Schulmanagement will gelernt sein
Anmeldungen für den berufsbegleitenden Masterstudiengang „Schulentwicklung und Qualitätssicherung“ bis 31. Juli
22.07.2014
Der an der Freien Universität angebotene einjährige berufsbegleitende Masterstudiengang „Schulentwicklung und Qualitätssicherung“ bereitet Lehrkräfte auf organisatorische und qualitätssichernde Aufgaben in der Schulentwicklung und -leitung vor. Anmeldungen zum kommenden Wintersemester sind noch bis zum 31. Juli möglich.
Als vor neun Jahren das neue Berliner Schulgesetz verabschiedet wurde, hatte das weitreichende Folgen für die Organisation von Schulen: Sie waren nun verpflichtet, ein Schulprogramm zu entwickeln, das ein eigenes Profil erkennen lässt, dazu passende besondere Angebote vorzuhalten und deren Erfolg zu evaluieren. Für Schulleiterinnen und –leiter haben sich ebenfalls neue Aufgaben im Bereich der Personalführung und des Projektmanagements ergeben.
Fachkenntnisse allein reichen nicht aus
„Um diese neuen Steuerungsprozesse zu fokussieren und umzusetzen, brauchen Lehrkräfte spezielle Kenntnisse, die über das im Lehramtsstudium Gelernte hinausgehen“, sagt Diemut Ophardt, Geschäftsführerin des Zentrums für Lehrerbildung (ZfL) der Freien Universität. Der berufsbegleitende Masterstudiengang Schulentwicklung und Qualitätssicherung will diese Lücke schließen. Das zweisemestrige Seminarangebot richtet sich an Schulleitungen, Steuergruppenmitglieder, Seminarleitungen und Lehrkräfte und qualifiziert für Schlüsselpositionen in Schulentwicklungsprozessen.
„Lehrer sind heute keine Einzelkämpfer mehr. Nicht nur im Unterricht, sondern auch innerhalb des Kollegiums müssen Programme und Profil gemeinsam entwickelt werden“, sagt Diemut Ophardt. Sie koordiniert den Studiengang. Welches Profil ist für unsere Schule sinnvoll? Worauf soll der inhaltliche Fokus liegen? Welche Möglichkeiten und Herausforderungen bietet das nachbarliche Schulumfeld? Was entspricht den Kompetenzen und Interessen der Lehrkräfte? Das alles seien Fragen, die qualifiziertes Schulpersonal heute gemeinsam beantworten müsse.
„Im Lehramtsstudium bereiten wir die Studierenden auf ihr Kerngeschäft vor: das Unterrichten“, sagt Ophardt. In dem straff organisierten Studium bleibe kaum Zeit, um auf organisatorische Details des Schulmanagements und wissenschaftliche Qualitätssicherung einzugehen.
Personalführung, Projektmanagement und Statistik sind gefragt
Interessierten, die einen Bachelor- oder einen gleichwertigen Hochschulabschluss und mindestens ein Jahr berufspraktische Erfahrung haben, bietet der berufsbegleitende Studiengang die Möglichkeit, neben dem Beruf den Hochschulgrad „Master of Arts“ zu erwerben. In Blockveranstaltungen werden freitags und sonnabends insgesamt fünf Module bespielt, darunter die Bereiche Schulentwicklung und Personalentwicklung.
In dem Modul Qualitätssicherung und Evaluation werden statistische Grundlagen gelehrt. Das theoretisch erworbene Wissen, etwa darüber, wie man Fragebogen erstellt und auswertet, wenden die Studierenden im Laufe des zweisemestrigen Studiums auch praktisch an: „Teil des Studiums ist es, dass die Studierenden an ihren Schulen ein kleines Projekt zur Qualitätssicherung durchführen“, sagt Ophardt.
Was den Studiengang an der Freien Universität von anderen im deutschen Hochschulraum unterscheidet, ist das Modul Unterrichtsentwicklung. Denn die Qualität des Unterrichts sei das wichtigste Ziel der Schulentwicklung, wie Ophardt betont. Studierende reflektieren ihre bisherigen Lehrerfahrungen und gleichen diese mit dem aktuellen Stand der Forschung ab. Auch hier profitieren die Schulen von den Studienprojekten: Studierende führen Projekte der Unterrichtsentwicklung (etwa eine Lehrer-Schülerbefragung zur Unterrichtsqualität) an der eigenen Schule durch.
Weitere Informationen
- 950 Euro kostet der Studiengang pro Semester, zuzüglich der allgemeinen Semestergebühren und -beiträge.
- Der nächste Durchgang startet im Oktober.
- Interessierte können sich noch bis zum 31. Juli für den Studiengang bewerben.