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Das Rundum-sorglos-Paket

Studierenden aus Lateinamerika wird der Einstieg in das Berliner Studentenleben erleichtert

06.01.2009

Die Studentinnen Mariana, Lia und Carolina (v.l.n.r.) vor dem Henry-Ford-Bau

Die Studentinnen Mariana, Lia und Carolina (v.l.n.r.) vor dem Henry-Ford-Bau
Bildquelle: Jan Hambura

Der Anfang ist immer schwer. Und oft ist der Weg sehr weit: Studierende an der Freien Universität kommen aus allen Ecken Deutschlands und den entferntesten Ländern zum Studium nach Berlin.

Eine besondere Gruppe der Studienanfänger ist die der Absolventen der deutschen Schulen im Ausland. Um ihnen den Einstieg an deutschen Universitäten zu erleichtern, hat der Deutsche Akademische Austausch Dienst (DAAD) die „Betreuungsinitiative Deutsche Auslands- und Partnerschulen“ (BIDS) ins Leben gerufen, an der auch die Freie Universität mit acht Partnerschulen in Lateinamerika teilnimmt. Das „Rundum-sorglos-Paket“ für die Absolventen dieser deutschen Schulen in Mexiko, Costa Rica, Kolumbien, Ecuador und Brasilien umfasst folgenden Service: einen kostenlosen Platz im Studentenwohnheim für 10 Monate sowie Begleitung durch zwei Tutoren, die die Stipendiaten bei allen Fragen rund um das Leben und das Studium in Berlin betreuen - angefangen vom Einkaufen bis zur Anmeldung für die Uni-Kurse im Internet.

Betreuungsinitiative soll für Studium in Deutschland begeistern

Der Grund für die Exklusiv-Betreuung: Viele Absolventen von deutschen Auslandsschulen in Lateinamerika entscheiden sich nach dem Abitur für ein Studium in den USA. Die Betreuungsinitiative soll dies ändern und die Abiturienten für ein Studium in Deutschland begeistern. Zurzeit nehmen zwei Brasilianerinnen, eine Mexikanerin und ein Ecuadorianer an dem Programm teil und studieren seit Oktober an der Freien Universität. Für die Startphase des Projekts hat sich die Freie Universität zunächst für eine Kooperation mit deutschen Schulen in Lateinamerika entschieden. "Dort gibt es das dichteste Netz von deutschen Auslandsschulen außerhalb Europas. Darüber hinaus genießen Deutschland und das deutsche Bildungssystem in Lateinamerika hohes Ansehen", erläutert Stefanie Böhler, Lateinamerika-Referentin der Freien Universität. Langfristig soll die Betreuungsinitiative Absolventen deutscher Schulen aus der ganzen Welt den Einstieg in das Studium an der Freien Universität erleichtern.

Brasilianischer Sommer

Mariana, Carolina und Lia sitzen in der Cafeteria der Wirtschaftswissenschaftler an der Dahlemer Garystraße. Warum sich die 19-Jährigen für ein Studium an der Freien Universität entschieden haben? „In Deutschland ist das Niveau höher als in Mexiko. Außerdem bin ich hier mit meinem Bachelor schon nach drei anstatt nach viereinhalb Jahren fertig“, begründet Mariana, die im mexikanischen Guadalajara die deutsche Schule besucht hat und nun an der Freien Universität Volkswirtschaftslehre studiert, ihre Studienortswahl. Mit ihrem ecuadorianischen Kollegen bilden die drei Studentinnen eine Wohngemeinschaft im Studentendorf Schlachtensee. „Dort werden sie von einem Doktoranden am Lateinamerika-Institut betreut, der, wie die Studenten, im Wohnheim lebt. Eine peruanische Kommilitonin hilft ihnen zusätzlich bei allen Fragen rund ums Studium“, sagt Stefanie Böhler.
„Wir haben uns bewusst für Berlin und die Freie Universität entschieden, weil wir eine deutsche Schule besucht und die Sprache erlernt haben“, sagen die Brasilianerinnen Lia und Carolina. „Das Wetter hat dabei keine Rolle gespielt. Nur jetzt merken wir, wie kalt es in Deutschland ist.“ Am Strand in Mexiko und in der Heimatstadt von Lia und Carolina – in Rio de Janeiro – sind es jetzt sommerliche 35 Grad - im Schatten.