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Mit Pauken und Trompeten

Das Semesterabschlusskonzert des Großen Sinfonieorchesters und des Großen Chors des Collegium Musicum fanden wieder in der Berliner Philharmonie statt.

06.03.2018

Im Collegium Musicum engagieren sich rund 500 Hobbymusikerinnen und -musiker.

Im Collegium Musicum engagieren sich rund 500 Hobbymusikerinnen und -musiker.
Bildquelle: Caroline Nienkerke

Als der letzte Ton von Verdis Requiem verklungen war, brach tosender Applaus aus. Minutenlang klatschten die Zuschauer, jubelten den Musikerinnen und Musikern auf der Bühne zu. Wo sonst die Berliner Philharmoniker spielen, standen an diesem Abend Studierende, Beschäftigte und Alumni der Freien Universität und der Technischen Universität. Sie wirkten gelöst und konnten die Anerkennung des Publikums sichtlich genießen. Immerhin gehört Verdis Requiem zu den großen Meisterwerken der geistlichen Chormusik – und die Mitglieder des Großen Sinfonieorchesters und des Großen Chors sind keine professionellen Musikerinnen und Musiker. Sie sind Teil des Collegium Musicum, zu dem außerdem die Big Band, der Kammerchor und das Kleine Sinfonieorchester gehören. Insgesamt engagieren sich rund 500 Hobby-Musikerinnen und –Musiker in dem Zusammenschluss.

Verdis Requiem ist eine Herausforderung

Am Ende jedes Semesters führt das Collegium Musicum ein großes chorsinfonisches Werk auf. An diesem Januarabend sollte es dieses monumentale Stück sein, dem sich die Dirigentin Donka Miteva angenommen hatte. „Das Verdi Requiem ist weder für den Chor noch für Orchester oder Solisten eine leichte Angelegenheit. Aber der Chor hat sehr geschlossen und homogen gesungen und war trotz seiner enormen Größe von 200 Sängerinnen und Sängern absolut genau und flexibel“, resümiert Tobias Gühne, Geschäftsführer des Collegium Musicums, nach dem Konzert. Dieses Semester seien zudem wieder mehr Männerstimmen im Chor vertreten gewesen, die den Bass gestärkt hätten, so Gühne. Orchester und Chor wurden außerdem durch ein Solistenquartett ergänzt.

Das Große Sinfonieorchester hat rund 80 Mitglieder und setzt sich zum größten Teil aus Studierenden von Freier Universität und Technischer Universität zusammen. „Natürlich ist die Besetzung Semester für Semester einer gewissen Fluktuation ausgesetzt, bedingt durch den Verlauf des Studiums“, erzählt Gühne. „Dadurch kann einerseits kein festes Repertoire entstehen, andererseits gibt es auch immer neue Impulse.“ Neben dem schon zur Tradition gewordenen Weihnachtsoratorium, erarbeitet das Orchester vor allem Werke der Romantik und Moderne.

Doch nicht nur der Große Chor und das Große Sinfonieorchester geben ein Semesterabschlusskonzert. Manchmal begleitet auch das Kleine Sinfonische Orchester den Chor und das Große Sinfonieorchester spielt ein eigenes Sinfonieprogramm. Der Kammerchor singt jedes Semester ebenfalls ein Abschlusskonzert. Und die Bigband verabschiedet sich traditionell mit einem Jazzkonzert in der Kunstfabrik Schlot in Berlin-Mitte in die vorlesungsfreie Zeit.

Die Besucherzahlen steigen seit Jahren

Gühne zufolge steigen die Besucherzahlen für die Konzerte seit Jahren. Doch nicht nur das Publikum ist begeistert von der Leistung des Collegium Musicum. Auch Dirigentin Donca Miteva ist zufrieden mit der Arbeit ihres Ensembles: „Es war wieder ein wundervolles Semester! Die jungen Musiker sind immer hochmotiviert und ehrgeizig, auf höchstem technischen und musikalischen Niveau zu musizieren. Es ist schön zu spüren, dass das Publikum auch diesmal so begeistert war und die vielen magischen Momente im Konzert mit uns teilen konnte. Ich freue mich auf das nächste Semester, wo uns viele spannende Projekte und Reisen erwarten.“

Geschäftsführer Gühne freut sich schon auf das Programm des Collegiums im neuen Semester: „Es stehen einige Höhepunkte an.“ So werden der Große Chor und das Sinfonieorchester am 28. Juni das Magnificat von John Rutter aufführen, zudem wird das Große Sinfonieorchester Brahms‘ Dritte Sinfonie spielen. Und bereits kurz zuvor – Anfang Juni –wird das Orchester mit ebenjener Sinfonie einer Einladung zum European Student Orchestra Festival in Straßburg folgen.

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