Online über Wasser lernen
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Ostafrika und Zentralasien kamen zu gemeinsamem E-Learning-Projekt an der Freien Universität zusammen
15.12.2011
Sie kommen aus acht verschiedenen Ländern auf zwei Kontinenten und beschäftigen sich mit demselben Thema: „Integrated Watershed Management“ (Integriertes Einzugsgebietsmanagement). Sechzehn junge Wissenschaftler aus Zentralasien und Ostafrika kamen kürzlich zu einem vom Institut für Geographische Wissenschaften der Freien Universität Berlin ausgerichteten Workshop auf den GeoCampus Lankwitz. Nicht nur, aber auch, weil viele Hundert oder sogar Tausend Kilometer die Forscher im Alltag voneinander trennen, ging es um neue E-Learning-Projekte im Bereich des Integrierten Einzugsgebietsmanagements (IWM).
E-Learning – übersetzt: elektronisch unterstütztes Lernen – hat sich im Zuge der letzten Jahre als fester Bestandteil moderner Lehr- und Lernmethoden etabliert. Die Methode hat den großen Vorteil, dass Unterrichtsmaterialien ortsunabhängig über das Internet eingestellt werden können und so für internationale Kooperationspartner und Netzwerke zugänglich werden. Für die Erstellung von E-Learning-Materialien bedarf es allerdings besonderer technischer, konzeptioneller, didaktischer und rechtlicher Kenntnisse und Fähigkeiten.
Der inhaltliche Fokus des vorerst bis Ende 2012 konzipierten und vom Deutschen Akademischen Austausch Dienst (DAAD) geförderten E-Learning-Projektes liegt auf dem Thema Integriertes Einzugsgebietsmanagement für Ostafrika und Zentralasien. Hierfür sollen Workshops, Online-Konferenzen, sowie vernetztes Arbeiten mit Web 2.0 Tools wie Wikis und Learning- Management Systemen angeboten werden. Der Workshop war der Auftakt zu einem E-Learning-Projekt, das die Geografieprofessorin an der Freien Universität, Brigitta Schütt, in Zusammenarbeit mit dem Center für Digitale Systeme ( CeDiS) der Freien Universität sowie Kollegen der Deutsch-Kasachischen Universität in Almaty (Kasachstan), der Kenyatta Universität in Nairobi (Kenia), der Dualen Hochschule Baden-Württemberg sowie der Nationalen Kirgisischen Universität Bishkek (Kirgistan) initiiert hat.
Nächster Workshop im Frühjahr 2012 in Almaty
Das Projekt soll für die Teilnehmer – Lehrende aus dem Bereich „Integrated Watershed Management“: Geografen, Regionalplaner, Sozialwissenschaftler und Agrarwissenschaftler – Anlass sein, das Methodenspektrum in der Lehre um E-learning-Komponenten zu erweitern. Hierfür erarbeiten sie im Laufe des Projekts eine gemeinsam nutzbare E-Learning-Umgebung, für die während des ersten Workshops in Berlin die inhaltlichen Schwerpunkte ausgewählt und Konzepte für die virtuelle Umsetzung in Form von E-Learning-Materialen erarbeitet wurden.
Der nächste Workshop findet im Frühjahr 2012 in Almaty (Kasachstan) statt, dann soll es um die Integration der an der Freien Universität erarbeiteten Materialien im Rahmen der Studiengänge der an dem Projekt beteiligten Universitäten gehen.
Übergeordnetes Projektziel ist die Etablierung eines Netzwerkes „Zentralasien – Deutschland – Ostafrika“ mit einerseits professioneller Expertise zu Integrated Watershed Management und andererseits technischer Expertise im Bereich E-Learning. Im Rahmen des Netzwerkes soll über die eigentliche Projektdauer hinaus garantiert werden, dass die beteiligten Partner gemeinsam weiter an der kontinuierlichen Verbesserung ihrer Lehr- und Lerninhalte arbeiten. Das soll die Qualitätssicherung einerseits über ein netzwerkinternes Gutachterverfahren und andererseits über die Weitergabe von Informationen hinsichtlich neuer Konzepte und Ideen gewährleisten. Die am Netzwerk beteiligten Wissenschaftler sollen schließlich eine Kerngruppe aus IWM-E-Learning Experten bilden, die die Implementierung von E-Learning Lehr- und Lerninhalten an Ihren Universitäten kontinuierlich vorantreiben kann.