Lernen beim Leibniz-Preisträger
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23.12.2024
Volker Haucke erläuterte in der Vorlesung sein Spezialgebiet: das Zusammenspiel von neuronalen Proteinkomplexen, Lipidsignalen und Abbaumechanismen zelleigener Bestandteile.
Bildquelle: Christian Demarco
Vorlesung mit Biochemiker Prof. Dr. Volker Haucke
Ein Hauch von Glamour erwartete die Masterstudierenden der Biochemie am Freitagnachmittag, kurz vor den Weihnachtsferien, im Hörsaal in der Thielallee: Am Pult stand der Biochemiker Volker Haucke, frisch ausgezeichnet mit dem Leibniz-Preis, dem renommiertesten deutschen Forschungspreis. Der Präsident der Freien Universität, Günter M. Ziegler, als Mathematiker selbst Leibniz-Preisträger, gratulierte ihm persönlich und zahlreiche Professoren und Mitarbeiter *innen des Bereichs Biochemie schlossen sich den Glückwünschen an.
Volker Haucke ist seit 2003 Professor für Biochemie am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität Berlin und war für die FU bereits Sprecher der Sonderforschungsbereiche 449 und 958. Seit 2011 leitet er das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) in Berlin-Buch. Den mit 2,5 Millionen Euro dotierten Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft erhielt er für seine bahnbrechende Forschung zur Signalgebung durch Membranlipide und zur synaptischen Signalübertragung im Nervensystem.
Haucke hat wichtige Erkenntnisse über das Zusammenspiel von neuronalen Proteinkomplexen, Lipidsignalen und Abbaumechanismen zelleigener Bestandteile gewonnen. Diese Forschungsergebnisse führten zur Entwicklung von Hemmstoffen für zentrale Enzyme des Lipidstoffwechsels, die neue therapeutische Ansätze bieten könnten, etwa in der Erforschung neurodegenerativer Erkrankungen oder Krebs. Der Leibniz-Preis reiht sich ein in eine Reihe bedeutender Auszeichnungen, die der Biochemiker im Laufe seiner Karriere bereits erhalten hat, wie einen ERC Advanced Grant und den Feldberg-Preis 2020.
Volker Haucke hat selbst Biochemie an der Freien Universität Berlin studiert und seine Vorlesung war sicherlich ein großer Ansporn der Studierenden des Masterstudiengangs Biochemie, die der Vorlesung aufmerksam folgten. Eine weitere Vorlesung für die Hochschulöffentlichkeit sagte der Preisträger Präsident Ziegler bei einem Glas Sekt im Kreise der Kolleg*innen der Biochemie zu.
Der Leibniz-Preis wird ihm und den weiteren neun Preisträgern am 19. März 2025 in Berlin überreicht. Die Fördermittel sollen seine weiteren Forschungsarbeiten unterstützen.