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Institutskolloquium zum Hochwasserschutz am 24. November 2011 an der Freien Universität Berlin

22.11.2011

Bewohner von Los Baños an der Laguan de Bay, südlich von Manila, bekamen die Auswirkung des Taifuns Ketsana zu spüren. Teil der Bildsammlung des International Rice Research Institute (IRRI).

Bewohner von Los Baños an der Laguan de Bay, südlich von Manila, bekamen die Auswirkung des Taifuns Ketsana zu spüren. Teil der Bildsammlung des International Rice Research Institute (IRRI).
Bildquelle: IRRI Images

Dr. Christian Reinhardt ist Mitarbeiter der Fachrichtung Angewandte Geografie am Fachbereích Geowissenschaften der Freien Universität Berlin.

Dr. Christian Reinhardt ist Mitarbeiter der Fachrichtung Angewandte Geografie am Fachbereích Geowissenschaften der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Privat

Die Überschwemmungen in Thailand oder auch die von starken Regenfällen verursachten Überflutungen in zahlreichen Regionen Deutschlands haben in jüngster Zeit wieder auf das Thema Hochwasser aufmerksam gemacht. Wissenschaftler beschäftigen sich im Rahmen einer Tagung an der Freien Universität damit, wie das Hochwasserrisiko eingedämmt und Schaden minimiert werden kann. Bei der Veranstaltung kooperieren vier deutsche geografisch, technisch und wasserwirtschaftlich forschende Institute. Campus.leben sprach mit Christian Reinhardt, promovierter Geowissenschaftler an der Freien Universität, einem der Organisatoren des Kolloquiums.

Herr Dr. Reinhardt, worum geht es bei der Tagung „Hochwasserdynamik und Risikomanagement“?

Die Vielzahl der Überflutungen in Deutschland und anderen Ländern in den letzten Monaten hat gezeigt, dass Hochwasser-Risikomanagement ein zentrales Thema für die angewandten Geowissenschaften ist. Während unseres gemeinsamen Kolloquiums werden Beiträge aus vier deutschen Hochschulen sowie aus Behörden und Landesämtern vorgestellt. Wir wollen damit der Erforschung und Praxis der Hochwasserbekämpfung ein gemeinsames Forum bieten, sodass neben den Forschungsergebnissen gleichzeitig der Anwendungsbezug deutlich wird.

Einer der drei Themenblöcke, auf die sich die 13 Vorträge verteilen, nimmt Fließgewässer und Strömungsprozesse in den Fokus. Hier soll zum Beispiel erörtert werden, wie sich Hochwasser auf Auen, aber auch auf Buhnen im Fluss auswirken können. Ein zweiter Schwerpunkt liegt auf dem Risikomanagement, das heißt, wir stellen konkrete Maßnahmen des Hochwasserschutzes vor und besprechen Computermodelle, die Überschwemmungen nachbilden. Drittens werden Möglichkeiten zur Vorhersage und zur Warnung vor Überflutungen ins Blickfeld genommen. In diesem Zusammenhang wird es auch um den Katastrophenschutz und um potenzielle Gefahren wie etwa Diechbrüche gehen.

Die Themenvielfalt spiegelt sich in den Referenten, die aus verschiedenen Disziplinen kommen.

Ja, es werden Experten aus der Geografie, der Hydrologie und dem Bauingenieurwesen vortragen. Da wir hohen Wert auf den Praxisbezug legen, sprechen außerdem Vertreter von Landesbehörden und Planungsbüros.

Die Veranstaltung wird als „Gemeinsames Institutskolloquium“ bezeichnet. Welche Institute sind daran beteiligt, und welchen Vorteil sehen Sie in der Zusammenarbeit?

Das Institut für Geografische Wissenschaften der Freien Universität Berlin, das Institut für Wasserwirtschaft und Ökotechnologie der Hochschule Magdeburg-Stendal, das Leichtweiß-Institut für Wasserbau der Technischen Universität Braunschweig und das Kaiserslautern Institute for Flood Management and River Engineering der Technischen Universität Kaiserslautern sind gemeinsame Veranstalter der Tagung. Der Kontakt zueinander besteht schon seit mehreren Jahren. Die Zusammenarbeit ist mittlerweile etabliert, besonders in der Lehre. Das Kolloquium, das erstmals an der Freien Universität stattfindet, ermöglicht einen fachlichen Austausch und einen tiefen Einblick in die Arbeit der Kollegen, der sonst nicht in dem Maße realisierbar wäre. Auch unsere Studierenden erhalten so einen außergewöhnlich vielfältigen und praxisbezogenen Einblick in die angewandte Geografie.

Welche Ergebnisse erhoffen Sie sich, was erwarten Sie von der Veranstaltung?

Wir möchten weitere Schritte in Richtung eines optimierten Katastrophenschutzes machen. Hochwasser wird es als natürliche Ereignisse immer geben, aber mit einem funktionierenden und sinnvollen Risikomanagement können die Gefahren und Schäden deutlich minimiert werden.

Die Fragen stellte Juliane Bartsch

Weitere Informationen

Zeit, Ort und Anmeldung

  • Donnerstag, 24. November 2011, Beginn 9.00 Uhr (Registrierung ab 8.00 Uhr)
  • Henry-Ford-Bau, Garystraße 35, 14195 Berlin, U-Bhf. Dahlem Dorf (U3) 
  • Interessierte können sich vor Ort anmelden und die Teilnahmekosten in bar begleichen. Sie betragen 80 Euro, für Studierende 35 Euro. Mitglieder des Bundes der Ingenieure für Wasserwirtschaft, Abfallwirtschaft und Kulturbau und Mitglieder der Deutschen Vereinigung für Wasserwirtschaft, Abwasser und Abfall e. V. zahlen 70 Euro.

Weitere Informationen

  • Prof. Dr. Achim Schulte, Dr. Christian Reinhardt, Institut für Geographische Wissenschaften, Fachrichtung  Angewandte Geographie, Umwelthydrologie und Ressourcenmanagement, Telefon: 030 / 838-70353, E-Mail: christian.reinhardt@fu-berlin.de

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