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Neu an der Dahlem Research School?

Orientierungswochen für internationale Doktoranden an der Freien Universität

23.09.2009

Doktorand Matthew Stephen aus Neuseeland im Gespräch mit Anda Šilde, Leiterin des Welcome Center der DRS

Doktorand Matthew Stephen aus Neuseeland im Gespräch mit Anda Šilde, Leiterin des Welcome Center der DRS
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Sie kommen aus Thailand, Serbien, Uganda, aus Norwegen und dem Iran, aus China und Neuseeland: 23 internationale Doktoranden aus 13 verschiedenen Ländern nehmen zum Wintersemester ihr Studium in Promotionsprogrammen der Dahlem Research School (DRS) auf. Um ihnen einen guten Start an der Freien Universität zu ermöglichen, bietet die DRS ein dreiwöchiges Orientierungsprogramm an.

Noch bis zum 25. September treffen sich die ausländischen Doktoranden täglich im neuen Haus der Dahlem Research School. Der Tag beginnt mit einem dreistündigen Deutschkurs, an dessen Ende die Graduierten ein offizielles Diplom erwerben können. Nachmittags finden gemeinsame Freizeitveranstaltungen oder Workshops statt – etwa Einführungen in die deutsche Forschungskultur.

„Die akademischen Paradigmen und Gepflogenheiten, die wir hier für selbstverständlich halten, sind nicht überall auf der Welt gleich“, sagt Workshop-Dozent Dr. Gregor Walter-Drop. „In der Mongolei zum Beispiel erweist man dem betreuenden Professor seine Referenz, indem man in der eigenen Arbeit aus dessen Werken abschreibt.“ Was im fernen Osten als Respektsbezeugung gilt, ist in der westlichen Wissenschaftskultur als Plagiat verfemt. Und anderes, was im Ausland unter Strafe steht, ist in Deutschland ausdrücklich erlaubt: „Während kritische Forschungsfragen in vielen Ländern zu handfesten Schwierigkeiten mit den Autoritäten führen können, ist die Freiheit der Wissenschaft hier grundgesetzlich geschützt – es geht also nicht nur um ein Bewusstsein für die Pflichten, sondern auch für die Rechte“, betont Walter-Drop.

Wissenschaft und Praktisches

Und dann gibt es natürlich noch die ganz pragmatischen Unterschiede und die Tücken des Universitätsalltags: Wie das Ausleihsystem an den Bibliotheken funktioniert, wie man sich offiziell einschreibt, und wie man an Kopierkarten kommt – das ist nicht nur von Land zu Land, sondern mitunter sogar von Universität zu Universität verschieden. Die Mitarbeiter der DRS stehen auch bei diesen Fragen helfend zur Seite.

Vor allem aber sollen die Doktoranden auch die Stadt kennenlernen und sich untereinander austauschen. Eine Bootsfahrt auf der Spree, ein Spaziergang entlang der ehemaligen Mauer, die Besichtigung von Holocaustmahnmal und Reichstagskuppel standen genauso auf dem Programm wie Biergartenbesuche und gemeinsame Grillabende im Garten der Dahlem Research School. „Dabei geht es uns vor allem darum, die Orientierung auf dem Campus und in Berlin zu fördern, um so eine möglichst rasche Integration in der neuen Umgebung zu ermöglichen“, sagt Anda Šilde, die im Team der DRS für die Orientierungswochen verantwortlich ist. „Wir hoffen, dass sich dabei viele interessante und langfristige Kontakte ergeben – zwischen den neuen Doktoranden und denen früherer Jahrgänge, zwischen den internationalen und den deutschen Graduierten und auch zwischen verschiedenen Einrichtungen der Freien Universität. So entsteht im Idealfall ein wirkliches Netzwerk, von dem die Doktoranden noch weit über das erste Semester hinaus profitieren können.“