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Schlangenauto mit Solarantrieb oder: Die Ölpalme auf dem Pausenbrot

Mehr als 1500 Kinder zu Besuch bei der SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz

25.03.2013

Strom zum Anfassen: Im „Energiekreis“ wurde das Phänomen Gleichstrom von den Kindern selbst dargestellt.

Strom zum Anfassen: Im „Energiekreis“ wurde das Phänomen Gleichstrom von den Kindern selbst dargestellt.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Kursleiterin und Schauspielerin Luzia Schelling inspirierte die Schüler dazu, Energieverbrauch kreativ darzustellen.

Kursleiterin und Schauspielerin Luzia Schelling inspirierte die Schüler dazu, Energieverbrauch kreativ darzustellen.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Mit Spaß und Kreativität wurden aus Altpapier Fahrzeuge gebastelt, wie sie in der Zukunft existieren könnten.

Mit Spaß und Kreativität wurden aus Altpapier Fahrzeuge gebastelt, wie sie in der Zukunft existieren könnten.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Zum Beispiel ein Flugzeug mit Solarzellen auf den Tragflächen.

Zum Beispiel ein Flugzeug mit Solarzellen auf den Tragflächen.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Um für ihr Solarauto Reifen zu basteln, durften die Schüler sogar selbst die Säge in die Hand nehmen.

Um für ihr Solarauto Reifen zu basteln, durften die Schüler sogar selbst die Säge in die Hand nehmen.
Bildquelle: Marina Kosmalla

Die Entscheidung fiel den Schülerinnen und Schülern der Steglitzer Grundschule am Insulaner bei der Wahl ihres Workshops leicht: Basteln wollten sie. Und zwar eine dreidimensionale „Zeitmaschine“. „Was treibt mich an? Eine etwas andere Zeitmaschine“ hieß einer von 56 Einzelworkshops, die im Rahmen der SchülerUni Nachhaltigkeit + Klimaschutz vom 11. bis 15. März auf dem Campus der Freien Universität angeboten wurden. Die fünftägige SchülerUni stand wie immer unter dem Motto „Lernen für eine zukunftsfähige Welt“.

Mehr als 1500 Berliner Schulkinder der fünften und sechsten Klassen nahmen an den kostenlosen Mitmach- und Kreativ-Workshops der aktuellen SchülerUni teil. Titel wie „Eine solare Abenteuerreise rund um die Erde“ und „Die Ölpalme im Tank und auf dem Pausenbrot“ behandelten die Themen nachhaltige Mobilität und Ernährung und nahmen dabei Bezug auf den Alltag der Schüler.

Ziel der SchülerUni ist es, so die Projektleiterin Karola Braun-Wanke des Forschungszentrums für Umweltpolitik, dass sich die Kinder in einer kreativen und inspirierenden Atmosphäre gemeinsam überlegen, wie sich Klimaschutz und nachhaltiges Handeln in den eigenen Alltag integrieren lässt. Beim Basteln, Experimentieren und Diskutieren in der Gruppe können sich die Schüler „frei von Notendruck“ Gedanken über ihren gewohnten Lebens- und Konsumstil machen, also über Kleidung, Ernährung, Reisen und Hobbys.

"Gestresste" Haushaltsgeräte

Um das Thema Elektrizität ging es beispielsweise im szenischen Workshop „Saft & Kraft“, den die Lehrerin Kirsten Weber mit ihrer sechsten Klasse der Pankower Klecks-Grundschule besuchte. Die Schauspielerin Luzia Schelling und die Theater-Regisseurin Katja Fillmann machten den Schülerinnen und Schülern in Improvisationsübungen bewusst, wie „gestresst“ Haushaltsgeräte sind, die ständig Leistung bringen müssen und andauernd „unter Strom“ stehen.

So wurden durch einen selbstdargestellten „Energiekreis“ die Phänomene Gleichstrom, Wechselstrom, Stromsprung und -überspannung veranschaulicht. Über diesen „sportlichen“ Teil freuten sich die Kinder ganz besonders. Für die beiden Kursleiterinnen sind die Themen Energie und Theater eng miteinander verbunden. „Auf der Bühne verbrauchen wir mehr Energie als im Alltag“, erklärt Schelling. „Für den Workshop fanden wir es besonders interessant, etwas Unsichtbares sichtbar zu machen, den Energieverbrauch kreativ darzustellen.“

Fahrzeuge aus Altpapier

Kreativität war auch in der Altpapierwerkstatt „Was treibt mich an? Eine etwas andere Zeitmaschine“ der Berliner Künstlerinnen Susanne Wehr und Ev Pommer gefragt. Hier sollten die Schülerinnen und Schüler Fahrzeuge malen und basteln, wie sie in der Zukunft existieren könnten.

Wichtigster Punkt dabei: die Antriebskraft. Wie müsste etwa ein Treibstoff beschaffen sein, der die Natur nicht belastet? Die zehnjährige Rebecca entschied sich für ein Flugzeug, dass auf seinen Flügeln genügend Platz für Solarzellen bietet. Aber auch ungewöhnliche Fahrzeuge wie ein Auto in Form einer Schlange, das durch Solar-, Wind- und Wasserkraft betrieben wird, präsentierten die Grundschüler vom Insulaner.

Lehrerin Gabi Lenz versucht jedes Jahr, an der SchülerUni teilzunehmen: „Durch diese andere Unterrichtsform lernen die Kinder viel, und es macht immer wieder Spaß.“ Die SchülerUni findet jeweils im Frühjahr und Herbst in der vorlesungsfreien Zeit statt.

Eine Woche lang werden die Hörsäle, Seminarräume und Labore an der Freien Universität für Schulklassen der Stufen fünf und sechs geöffnet, um Schüler dort zu Mitmach-Workshops und -vorlesungen mit Wissenschaftlern, Künstlern und Umweltexperten einzuladen. Zudem erhalten Schulklassen Einblick in die Energieversorgung an der Freien Universität. Sie können Heizungsanlagen besichtigen, Solardächer und Wetterstationen. Im Botanischen Garten können sie mehr über die Pflanzenwelt lernen.

Die nächste SchülerUni findet vom 9. bis 13. September 2013 statt. Die begleitende Lehrerfortbildung wird am 12. August 2013 angeboten.

Kontakt: Karola Braun-Wanke, Forschungszentrum für Umweltpolitik,
Freie Universität Berlin, E-Mail: k.braun-wanke@fu-berlin.de

Informationen zur SchülerUni: www.fu-berlin.de/schueleruni