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Grenzüberschreitende Forschung

Wissenschaftler der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen und der Freien Universität Berlin vertiefen Zusammenarbeit

02.08.2010

Die Doktorandin Suguna Perumal (rechts) untersucht „multivalente Wechselwirkungen von Molekülen mit metallischen Nanopartikeln"

Die Doktorandin Suguna Perumal (rechts) untersucht „multivalente Wechselwirkungen von Molekülen mit metallischen Nanopartikeln"
Bildquelle: Jan Hambura

Prof. Eckart Rühl (rechts) zeigt Prof. Bronisław Marciniak (3.v.l.), Rektor der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen, und seinen Kollegen die Labore seiner Arbeitsgruppe

Prof. Eckart Rühl (rechts) zeigt Prof. Bronisław Marciniak (3.v.l.), Rektor der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen, und seinen Kollegen die Labore seiner Arbeitsgruppe
Bildquelle: Jan Hambura

Die Freie Universität Berlin intensiviert ihre Zusammenarbeit mit Polen: Wissenschaftler der Adam-Mickiewicz-Universität in Posen und der Freien Universität Berlin haben sich in Berlin zu einem gemeinsamen Workshop getroffen. Die Chemiker und Physiker beider Universitäten planen eine intensive Zusammenarbeit. Seit Mai dieses Jahres ist die Posener Universität Kooperationspartner der Freien Universität Berlin.

Nur zwei Monate nach der Unterzeichnung der Kooperationsvereinbarung mit der Adam-Mickiewicz-Universität und dem Besuch einer Delegation der Freien Universität in Posen folgte nun der Gegenbesuch: Chemiker und Physiker der polnischen Universität reisten für zwei Tage nach Berlin, um am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität gemeinsam mit ihren Berliner Kollegen einen Workshop zu „Nanoscience and Dynamics“ durchzuführen und Forschungsschwerpunkte für eine intensive Kooperation festzulegen.

Die Wissenschaftler beider Länder diskutierten unter anderem über innovative Architekturen von Nanosystemen, deren Anwendungen in den Lebenswissenschaften, moderne Aspekte der Photochemie sowie ultraschnelle Prozesse auf der Femto- und Attosekunden-Zeitskala.

Polnische Delegation informiert sich über Arbeit der deutschen Kollegen

Auch ein Besuch der Labore der Freien Universität durfte nicht fehlen: Suguna Perumal, Doktorandin bei Eckart Rühl, Professor für Physikalische Chemie an der Freien Universität, zeigte den polnischen Wissenschaftlern ihren Arbeitsplatz: Im Labor für Nanopartikel-Synthese und -Charakterisierung untersucht sie „multivalente Wechselwirkungen von Molekülen mit metallischen Nanopartikeln“.

Dabei geht die Nachwuchswissenschaftlerin der Frage nach, wie Moleküle mit unterschiedlicher Anzahl von gleichen funktionellen Gruppen an Gold-, Silber- oder Platin-Nanopartikel binden. Professor Eckart Rühl zeigte seinen Kollegen unter anderem das Raman-Mikroskop seiner Arbeitsgruppe, mithilfe dessen man untersuchen kann, wie schnell Umweltschadstoffe, beispielsweise Pflanzenschutzmittel, in der Erdatmosphäre abgebaut werden.

Grenzüberschreitende Kooperation in Forschung und Lehre

Der Besuch der polnischen Delegation wird nicht folgenlos bleiben: „Als nächsten Schritt werden wir kleine deutsch-polnische Forschergruppen bilden, die grenzübergreifend zusammenarbeiten werden“, sagte der Rektor der Adam-Mickiewicz-Universität, Professor Bronisław Marciniak. Der Photochemiker erklärte weiter, dass diese sich auch gemeinsam um Forschungsmittel bewerben würden.

„Zusätzlich wird es einen Austausch von Studierenden und Doktoranden zwischen der Posener Adam-Mickiewicz-Universität und der Freien Universität Berlin geben“, erklärten Professor Eckart Rühl und Professor Michael Giersig, die Organisatoren des Workshops. Geplant sei im nächsten Schritt auch eine Zusammenarbeit in der Lehre, sagte Bronisław Marciniak. Eine erste gemeinsame Doktoranden-Schule zu „Nanosized Particles as Building Blocks for Creation of Nanostructures“ fand bereits im Mai 2010 in Posen statt.

Die Aktivitäten sind Teil einer Initiative der Freien Universität, welche die Intensivierung von Kooperationen mit ausgewählten polnischen Partnereinrichtungen zum Ziel hat und vom Center for International Cooperation der Freien Universität unterstützt wird. Die Freie Universität arbeitet bereits mit den Universitäten in Warschau, Krakau und Breslau zusammen.