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Schmetterlinge im Klassenzimmer

Das Projekt TuWaS! überzeugte Lehrkräfte, Erzieherinnen und Eltern der Moabiter Grundschule beim diesjährigen Studientag

15.10.2013

Durch Anschauen und Experimentieren lernen: Das TuWaS!-Projekt bringt Technik und Naturwissenschaften in die Schule

Durch Anschauen und Experimentieren lernen: Das TuWaS!-Projekt bringt Technik und Naturwissenschaften in die Schule
Bildquelle: Mobiter Grundschule

„TuWaS!“ – Technik und Naturwissenschaften an Schulen – wurde 2007 von der Freien Universität und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften gegründet. Ziel des Projektes ist es, Berliner Grundschülerinnen und –schüler im Sachunterricht durch praxisnahes Lernen an Themen aus den Naturwissenschaften heranzuführen. Undine Zeibig, Leiterin der Moabiter Grundschule, ist von dem Projekt mit den pädagogisch konzipierten TuWaS!-Materialkisten, die direkt an die Schulen geliefert werden, überzeugt. Bei einem Studientag an ihrer Schule haben alle Lehrerinnen und Lehrer sowie Erzieherinnen und Erzieher das TuWaS!-Material kennengelernt.

Knapp 120 Berliner Grundschulen arbeiten schon mit den TuWaS!-Experimentiereinheiten, 1000 Grundschullehrer haben sich bisher für den Umgang mit den Lehrmaterialien fortbilden lassen. Die Boxen mit den Experimentiermaterialien in Klassenstärke werden von der Freien Universität gegen ein Entgelt direkt an die Schulen geliefert. Gefördert wurde das Projekt von Anfang an von der TSB Technologiestiftung Berlin, später auch von der Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Wissenschaft, dem Transportunternehmen GO Express sowie der Carolina Science GmbH.

Schmetterlingskäfig, Lupen und 30 Raupen

„TuWaS! bringt den Kindern etwas“, sagt Schulleiterin Undine Zeibig. „Es ist inhaltlich vielseitig und erleichtert nicht zuletzt die Vorbereitung für uns Lehrer und Erzieher, da wir tolle Arbeitsmaterialien und ein erprobtes Konzept zur Verfügung gestellt bekommen.“ Nachdem bereits vier Lehrkräfte an der Moabiter Grundschule die Experimentiereinheiten im Unterricht eingesetzt haben, will die Schulleiterin weitere Kolleginnen und Kollegen sowie Eltern überzeugen. Das Konzept der Experimentierkisten des TuWaS!-Projekts passe sehr gut zu der Montessori-Pädagogik, die einen Schwerpunkt an der Moabiter Grundschule bildet: „Das Arbeiten mit konkreten Materialien hat große Vorteile“, sagt Zeibig. Die Kiste mit dem Titel „Lebenszyklus eines Schmetterlings“ etwa enthält neben einem Schmetterlingskäfig und Lupen dreißig Raupen, deren Wachstum die Schüler beobachten können: „Am Ende des Experiments fliegt der Schmetterling tatsächlich, und die Kinder schauen sich das Bild des Tieres nicht nur im Schulbuch an.“

Gute Vorbereitung für naturwissenschaftlichen Unterricht im Gymnasium

Hinzu komme, dass Teamarbeit trainiert werde. Es sei pädagogisch sinnvoll, Schüler schon in der Grundschule darauf vorzubereiten, Probleme und Problemstellungen gemeinsam zu lösen. „Heute kann niemand mehr etwas alleine erfinden“, sagt Undine Zeibig. „Teamarbeit ist gefragt.“ Dass TuWaS! ankommt, konnte auch eine Mutter berichten, deren Tochter im naturwissenschaftlichen Unterricht am Gymnasium deshalb gut mitkomme, weil sie viele Arbeitstechniken – etwa den Umgang mit Materialien beim Experimentieren, das Recherchieren von Themen sowie das Protokollieren – bereits durch TuWaS! gelernt habe.

Eine Umbruchphase als Neustart

Die Schulleiterin hofft, das TuWaS!-Projekt mit dem Schulprogramm und den Rahmenlehrplänen verknüpfen zu können. Auch sie selbst habe viel gelernt. Vor allem aber freue sie sich über die Begeisterung der Schülerinnen und Schüler: „Mich fasziniert, dass die Kinder mit Freude und Neugier an die Experimente herangehen. Denn wenn Kinder Spaß am Unterricht haben, lernen sie mehr, behalten das Gelernte besser und haben Lust, weiter zu lernen.“