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Pflanzenforschung erhält eigenes Forschungszentrum

Feierliche Eröffnung des Dahlem Centre of Plant Sciences an der Freien Universität

30.09.2010

Raps & Co.: Wissenschaftler des Dahlem Center of Plant Sciences forschen nicht nur, aber auch zu einer der wichtigsten heimischen Ölpflanzen

Raps & Co.: Wissenschaftler des Dahlem Center of Plant Sciences forschen nicht nur, aber auch zu einer der wichtigsten heimischen Ölpflanzen
Bildquelle: Michael Riefler

Professor Thomas Schmülling ist Sprecher des Dahlem Center of Plant Sciences

Professor Thomas Schmülling ist Sprecher des Dahlem Center of Plant Sciences
Bildquelle: Jan Hambura

Professorin Monika Schäfer-Korting, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, begrüßte im Namen des Präsidiums die zahlreich erschienenen Gäste der feierlichen Eröffnung des Forschungszentrums

Professorin Monika Schäfer-Korting, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin, begrüßte im Namen des Präsidiums die zahlreich erschienenen Gäste der feierlichen Eröffnung des Forschungszentrums
Bildquelle: Jan Hambura

Sie sind die Grundlage menschlichen Lebens – und seit einem Jahr auch Gegenstand eines interdisziplinären Forschungszentrums an der Freien Universität. Die Rede ist von Pflanzen. Das Ende 2009 gegründete Dahlem Centre of Plant Sciences (DCPS) bündelt die Pflanzenforschung an der Freien Universität. Jetzt wurde es feierlich eröffnet.

Über 200 Gäste waren zur feierlichen Eröffnung des Dahlem Centre of Plant Sciences gekommen. Neben Vertretern des Berliner Senats und Mitgliedern des Abgeordnetenhauses kamen zahlreiche renommierte Pflanzenwissenschaftler aus dem In- und Ausland nach Dahlem. Mit der Eröffnung des DCPS wurde mit dem gestrigen Festakt auch die Einweihung des renovierten Hörsaals des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums feierlich begangen.

„Es gibt wohl kaum einen besseren Ort für ein Pflanzenforschungszentrum als Dahlem“, sagte Professor Thomas Schmülling, Sprecher des neuen Forschungszentrums: Dort befindet sich der drittgrößte Botanische Garten der Welt, und es gibt eine lange Tradition verschiedener Bereiche der Pflanzenwissenschaften in benachbarten Instituten.

"Auf die Bedürfnisse der Gesellschaft zugeschnittene Forschung"

„In der Region Berlin-Brandenburg sind rund 1.000 Wissenschaftler in der Pflanzenforschung beschäftigt, davon zirka 500 in Dahlem“, erklärte der Professor für Molekulare Entwicklungsbiologie der Pflanzen. Neben den rund 250 Mitarbeitern der Freien Universität auf dem Gebiet der Pflanzenforschung arbeiten in Berlin-Dahlem auch die Wissenschaftler der Landwirtschaftlich-Gärtnerischen Fakultät der Humboldt-Universität und des Julius-Kühn-Instituts für ökologische Chemie, Pflanzenanalytik und Vorratsschutz.

„2003 entschied das Präsidium der Freien Universität Berlin, transdisziplinäre, auf die Bedürfnisse der Gesellschaft zugeschnittene Forschung zu fördern“, sagte Professorin Monika Schäfer-Korting, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin. Ein Ansatz, der als Teil des Zukunftskonzeptes der Freien Universität Berlin maßgeblich vom zur Hochschule gehörenden Center for Cluster Development (CCD) gefördert und koordiniert wird.

Kooperationen mit universitären und außeruniversitären Einrichtungen

Den Stein ins Rollen brachte eine Ausschreibung des CCD, dessen Mitarbeiter neben anderen Aufgaben Wissenschaftler bei der Entwicklung neuer Forschungsverbünde unterstützen. Das DCPS wird bis 2012 aus Mitteln des CCD, der Einstein-Stiftung Berlin und weiteren Drittmitteln finanziert.

In dem Ende 2009 gegründeten Forschungszentrum arbeiten Forscher der Institute für Biologie und Pharmazie sowie des zur Freien Universität Berlin gehörenden Botanischen Gartens und Botanischen Museums in interdisziplinären Projekten zusammen. „Neun von 16 Professoren und deren Mitarbeiter in den Arbeitsgruppen sowie drei von sieben Juniorprofessoren des Instituts für Biologie arbeiten unter dem Dach des Dahlem Centre of Plant Sciences zusammen“, sagte Professor Dirk Krüger, Geschäftsführender Direktor des Instituts für Biologie der Freien Universität.

Mit der Berufung von Frau Professorin Baier ist auch die Pflanzenphysiologie seit diesem Sommer wieder besetzt und ebenfalls im DCPS vertreten. Daneben kooperiert das DCPS mit zahlreichen Universitäten und außeruniversitären Instituten. Zum Forschungszentrum gehört auch die Graduiertenschule „Molecular Plant Sciences“ unter dem Dach der Dahlem Research School.

"International sichtbar werden"

Ziel des Dahlem Center of Plant Sciences sei es, die zahlreichen Zweige der Pflanzenwissenschaften zusammenzuführen und auf diese Weise neue Forschungsfelder zu erschließen, erklärte Thomas Schmülling. Das DCPS – seit Anfang 2010 auch Mitglied der europäischen Dachorganisation European Plant Sciences Organisation (EPSO) – solle so zu einem international sichtbaren multidisziplinären Zentrum heranwachsen, die regionale Forschung stärken und Nachwuchswissenschaftler unterstützen.

Professor Thomas Borsch, Direktor des Botanischen Gartens und Botanischen Museums Berlin-Dahlem, bezeichnete die Gründung des Dahlem Center of Plant Sciences als „sichtbare Anerkennung der Pflanzenwissenschaften“ – und wünschte dem DCPS für seine weitere Arbeit viel Erfolg und Fortune.