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Biologisches Gipfeltreffen in Berlin

Auf dem Campus der Freien Universität fand der internationale Fachkongress „BioSystematics“ statt

15.03.2011

Forscher aus 55 Ländern nahmen am Fachkongress „BioSystematics“ teil.

Forscher aus 55 Ländern nahmen am Fachkongress „BioSystematics“ teil.
Bildquelle: Cornelia Löhne

Unter den Gastrednern waren Botaniker, Zoologen, Mikrobiologen, Algenforscher und Pilzexperten. Auf die insgesamt 600 Forscher, die aus 55 Ländern nach Berlin gekommen waren, warteten 50 Symposien mit insgesamt 300 Vorträgen.

Der Zoologe Edward O. Wiley von der University of Kansas beleuchtete in seinem Vortrag beispielsweise Erfolge und Probleme der modernen biologischen Systematik und Evolutionsbiologie.

Die Botanikerin Sandra Knapp vom Naturkundemuseum in London wies darauf hin, dass es neuer Methoden bedürfe, um die Inventarisierung aller Organismenarten der Erde zeitnah abzuschließen. „Bei dem derzeitigen Tempo würde es weitere 150 Jahre dauern, um unsere heutigen Kenntnisse zu verdoppeln“, sagte Knapp.

Veränderungen der biologischen Vielfalt nur global lösbar

„Dabei sind die Veränderungen der biologischen Vielfalt aufgrund des Klimas und des Bevölkerungsdrucks schneller, als sie dokumentiert werden können. Sie haben bereits jetzt lokal große Auswirkungen, dabei können sie nur global verstanden und gelöst werden“, sagte Regine Jahn, promovierte Biologin und Mitorganisatorin der Konferenz.

Das Zusammentreffen ist vom Botanischen Garten und Botanischen Museum der Freien Universität in Berlin-Dahlem sowie dem Museum für Naturkunde – Leibniz-Institut für Evolutions- und Biodiversitätsforschung an der Humboldt-Universität zu Berlin organisiert worden. Gefördert wurde „BioSystematics“ von der Deutschen Forschungsgemeinschaft und dem Center for International Cooperation der Freien Universität (CIC).

Fachkongress dient auch der Kooperationsanbahnung

„Die Tagung ermöglichte einen intensiven Austausch der Biologen untereinander, der nicht nur der Ideenschärfung, sondern auch der Kooperationsanbahnung dienen wird“, sagte Diana Mutz, promovierte Biochemikerin und Projektkoordinatorin des Dahlem Centre of Plant Sciences, das die Pflanzenforschung an der Freien Universität Berlin bündelt.

In Berlin trafen Vertreter gleich dreier Organisationen zusammen: des Internationalen Kongresses für Systematik und Evolutionsbiologie, der Gesellschaft für Biologische Systematik sowie der Deutschen Botanischen Gesellschaft.

Die internationalen Treffen der Evolutionsbiologen und Systematiker finden in der Regel nur alle sechs Jahre statt. Das letzte liegt sogar acht Jahre zurück, so dass die Erwartungen für den Berliner Kongress besonders hoch waren. Das ursprünglich in Mexiko geplante Treffen 2009 musste aufgrund der Schweingrippe abgesagt werden. Die nächste „BioSystematic“-Konferenz wird 2015 im koreanischen Seoul stattfinden.