterstützen und sie durch Workshops gezielt auf die deutsche Wissenschaftskultur und die Arbeit in interkulturellen Kontexten vorbereiten“, sagt Nejwa Bettaz, verantwortlich für die Welcome Services der DRS.
Antworten auf Alltagsfragen
„Wichtig ist uns darüber hinaus, dass die Promovierenden sich schnell untereinander vernetzen und gegenseitig unterstützen“, sagt Bettaz. „Sie sollen auch wissen, dass wir ihnen in der Anfangsphase, aber auch während ihres gesamten Aufenthalts mit Informations- und Unterstützungsangeboten zur Seite stehen.“
Insgesamt promovieren unter dem Dach der DRS rund 900 Doktoranden in mittlerweile 27 Mitgliedsprogrammen. Davon kommen fast 40 Prozent aus dem Ausland. Während die Welcome Services sich vor allem an letztere richten, bietet die DRS mit dem Professional Development Program (PDP) ein umfangreiches Workshop-Angebot, das jedem Promovierenden der Freien Universität offen steht.
Hier können unter anderem Computerkenntnisse erweitert, wissenschaftliches Schreiben geübt, die Präsentation und Veröffentlichung von Texten gelernt, Karrieremöglichkeiten frühzeitig reflektiert werden.
Details erfahren und die Sprache kennenlernen
Obwohl ein Studium im Ausland meist mit mehr Aufwand und anfänglichen Anstrengungen verbunden ist, entscheiden sich jedes Jahr viele Doktorandinnen und Doktoranden, für ihre Promotion an die Freie Universität zu kommen.
Für Maneenooch Khiao-In war vor allem der gute Ruf des Fachbereichs Veterinärmedizin entscheidend; Yifei Zhu kannte die Hochschule bereits durch eine Summer School in China; Tarun Bisht überzeugte die gute Forschungsarbeit des Instituts, über die er sich im Internet informiert hatte.
Zudem hat das Lernumfeld für die drei eine Rolle gespielt: „Berlin ist eine tolle Stadt zum Lernen und Leben“, sagt Yifei Zhu. „Sie ist zwar groß, wirkt aber nicht so überfüllt wie viele chinesische Großstädte.“
Auch in den Details gäbe es viele Unterschiede; zum Beispiel gingen die Türen der U-Bahn in China automatisch auf, hier müsse man auf den Knopf drücken. „Auch wenn ich noch etwas Zeit brauche, mich an Details wie diese zu gewöhnen, bin ich gern hier und hoffe, schnell meine Deutschkenntnisse verbessern zu können.“