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„Vorbilder in einer multikulturellen Gesellschaft"

Der „Schülercampus – mehr Migranten werden Lehrer“ fand zum zweiten Mal in Berlin statt / Auftaktveranstaltung an der Freien Universität

25.06.2012

Die Kontakte und Freundschaften einiger Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich bei vergangenen Veranstaltungen kennenlernten, dauern bis heute an.

Die Kontakte und Freundschaften einiger Teilnehmerinnen und Teilnehmer, die sich bei vergangenen Veranstaltungen kennenlernten, dauern bis heute an.
Bildquelle: Juliane Bartsch

Die Schüler sollen bereits vor der Entscheidung für ein Studienfach die Möglichkeit haben, das Lehramtsstudium und den damit angestrebten Beruf aus einer neuen Perspektive kennenzulernen.

Die Schüler sollen bereits vor der Entscheidung für ein Studienfach die Möglichkeit haben, das Lehramtsstudium und den damit angestrebten Beruf aus einer neuen Perspektive kennenzulernen.
Bildquelle: Juliane Bartsch

Während des „Schülercampus“ erhalten Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der Klassestufen 10 bis 13  an drei Schnuppertagen einen Eindruck vom Lehrerberuf.

Während des „Schülercampus“ erhalten Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der Klassestufen 10 bis 13 an drei Schnuppertagen einen Eindruck vom Lehrerberuf.
Bildquelle: Juliane Bartsch

Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund für den Lehrerberuf zu begeistern – das ist das Ziel des Projekts „Schülercampus – mehr Migranten werden Lehrer“, einer Initiative der ZEIT-Stiftung. Die Auftaktveranstaltung des diesjährigen „Schülercampus“, der in Berlin zum zweiten Mal stattfand, vermittelte eindrucksvoll, wie hilfreich die Initiative für die Berufs- und Studienwahlentscheidung von Schülerinnen und Schülern ist.

Murat Kazan weiß, wovon er spricht: „Dass Ihr euch für den Schülercampus beworben habt, war die beste Entscheidung überhaupt“, sagte er den diesjährigen Teilnehmerinnen und Teilnehmern. Im vergangenen Jahr hat er am ersten Berliner Schülercampus teilgenommen und ist mittlerweile Lehramtsstudent an der Freien Universität Berlin und aktives Mitglied des BERLINER NETZWERKS FÜR LEHRKRÄFTE MIT MIGRATIONSHINTERGRUND.

Jessica Machala und Samte Altinay, auch sie „Ehemalige“, erinnern sich an „die wunderschöne Zeit“, die sie im vergangenen Jahr während des Schülercampus am Wannseeforum verbracht haben. In der schönen und ruhigen Umgebung seien die Gespräche mit den zahlreichen Lehrkräften des BERLINER NETZWERKS FÜR LEHRKRÄFTE MIT MIGRATIONSHINTERGRUND anregend gewesen. Die Kontakte und Freundschaften, die sich aus diesen ersten Begegnungen ergeben haben, dauerten bis heute an.

Einblick in den Lehrerberuf

Während des „Schülercampus“ erhalten Schülerinnen und Schüler mit Migrationshintergrund der Klassestufen 10 bis 13 an drei Schnuppertagen einen Eindruck vom Lehrerberuf: Sie können mit Experten sprechen, an Diskussionsrunden teilnehmen und an Schulen oder Universitäten hospitieren. So sollen die Schüler bereits vor der Entscheidung für ein Studienfach die Möglichkeit haben, das Lehramtsstudium und den damit angestrebten Beruf aus einer neuen Perspektive kennenzulernen.

Die Notwendigkeit, Integration nicht nur durch Bildung zu fördern, sondern vor allem auch durch die Beschäftigung von Menschen mit Migrationshintergrund im Bildungssystem selbst, wurde von allen Beteiligten während der Auftaktveranstaltung des diesjährigen Projektdurchgangs gleichermaßen betont.

Mark Rackles, Staatssekretär für Bildung in Berlin, ermutigte die Schülerinnen und Schüler, den eingeschlagenen Weg weiterzuverfolgen. Hoffnungsträger seien sie, „Vorbilder in einer multikulturellen Gesellschaft“. Durch ihre eigene interkulturelle Erfahrung hätten sie besondere Kompetenzen im Umgang mit Heterogenität und dadurch die Chance, später einmal von ihren Schülerinnen und Schülern als lebendige Rollenvorbilder wahrgenommen zu werden.

Bildung als Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe

Die Ansicht, dass Bildung der Schlüssel zu gesellschaftlicher Teilhabe sei, und dass erst dadurch die Voraussetzung für eine wirklich multikulturelle Gesellschaft gegeben sei, ist das gemeinsame Leitbild der beteiligten Stiftungen. Auch Christina Rau, Witwe des ehemaligen Bundespräsidenten Johannes Rau, trat für diese Überzeugung ein.

Initiiert wurde der diesjährige Projektdurchgang des „Schülercampus“ erneut von der ZEIT Stiftung Ebelin und Gerd Bucerius. Durchgeführt wurde er von der Freien Universität Berlin gemeinsam mit der Humboldt Universität zu Berlin, unterstützt wurde das Projekt von der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung. Als weiterer Projektpartner konnte in diesem Jahr die Sir-Peter-Ustinov Stiftung gewonnen werden.