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Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Demokratie

Jahreskonferenz des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft am 17. und 18. Juni / Veranstaltung für alle Interessierten offen

10.06.2021

Vernetzte Welt: Digitale Technologien und deren Auswirkungen auf demokratische Ordnungen, politische Akteurinnen und Akteure sowie soziale Praktiken stehen im Mittelpunkt der Jahreskonferenz des Weizenbaum-Instituts.

Vernetzte Welt: Digitale Technologien und deren Auswirkungen auf demokratische Ordnungen, politische Akteurinnen und Akteure sowie soziale Praktiken stehen im Mittelpunkt der Jahreskonferenz des Weizenbaum-Instituts.
Bildquelle: Pixabay / geralt

„Democracy in Flux“ – Demokratie im Wandel – unter diesem Titel steht die Jahreskonferenz des Weizenbaum-Instituts für die vernetzte Gesellschaft. Interessierte können am 17. und 18. Juni 2021 die Vorträge und Diskussionen der Tagung im Livestream verfolgen. Eine kostenlose Anmeldung ist über die Webseite „Weizenbaum Conference“ möglich. Vor der Tagung sprach campus.leben mit Professor Martin Emmer, Kommunikationswissenschaftler an der Freien Universität Berlin sowie Gründungsmitglied des Weizenbaum-Instituts und dort Forschungsleiter.

Herr Professor Emmer, „Democracy in flux“, so lautet der Titel der diesjährigen „Weizenbaum Conference“, die Sie mitorgansiert haben. Was treibt den Wandel der Demokratie an? Worüber wird bei der Konferenz diskutiert werden?

Im Kern geht es um den Wandel der Demokratie im Zuge der Digitalisierung. Zur Digitalisierung kommen weitere Treiber von miteinander verflochtenen Veränderungsprozessen, etwa die Globalisierung oder der gesellschaftliche Wertewandel.

Stärkt dieser Wandel die Demokratie durch digitale Teilhabe – oder birgt er auch Gefahren? Überwiegen also die Vor- oder Nachteile für die Demokratie?

Es ist schwer, darauf eine einfache Antwort zu geben. Aber genau diese Fragen werden wir während der Konferenz erörtern. Wir hoffen auf eine vielfältige und breite Diskussion über die Chancen und Risiken der Digitalisierung für die Demokratie. Das Internet ermöglicht neue Formen der Partizipation – Gruppen, die selbst, beziehungsweise deren Interessen bislang wenig im politischen Prozess berücksichtigt wurden, können sich digital artikulieren und Meinungen bilden.

Zugleich ergeben sich aber durch Hetze oder Falschnachrichten im Netz auch Gefahren für öffentliche Debatten. Die Konferenz soll dabei helfen, Perspektiven zu bündeln und ein vielschichtiges Bild dieser gesellschaftlichen Phänomene zu entwerfen.

Kommunikationswissenschafts-Professor Martin Emmer von der Freien Universität Berlin ist einer von drei Gründungsdirektoren des Weizenbaum-Instituts.

Kommunikationswissenschafts-Professor Martin Emmer von der Freien Universität Berlin ist einer von drei Gründungsdirektoren des Weizenbaum-Instituts.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Konferenz kann im Livestream verfolgt werden. Was erwartet die Teilnehmerinnen und Teilnehmer?

Wir konnten sehr prominente Rednerinnen und Redner für unsere Konferenz gewinnen – etwa Daniel Ziblatt, der in seinem Bestseller „How Democracies die“ eine bemerkenswerte Gegenwartsdiagnose stellt. Positionsstarke Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der ganzen Welt werden Vorträge halten, ihre Forschung vorstellen und ihre Thesen im Rahmen der Podien zur Diskussion stellen.

Außerdem wird Anja Karliczek, Bundesministerin für Bildung und Forschung, teilnehmen und zu Beginn der Konferenz sprechen. Die „Weizenbaum Conference“ ist zwar eine wissenschaftliche Tagung, viele Vorträge sind aber sicherlich auch für ein breiteres Publikum spannend.

Sie werden ein Podium während der Konferenz leiten. Welche Themen stehen dabei im Mittelpunkt?

Mein Forschungsschwerpunkt ist das Zusammenspiel von Digitalisierung und politischer Partizipation. Das Podium mit dem Titel „Notions of Digital Citizenship“ setzt sich mit diesem Forschungsfeld auseinander – mit digitaler Kommunikation und der Rolle von Bürgerinnen und Bürgern in Demokratien. Die Vortragenden in diesem Teil kommen aus den USA, Polen und Deutschland.

Kinderrechte in der digitalen Sphäre werden ebenso ein Thema sein wie die Vernetzung und das politische Engagement in osteuropäischen Staaten oder der Glaubwürdigkeitsverlust von Expertinnen und Experten in digitalen Öffentlichkeiten. Andere Podien befassen sich unter anderem mit der Regulation sozialer Medien, mit digitalen Informationsflüssen, Aktivismus und Wahlkampagnen. Im Zentrum steht immer der Wandel der Öffentlichkeit in der digitalen Welt.

Die Fragen stellte Raphael Rönn

 

Weitere Informationen

Weizenbaum Conference: “Democracy in Flux – Order, Dynamics and Voices in Digital Public Spheres”

  • Donnerstag, 17. Juni, und Freitag, 18. Juni 2021
  • Die Teilnahme an der Konferenz ist kostenlos, eine Anmeldung erforderlich.
  • Weitere Informationen und Anmeldung unter: http://www.weizenbaum-conference.de