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Die Ästhetik der Bewegung

Neuer Master für Tanzwissenschaft im Studienangebot

25.11.2008

Isa Wortelkamp ist Juniorprofessorin für Tanzwissenschaft

Isa Wortelkamp ist Juniorprofessorin für Tanzwissenschaft
Bildquelle: privat

Lecture-Performance im Rahmen der Valeska Gert-Gastprofessur für Tanz und Performance

Lecture-Performance im Rahmen der Valeska Gert-Gastprofessur für Tanz und Performance
Bildquelle: David Ausserhofer

Tanzen ist eine Kunst. Aber ist es auch eine Wissenschaft? An der Freien Universität ist diese Frage schon vor langer Zeit mit "ja" beantwortet und Tanzforschung betrieben worden – als Teil des Fachs Theaterwissenschaft. Seit kurzem gibt es nun auch den Master-Studiengang "Tanzwissenschaft – Körper, Bewegung, Verfahren". Es ist der erste dieser Art in Deutschland.

"Damit ist die Tanzwissenschaft erstmals als eigene universitäre Disziplin etabliert", freut sich Studiengangskoordinatorin Isa Wortelkamp, Juniorprofessorin für Tanzwissenschaft am Institut für Theaterwissenschaft. 16 überwiegend weibliche Studierende lernen und forschen dort vier Semester lang über die flüchtige Bewegung des Tanzes. Der Lehrplan umfasst Theorie und Ästhetik ebenso wie Tanzgeschichte, Tanzmethodik und die Forschungspraxis. Zu den Studierenden des ersten Jahrgangs gehört Mira Moschallski, die zuvor in Amsterdam einen Bachelor in zeitgenössischem Bühnentanz gemacht hat. "Ich wollte mein praktisches Tanzwissen um einen theoretischen Hintergrund erweitern", sagt sie zu ihrer Motivation. Auch Katarina Kleinschmidt, diplomierte Bühnentänzerin, fehlten in ihrer Ausbildung die Reflexion und die Tanztheorie. "Das Masterstudium bietet eine gute Möglichkeit, mein Nachdenken über Tanz theoretisch zu fundieren", erklärt sie.

Ein Studiengang mit internationaler Anziehungskraft

Nicht zuletzt wegen seiner Einzigartigkeit zieht der Studiengang Studierende aus aller Welt an: Gleich im ersten Jahrgang fanden sich neben Deutschen Teilnehmer aus Japan, Russland, Italien und den USA zusammen. Ein Grund für den Gang nach Berlin ist für viele von ihnen auch die renommierte künstlerische Valeska-Gert-Gastprofessur, die jährlich mit einem namhaften Vertreter der Tanz- und Performanceszene besetzt wird. Wegen ihres guten Rufes kooperieren die Tanzwissenschaftler der Freien Universität zudem mit nationalen und internationalen Choreographen, Kompanien und Kulturinstitutionen. Auch der Sonderforschungsbereich "Kulturen des Performativen" oder der Exzellenzcluster "Languages of Emotion" arbeiten in direkter Nachbarschaft.

Außerordentliche Vielfalt der Berufswahl

Mit dem Master in der Tasche tut sich eine Reihe von Berufsfeldern auf. Die Absolventen können etwa als Tanzdramaturgen, Kuratoren oder Journalisten arbeiten. "Weil die Tanzwissenschaft noch eine junge Disziplin ist, entstehen momentan noch viele weitere Berufsfelder", sagt Isa Wortelkamp, "die Studierenden schätzen diese Vielfalt außerordentlich."