Ich hab da mal ’ne Frage: 10 Jahre Studierenden-Service-Center
Das 2014 eröffnete Studierenden-Service-Center in der Iltisstraße 4 begleitet Studierende von der Orientierungsphase vor dem Studium bis zum Abschluss. Im Oktober hat es seinen 10. Geburtstag gefeiert.
26.11.2024
Ob es um ein verlorenes Semesterticket geht, einen anstehenden Wechsel des Studienfachs, Probleme mit dem Zeitmanagement oder Fragen zu einem Erasmus-Semester – seit seiner Eröffnung vor zehn Jahren hat das Studierenden-Service-Center (SSC) in der Iltisstraße 4 Tausende von jungen Menschen vor und im Studium informiert, beraten und bei Schwierigkeiten unterstützt, in den meisten Fällen auf dem Weg zu einem erfolgreichen Studienabschluss. Bei Häppchen und Getränken haben die vier im SSC zusammengeschlossenen Beratungseinheiten auf ihre Aktivitäten zurückgeblickt und mit 100 Gästen das zehnjährige Bestehen gefeiert.
„Das Studierenden-Service-Center ist der Ort der Universität, an dem Studierende aus ganz Deutschland, Europa und der Welt empfangen werden, der First Contact Point für die echte Begegnung mit der Freien Universität“, sagte die Vizepräsidentin und Japanologin Verena Blechinger-Talcott in einer kurzen Ansprache. Das moderne und barrierefrei zugängliche Haus, das sich in Höhe und Fassade der Dahlemer Villengegend anpasst, sehe auch nach einem Jahrzehnt im Gebrauch noch immer frisch aus, fand die Japanologin. „Geradezu ‚pika-pika‘, wie man in Japan sagt.“ Diese Lautmalerei beschreibe im Japanischen alles, das so neu ist, dass es beinah glitzert und funkelt.
Im lichten Erdgeschoss mit offener Galerie und großzügiger Verglasung informieren an einem langen Tresen bis zu sechs studentische Mitarbeitende ihre Kommilitoninnen und Kommilitonen. „Für viele Neuankömmlinge sind wir wirklich das Gesicht der Uni“, sagte Service-Mitarbeiterin Linara, die aus Russland für den Master Sprachwissenschaft an die Freie Universität gekommen ist. Seit drei Jahren beantwortet sie am „Info-Desk“ Fragen. Wie sie selbst, studieren die meisten ihrer etwa 30 Kolleginnen und Kollegen. „Wir können auf Augenhöhe sprechen, weil wir die Probleme der Studierenden aus unserem eigenen Unialltag kennen.“
Steigt man in die erste Etage, in den Bereich „Studierendenmobilität“, wird man gleich – wenn man so will – aufgefordert, vielleicht auch wieder zu gehen. Ein Plakat an einer Tür ermuntert Studierende, den Sprung ins Ausland zu wagen, wenn auch nur auf Zeit: „Ich war noch niemals in New York.” – „Dann geh doch.“ Mehr als 20.000 Auslandsaufenthalte hat das von Gesa Heym geleitete Referat „Studierendenmobilität“ im vergangenen Jahrzehnt betreut – sowohl für Studierende der Freien Universität, die ins Ausland gingen, als auch für ausländische Studierende, die nach Dahlem kamen.
Zentrale Infrastruktur: Alle wichtigen Beratungseinheiten an einem Ort
Der vor zehn Jahren eröffnete Neubau in der Iltisstraße schuf ein gemeinsames Dach für drei Beratungsstellen, die bis 2014 separat in alten Villen in der Brümmerstraße untergebracht waren: das Info-Service Studium, das Referat „Studierendenmobilität“ und die „Studienberatung und Psychologische Beratung“. Das Team „Angelegenheiten der Studierenden“ zog in die gegenüberliegende Iltisstr. 1, wo auch das zentrale Call-Center eingerichtet worden ist.
Dass diese unterschiedlichen Abteilungen sich im Sinne der bestmöglichen Unterstützung der Studierenden zusammenschließen, sei „ein großer Gewinn für die Universität“, sagte Universitätspräsident Günter M. Ziegler.
Wie die vier Einheiten alltäglich zusammenarbeiten, sich gegenseitig die Bälle zuspielen, demonstrierte eine Mini-Performance des vierköpfigen Leitungsteams. Dabei stellten unter den Gästen verstreute Service-Mitarbeitende typische Fragen und warfen dann Siegfried Engl, dem zentralen Verteiler und Leiter der Beratungseinheit „Info-Service Studium“, einen Anti-Stress-Ball aus grünem Schaumgummi zu.
Alle Fragen werden zunächst vom „Info-Service Studium“ bearbeitet. Und Fragen gibt es viele: Etwa 250.000 pro Jahr erreichen Leiter Siegfried Engl und seine Mitarbeitenden via Telefon, per E-Mail oder persönlich. In den vergangenen zehn Jahren macht das Pi mal Daumen 2,5 Millionen Anfragen von Studierenden, Bewerber*innen und Studieninteressierten. „Die allermeisten Anliegen der Ratsuchenden können die Mitarbeitenden an der Info-Theke direkt klären. Die übrigen Fragen leiten wir an die jeweils zuständigen Stellen, unser ‚Back-Office‘ weiter“, erklärte Siegfried Engl.
Sich die Bälle zuspielen
„Ich hab da mal ’ne Frage. Ich kann mich nicht entscheiden zwischen Jura und Politikwissenschaft. Was, glauben Sie, passt besser zu mir?“, fragte eine junge Frau und warf den Ball zu Siegfried Engl. „Das klingt nach einem Termin in der Studienberatung“, sagte der und spielte weiter zu Stefan Petri, dem Leiter der Zentraleinrichtung Studienberatung und Psychologische Beratung.
„Tatsächlich lassen sich sehr viele, die zwischen zwei Fächern schwanken, von uns in der Studienberatung beraten“, kommentierte Petri. Insgesamt sind um die 20.000 Studierenden in den vergangenen zehn Jahren in die Allgemeine Studienberatung gekommen, um in Vier-Augen-Gesprächen mit einem Berater oder einer Beraterin individuell über Pläne oder Probleme zu sprechen.
Nächste Frage: „Ich habe mich erfolgreich für Politikwissenschaft beworben. Kann ich eine Fristverlängerung für die Einschreibung beantragen?“ Diesmal wanderte der Ball über Siegfried Engl zu Vida Kaluza. Das von ihr geführte Referat „Angelegenheiten der Studierenden“ hat in den vergangenen zehn Jahren 750.000 Bewerbungsanträge für einen Studienplatz bearbeitet, 85.000 Einschreibungen vorgenommen und weitere 22.000 Umschreibungen von Studierenden, die das Fach gewechselt haben.
Beim Thema Schreibblockaden landete der Ball wieder bei Stefan Petri. Studierende, die mit Lernproblemen, Rede- oder Prüfungsangst zu kämpfen haben oder sich überfordert fühlen, können die Psychologische Beratung der Universität aufsuchen. Seit 2014 haben sich rund 10.000 Ratsuchende dort beraten lassen. Die speziell geschulten Psychologinnen und Psychologen unterliegen der Schweigepflicht.
Trotz Online-Informationen bleibt die persönliche Beratung das Kerngeschäft des Studierenden-Service-Centers: „Beratung aus einer Hand ist nach der Corona-Zeit wichtiger denn je“, sagte die Leiterin der Studierendenmobilität Gesa Heym. Das Geflecht der Möglichkeiten und Angebote sei nicht immer leicht zu durchschauen – hier unterstützt das Team des SSC.
Im Anschluss an den offiziellen Teil der Jubiläumsfeier hatten die Anwesenden Gelegenheit, einen der grünen Schaumstoffbälle bei einem Quiz über die Freie Freie Universität zu gewinnen. Kleine Kostprobe: Welche Rockband trat am 26. Juni 1970 im ausverkauften Audimax im Henry-Ford-Bau auf und verwüstete anschließend ihre Garderobe? a) Kiss, b) Led Zeppelin, c) Black Sabbath, d) Rolling Stones. Lösung hier.
Weitere Informationen
Das Studierenden-Service-Center
Das 2014 eröffnete Studierenden-Service-Center (SSC) in der Iltisstraße 4 am U-Bahnhof Dahlem Dorf (U3) ist die zentrale Anlaufstelle für alle Anliegen rund um das Studium an der Freien Universität. Die Mitarbeitenden des Info-Service, der Allgemeinen Studienberatung, der Psychologischen Beratung sowie der Internationalen Studierendenmobilität beantworten Fragen ratsuchender Studierender. Telefon: 030 / 838-70000, E-Mail: info-service@fu-berlin.de.
Sprechzeiten sind montags bis donnerstags von 9.00 bis 17.00 Uhr und freitags von 9.00 bis 15.00 Uhr. Zur gleichen Zeit ist der Info-Counter Mensa II in der Otto-von-Simson-Straße 26 geöffnet. Es ist keine Anmeldung erforderlich. Alle Anliegen werden zunächst vom Info-Service Studium bearbeitet. Wenn nötig, werden Termine mit speziellen Ansprechpartnern vereinbart.
- Die offene Sprechstunde der Studienberatung findet montags 14 bis 15 Uhr und dienstags 9.30 bis 12 Uhr statt. Bei der offenen Sprechstunde werden Wartenummern vergeben. Außerdem können individuelle Beratungstermine vereinbart werden.
- Die offene Sprechstunde zum Auslandsstudium findet dienstags und donnerstags von 9.30 bis 12.30 Uhr und 14 bis 17 Uhr statt.
- Die offene Sprechstunde zu den Themen Bewerbung und Zulassung wird dienstags von 9.30 bis 12.30 Uhr und donnerstags von 14 bis 17 Uhr angeboten.
- Wer eine psychologische Beratung aufsuchen möchte, wird gebeten, direkt einen Termin zu vereinbaren.