Wenn der Sommer zum Winter wird
Studierende aus der ganzen Welt besuchen die Internationale Winteruniversität der Freien Universität
02.02.2009
Studieren an der Winteruniversität: Natalia Correa, Cristen Bjerg und Deborath Esquivel (v.l.n.r.)
Bildquelle: Freie Universität Berlin
Thomas Langan (l.) und Jong-won Park perfektionieren ihre Deutschkenntnisse an der Freien Universität
Bildquelle: Freie Universität Berlin/ Jan Hambura
„In meinem Heimatland kann ich mit fast niemandem Deutsch sprechen“, sagt Jong-won Park. Deshalb ist der 19-jährige Jurastudent aus der südkoreanischen Hauptstadt Seoul nach Berlin gekommen. Hier besucht er mit 80 weiteren Studierenden die Internationale Winteruniversität der Freien Universität (FUBiS).
Sie kommen vorwiegend aus Ländern, die auf der südlichen Erdhalbkugel gelegen sind. Dort ist gerade Sommer – und eigentlich haben die Studierenden Ferien. Doch anstelle in der Sonne zu liegen oder zur Abkühlung in den Pool zu springen, besuchen sie an der Freien Universität Deutschkurse, belegen die Veranstaltung „Film as Collaborative Art“ , um mit Kommilitonen aus der ganzen Welt Filme der Berlinale-Filme zu analysieren oder hören Veranstaltungen zu „European Studies“. Die meisten der Teilnehmer haben ein Stipendium des Deutschen Akademischen Austausch Dienstes (DAAD) erhalten.
Auch Thomas Langan aus Melbourne ist nach Berlin gekommen, um seine Sprachkenntnisse zu perfektionieren. Gemeinsam mit rund 15 Studierenden besucht der Australier den „Fortgeschrittenenkurs Deutsch“, der im Rahmen der Winteruniversität angeboten wird. Der 21-jährige Student der Psychologie und deutschen Sprache war schon vor vier Jahren einmal als Austauschschüler in Berlin. Seit Dezember erkundet er die Stadt aufs Neue: „Zuerst habe ich in Prenzlauer Berg gewohnt, dann im Wedding und jetzt in Lichterfelde.“ Die meisten anderen Studierenden sind in der ersten Januarwoche in Berlin angekommen, pünktlich zum Start der Winteruniversität am 10. Januar.
Natalia Correa studiert in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens, Internationale Beziehungen. Die 22-Jährige möchte wie die 21-jährige Soziologie-Studentin Cristen Bjerg aus La Plata in Argentinien Diplomatin werden. „Wir bezahlen nichts für unser Studium in Argentinien. Das Studium bezahlen die Steuerzahler unseres Landes. Deshalb möchte ich meinem Land etwas zurückgeben“, erklärt Cristen Bjerg und ihre Landsfrau Deborath Esquivel ergänzt: „Wir können das, was wir hier in Deutschland sehen und lernen in unsere Länder tragen.“ Die 22-jährige Studentin der Politikwissenschaften an der Universität in Rosario freut sich über die Internationalität Berlins: „Die Berliner sind sehr freundlich und hilfsbereit. Aber auch ohne Deutsch, dafür mit Englisch und Spanisch, kann man locker in Berlin überleben. Überall treffen wir Leute, die Spanisch sprechen.“ Und im Studentendorf Schlachtensee, wo sie wohnt, sei es bei Partys sogar schwierig, überhaupt auf Deutsche zu treffen. Sie und ihre Kommilitonen verlassen Berlin wieder, wenn die Winteruniversität am 7. Februar zu Ende geht. Doch sie wollen wiederkommen – dann gerne für ein ganzes Semester.
Weitere Informationen
Vom 6. Juni bis 18. Juli sowie vom 25. Juli bis 22. August findet die Sommeruniversität der Freien Universität statt.
Nähere Informationen finden Sie im Internet unter http://www.fubis.org, wo Sie sich auch anmelden können.