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„Das Fundament unseres Miteinanders“

Erklärtes Ziel der Freien Universität ist ein inklusiver, diskriminierungsarmer und nachhaltiger Campus. Doch wie lassen sich diese Werte im Alltag umsetzen? Der Code of Conduct gibt einen Überblick über die Verhaltensregeln.

29.07.2025

Einander mit Respekt und Wertschätzung begegnen: der Code of Conduct dient als Orientierung für alle Angehörigen der Freien Universität und ihre Gäste

Einander mit Respekt und Wertschätzung begegnen: der Code of Conduct dient als Orientierung für alle Angehörigen der Freien Universität und ihre Gäste
Bildquelle: Freie Universität Berlin

An der Freien Universität lehren, studieren und arbeiten mehr als 40.000 Menschen mit unterschiedlichen Zugehörigkeiten, Erfahrungen, Identitäten und Hintergründen. „Für ein inklusives, chancengerechtes und diskriminierungsarmes Umfeld ist ein gemeinsames Verständnis von Verhaltenserwartungen wichtig“, sagt Rebecca Mak, Leiterin der Stabsstelle Diversity und Antidiskriminierung. „Dafür braucht es einen verbindlichen Orientierungsrahmen für das Miteinander im universitären Alltag.“

Einen solchen Rahmen hat die Freie Universität nun mit einem Code of Conduct geschaffen. Seit Juni 2025 findet sich das Dokument an zentraler Stelle auf der Webseite der Universität. Darin festgehalten sind die grundlegenden Wertevorstellungen der Universität und davon abgeleitete Verhaltensregeln, die für alle Universitätsmitglieder und Gäste auf dem Campus gelten. 

„Der Code of Conduct beschreibt das Fundament des Miteinanders an der Freien Universität“, sagt Verena Blechinger-Talcott, Erste Vizepräsidentin der Freien Universität. „Respekt, Vielfalt, Verantwortung, Vertrauen und Nachhaltigkeit sind grundlegend für die akademische Freiheit und für eine Hochschulkultur, die Haltung zeigt – gegen Diskriminierung, für Chancengerechtigkeit und ein wertschätzendes Miteinander.“

Gemeinsam Verantwortung für unser Tun übernehmen

Erarbeitet wurde der Code of Conduct vom zwölfköpfigen Diversity-Leitungsteam der Freien Universität. Rebecca Mak betont jedoch, dass dafür keine neuen Regeln geschaffen wurden. „Wir haben lediglich zusammengetragen, was schon da war“, sagt sie. „Der Code of Conduct fasst bestehende Verpflichtungen aus Satzungen, Ordnungen und Richtlinien an zentraler Stelle zusammen.“ 

Der Code of Conduct ist in fünf Kapitel unterteilt. In den ersten beiden Kapiteln werden die zentralen Regeln für ein respektvolles Miteinander und einen diskriminierungsarmen Campus vorgestellt. Dazu gehört eine wertschätzende, gendergerechte Kommunikation sowohl im digitalen wie im persönlichen Gespräch und das Bemühen um einen diversitätssensiblen Umgang. „Chancengerechtigkeit und eine inklusive, diversitätssensible Lehr-, Lern-, Arbeits- und Forschungsumgebung sind erklärtes Ziel unserer Universität“, sagt Rebecca Mak. „Es ist wichtig, dass wir diese Ziele auch in unserem persönlichen Verhalten reflektieren und voranbringen.“

Fehlverhalten erkennen und aufarbeiten, aus Fehlern lernen

In Fällen von Konflikten und Verstößen können sich Betroffene an Beratungsstellen der Universität wenden. Eine Webseite bietet die Möglichkeit, in wenigen Klicks die zuständige Stelle zu finden. „Menschen, die Diskriminierung oder sexualisierte Gewalt erlebt haben, gelangen so direkt zu den zuständigen Beratungsstellen“, sagt Rebecca Mak. „Ziel ist, dass Betroffene ihre Geschichte nicht mehrfach erzählen müssen.“ 

Die folgenden Kapitel des Code of Conduct regeln die Bereiche Akademische Integrität und Compliance sowie Betreuung und Führung. Hier sind Grundsätze etwa zum Umgang mit wissenschaftlichem Fehlverhalten, Interessenskonflikten, Datenschutz und Informationssicherheit festgehalten. Auch geht es um Feedback- und Fehlerkultur sowie das Verhalten in Auswahl- und Bewertungsverfahren. 

Führungskräfte tragen besondere Verantwortung

„Der Code of Conduct richtet sich an alle Universitätsangehörigen und Gäste“, sagt Rebecca Mak. „Insbesondere aber Menschen mit Personalverantwortung haben dabei eine besondere Vorbildfunktion und sind dazu aufgefordert, ihre Position und Macht im institutionellen Gefüge bewusst und kritisch zu reflektieren.“

Der abschließende Teil des Code of Conduct betrifft Nachhaltigkeit und den Schutz der Umwelt. Hierzu gehört das Engagement gegen den menschengemachten Klimawandel und ein umfassendes Nachhaltigkeitsverständnis im Universitätsbetrieb. Es verpflichtet zu einem sparsamen Ressourceneinsatz. 

„Der Code ist Conduct ist als gemeinsamer Handlungsrahmen ein wichtiges Signal für die Verhaltensstandards im Miteinander auf dem Campus“, sagt Rebecca Mak. „Um wirksam zu sein, braucht es vor allem den Willen aller dazu, diesen gemeinsam mit Leben zu füllen und so die formulierten Werte zu gelebter Realität zu machen.“