Akademischer Senat besorgt über Entwicklung am Campus Benjamin Franklin
Der Versuch, die Universitätsmedizin am Standort Benjamin Franklin auszudünnen sei nicht akzeptabel.
09.09.2009
Der Akademische Senat der Freien Universität hat in der Sitzung vom 2. September zum Ausdruck gebracht, dass die Reduktion der Zahl der Wissenschaftler, die Verlagerung von essenziellen Fachgebieten an andere Standorte sowie fehlende Investitionen in die Infrastruktur des Klinikums nicht nur die Humanmedizin, sondern auch die universitäre Zusammenarbeit gefährden.
Die Steuerungsprobleme der Charité, die aus ihrer Größe und ihrer Verteilung auf vier Standorte resultierten, sowie die finanziellen Restriktionen des Landes Berlin dürften sich nicht einseitig auf Kosten des Campus Benjamin Franklin auswirken, heißt es in der Stellungnahme des Akademischen Senats.
Der Akademische Senat forderte außerdem den Senat von Berlin auf, im Rahmen der Haushaltsverhandlungen für den nächsten Doppelhaushalt eine Investitionssumme für den Standort Benjamin Franklin vorzusehen, die den Standort langfristig als universitären Standort absichert. Eine Dezentralisierung der Charité und eine nähere Anbindung des CBF an die Freie Universität wird vom Akademischen Senat der Freien Universität als die zielführendste Lösung gesehen.
Der Akademische Senat, der die Aktivitäten des Präsidiums zum Erhalt von Lehre und Forschung am Standort Benjamin Franklin unterstützt, erklärte, dass nur eine höhere Eigenständigkeit der Wissenschaftler am Standort CBF die Kooperation mit der Freien Universität Berlin in großen medizinischen und biowissenschaftlichen Forschungsverbünden ermöglicht. Das wiederum sei auch für die Position der Freien Universität im Exzellenzwettbewerb von entscheidender Bedeutung und damit zwangsläufig im Interesse des Landes Berlin.
Der Akademische Senat hat das Präsidium gebeten, die Gespräche mit den Betroffenen und den politisch Verantwortlichen so fortzuführen, dass die Zukunft der Humanmedizin der Freien Universität am Standort CBF gesichert wird.
Es wird nunmehr darauf ankommen, dass der Senat von Berlin aus dem Bekenntnis zur Absicherung des Standortes CBF auch die notwendigen investiven und organisatorischen Entscheidungen trifft“, so Professor Dieter Lenzen, Präsident der Freien Universität Berlin. „Nur auf diese Weise wird die Freie Universität Berlin den Äußerungen der Berliner Politik Glauben schenken können, wonach die Absicherung der Kooperation zwischen dem Universitätsklinikum Benjamin Franklin und den Naturwissenschaften der Freien Universität im Hinblick auf die nächste Runde der Exzellenzinitiative tatsächlich gewollt wird.