Etwa ein Dutzend Interessierte hat sich an diesem Dezembernachmittag im Kraftklub, dem Fitnessstudio des Hochschulsports auf dem Geocampus in Lankwitz eingefunden. Gegen 15 Uhr stehen alle erwartungsvoll in einem Kreis, in ihrer Mitte zwei mit weißen Tüchern abgedeckte Sportgeräte. In der Luft liegt der Geruch von Gummimatten, rund herum wird trainiert.

Trotz dieser nicht allzu feierlichen Stimmung – der Anlass der Veranstaltung ist ein besonderer: Die Ernst-Reuter-Gesellschaft hat dem Hochschulsport der Freien Universität ein neuartiges Trainingsgerät gestiftet, das AUGLETICS Eight. Dieses smarte Ruderergometer wurde von der Ausgründung der Freien Universität AUGLETICS speziell für Rudernde und Fitnesssportlerinnen und Fitnesssportler entwickelt.

Realitätsnahe Simulation von Ruderbewegungen

Das Gerät analysiert mithilfe von Sensoren und Software die Bewegungstechnik der Nutzerinnen und Nutzer und gibt ihnen über einen integrierten Bildschirm direktes Feedback nach jedem Ruderzug. Durch die präzise Widerstandsregulierung wird die Ruderdynamik unter verschiedenen Bedingungen realitätsnah simuliert.

Flavio Holstein, Teil des vierköpfigen Gründerteams von AUGHLETICS, erklärt zur Entstehungsgeschichte: „Meine Mitstreiter und ich sind begeisterte Freizeitruderer, aber wir haben uns irgendwann gefragt: Was kann man bei den Rudergeräten für die Halle besser machen?“. Gemeinsam mit Benjamin Bach, Hagen Rothe und Hannes Jeltsch, gründete Holstein 2014 AUGHLETICS. An der Freien Universität wurden die Studenten durch ein EXIST-Gründerstipendium des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gefördert. Ihr Ziel sei es dabei nicht gewesen, lediglich eine Software oder ein Zusatzgerät zu entwickeln: „Wir wollten eine komplett neue Rudermaschine konstruieren.“ Das hat sich gelohnt. Im August 2017 wurden die vier für ihr Ruderergometer mit dem Gründerpreis der Berliner Sparkasse ausgezeichnet.

Die neuen Geräte sind leiser als die alten

Der Kraftklub der Freien Universität erhält bei der Einweihung gleich zwei Geräte, übergeben von Peter Lange, dem Vorsitzenden der Ernst-Reuter Gesellschaft. Als er die weißen Tücher lüftet, kommen zwei glänzende Rudermaschinen mit modernem Display zum Vorschein. Drei studierende Spitzensportler der Freien Universität, selbstverständlich Ruderer, sind eingeladen, um gleich im Anschluss den Praxistest zu machen. Als sie losrudern, rauscht es mild. „Ein Vorteil der neuen Geräte ist, dass sie viel leiser sind als ältere Rudergeräte“, sagt Holstein.

Das Display zeige zudem die angewandten Rudertechniken an, Anfänger bekommen Verbesserungsvorschläge. „In dem Gerät sind verschiedene Sensoren verbaut, die die Technik analysieren“, erklärt Holstein. So werden auf dem Display fünf verschiedene Parameter angezeigt, wie beispielsweise Rhythmus, Bewegungsablauf oder Kraftkurve.

Bisher wurden rund 30 Maschinen produziert

Der ehemalige Leistungsruderer und Biologiestudent Fabio zeigt sich nach dem Praxistest überzeugt: „Der Widerstand ganz vorne ist deutlich härter als bei älteren Geräten. Der Durchzug ist ebenfalls konstanter.“ Seiner Ansicht nach sind die Geräte ein gutes Upgrade für das Training in der Halle.

Bisher wurden rund 30 der smarten Ruderergometer produziert. Im Lankwitzer Kraftklub freue man sich über die zusätzliche Ausstattung, sagt Maren Schulze, Leiterin des Fitnessstudios. Der KRAFTKLUB auf dem GeoCampus der Freien Universität in Lankwitz bietet auf rund 200 Quadratmetern Trainingsfläche ein vielseitiges Angebot an Cardio- und Kraftgeräten für die gesamte Körpermuskulatur. Neben den Kraftgeräten gibt es einen großen Freihantelbereich und ein Trainingsareal, das auch Möglichkeiten für funktionelles Training abseits der geführten Kraftgeräte bietet.