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Wissenschaftler erhält mit 15 000 Euro dotierte Forschungspreise

Pharmakologe Dr. Günther Weindl ausgezeichnet für Forschung über Hefepilzinfektionen

10.02.2009

Der Preisträger Dr. Günther Weindl (Mitte) mit Prof. Monika Schäfer-Korting, Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin (1.v.r.) und Gerd Weiler, Geschäftsführer L´Oréal Deutschland GmbH (1.v.l.)

Der Preisträger Dr. Günther Weindl (Mitte) mit Prof. Monika Schäfer-Korting, Vizepräsidentin der Freien Universität Berlin (1.v.r.) und Gerd Weiler, Geschäftsführer L´Oréal Deutschland GmbH (1.v.l.)
Bildquelle: Jan Hambura

Kann sich die menschliche Haut ohne Hilfe von außen vor Hefepilzinfektionen schützen? Dr. Günther Weindl, Pharmakologe an der Freien Universität, hat zu dieser Frage gemeinsam mit Wissenschaftlern aus London und Jena geforscht. Für die Ergebnisse, die in der renommierten Fachzeitschrift „The Journal of Clinical Investigation“ publiziert worden sind, ist Weindl mit drei Forschungspreisen ausgezeichnet worden.

Gestern erhielt Günther Weindl in Anwesenheit von Vizepräsidentin Professorin Monika Schäfer-Korting den Publikationspreis der Fondation La Roche-Posay über 4 000 Euro. Insgesamt ist Weindl für seine Forschungsergebnisse dreifach ausgezeichnet worden: Für seine Arbeit „Human epithelial cells establish direct antifungal defense through TLR4-mediated signalling“, die in der renommierten Fachzeitschrift „The Journal of Clinical Investigation“ im Dezember 2007 erschienen ist, erhielt der Wissenschaftler neben dem mit 10 000 Euro dotierten Heinz-Mauer-Preis für Dermatologische Forschung im Bereich Grundlagenforschung auch den Wissenschaftspreis der Deutschsprachigen Mykologischen Gesellschaft über 1 000 Euro.

Toll-like Rezeptoren gegen Hefepilze

In der veröffentlichten Studie konnte erstmals ein Mechanismus aufgezeigt werden, wie sich die menschliche Schleimhaut vor Hefepilzinfektionen über die Aktivierung von sogenannten Toll-like Rezeptoren schützen kann. Der menschliche Körper besitzt spezielle Alarmsysteme: Toll-like Rezeptoren. Diese sind Teil der angeborenen Immunantwort und dienen dazu, Krankheitserreger frühzeitig zu erkennen und passende Abwehrmaßnahmen einzuleiten. Während diese Abwehrmechanismen gegen Bakterien und Viren schon länger bekannt sind, war bei Pilzinfektionen der Schleimhaut der genaue Mechanismus bisher unklar. Die experimentellen Arbeiten des prämierten Artikels wurden in Tübingen und München in Kooperation mit Wissenschaftlern aus London und Jena durchgeführt.

Preisgeld für Forschungsvorhaben

Das Preisgeld will Günther Weindl in Forschungsvorhaben investieren. Toll-like Rezeptoren bleiben der Schwerpunkt seines Forschungsinteresses. Derzeitige Untersuchungen sollen insbesondere zum besseren Verständnis und zur Aufklärung molekularer Wirkmechanismen der Immunregulation in Geweben beitragen. Innerhalb der Forschungsarbeiten kommen unter anderem dreidimensionale Hautmodelle sowie innovative nanopartikuläre Trägersysteme zum Einsatz.