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Tornados, Blitze und Poltern im Keller

Im PhysLab experimentieren Schüler aller Altersklassen

19.11.2008

Sieht gefährlich aus, ist es aber nicht: Die rosa Blitze zucken nur in der Kugel, nicht durch den Köper

Sieht gefährlich aus, ist es aber nicht: Die rosa Blitze zucken nur in der Kugel, nicht durch den Köper
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Sabrina Wendling

Großes Gepolter gibt es, wenn der Würfel über die wolkenförmige Wippe rollt

Großes Gepolter gibt es, wenn der Würfel über die wolkenförmige Wippe rollt
Bildquelle: Freie Universität Berlin / Sabrina Wendling

Wie kann man in einer Wasserflasche einen Tornado erzeugen? Warum ändert sich die Rotationsgeschwindigkeit, wenn man sich auf einem Schreibtischstuhl dreht und dabei die Arme ausbreitet? Und wieso bekommt man keinen elektrischen Schlag, wenn man an eine Glaskugel fasst, in der rosa Blitze zucken? Viele Fragen tauchen auf, wenn Schulklassen im „PhysLab“ der Freien Universität experimentieren.

Wer den Keller betritt, hört fröhliche Kinderstimmen und manchmal lautes Gepolter – auf einer wolkenförmigen Wippe kullert ein großer Holzklotz hin und her. Die Räume im Untergeschoss der Schwendener Straße 1 sind hell ausgeleuchtet, und auf den Tischen stehen jede Menge Geräte aus Holz, Glas und Metall. Seit fünf Jahren gibt es das Schülerlabor PhysLab des Fachbereichs Physik der Freien Universität, die Experimentierlandschaft existiert sogar schon seit 1995.

Neugierig machen auf Physik

"Wir wollen mit den Einführungsexperimenten vor allem Neugier wecken und zeigen, dass Physik Spaß macht", sagt Jörg Fandrich, der das Labor in der Arbeitsgruppe Didaktik der Physik von Professor Volkhard Nordmeier leitet. Beim Experimentieren sind zwar immer Mitarbeiter des Fachbereichs für die Kinder ansprechbar, aber niemand schreibt dort Formeln an die Tafel: "Wenn wir gleich Erklärungen anbieten, staunt ja niemand mehr", sagt Fandrich, "die Kinder sollen besser so fasziniert sein, dass sie zu Hause im Lexikon nachschlagen oder mit anderen über die Experimente sprechen."

Von Klasse 5 bis 13 kommen Kinder und Jugendliche aus allen Schulzweigen ins PhysLab, allein im vergangenen Jahr waren es knapp 4000 Schülerinnen und Schüler. Betreut werden die Klassen von der Lehrerin Petra Sommer-Galitz sowie drei Tutoren und Lehramtsstudierenden der Physik. Neben den Einführungsexperimenten, die sich an sämtliche Altersklassen richten, bietet das PhysLab auch einen Experimentierzyklus “Schwimmen, Schweben, Sinken“ für 5. und 6. Klassen sowie ein Experimentierlabor für 10. bis 13. Klassen an.

Doch nicht nur die Schüler, auch ihre Lehrkräfte sollen vom Angebot des PhysLabs profitieren: "Wir veranstalten regelmäßig Lehrer-Fortbildungen zu physikalischen Themen", sagt Fandrich. Außerdem beteiligt sich das PhysLab an der jährlichen Sommeruni der Freien Universität, der KinderUni und dem Girls’ Day.