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Zwei Seiten einer Medaille

Tagung zu Betrieblichem Gesundheitsmanagement (BGM) und Personalentwicklung (PE) an Hochschulen

24.03.2017

Gemeinsam für das Miteinander: Lilith Wanner-Mack aus der Stabsstelle Personalentwicklung (PE)  (links) und Melanie Utecht von der Geschäftsstelle für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)

Gemeinsam für das Miteinander: Lilith Wanner-Mack aus der Stabsstelle Personalentwicklung (PE) (links) und Melanie Utecht von der Geschäftsstelle für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM)
Bildquelle: Marina Kosmalla

Andrea Bör, die Kanzlerin der Freien Universität, machte es auf dem Podium deutlich: „Für uns an der Freien Universität, insbesondere in der Hochschulleitung, sind Betriebliches Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung ganz zentrale Bausteine für die Zukunft der Hochschule“, sagte sie. „Sie sind praktisch zwei Seiten einer Medaille und nicht getrennt voneinander zu denken.“ „Wir haben einen sehr umfassenden Gesundheitsbegriff an der Freien Universität“, sagt auch Melanie Utecht von der Geschäftsstelle für Betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM), die die Tagung, die kürzlich an der Freien Universität stattfand, gemeinsam mit ihrer Kollegin Lilith Wanner-Mack aus der Stabsstelle Personalentwicklung (PE) organisiert hat.

„Gesundheitsmanagement und Personalentwicklung hängen an unserer Universität schon oft miteinander zusammen“, sagt Melanie Utecht. Dabei ginge es nicht nur darum, Sportkurse anzubieten. Auch gesundheitsförderliche Arbeitsplätze und Weiterbildungsmöglichkeiten gehörten dazu, ebenso wie das Miteinander unter den Kolleginnen und Kollegen und die Kommunikationswege, so Utecht: „Da gibt es viele Schnittpunkte zwischen BGM und PE.“

Ziel der zweitätigen Veranstaltung war es, den Informationsaustausch sowie die Vernetzung der beiden Bereiche nicht nur innerhalb der eigenen Hochschule, sondern auch zwischen verschiedenen Institutionen zu stärken. Teilgenommen haben rund 120 Hochschulvertreterinnen und -vertreter aus ganz Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie Betriebsärzte und Verantwortliche für Arbeitssicherheit.

Aus Theorie und Praxis

Die Tagung, die im Henry-Ford-Bau der Freien Universität stattfand, beschäftigte sich mit Strategien, um den Entwicklungsprozessen der vergangenen Jahre zu begegnen: etwa dem Generationenwandel, der Arbeitsverdichtung, den Umstrukturierungsprozessen oder der Digitalisierung. Außerdem ging es darum, zukünftige Herausforderungen, vor denen die Universitäten stehen, auszumachen. „Wichtig war uns, wissenschaftliche Ansätze mit der Praxis zu verknüpfen“, sagt Lilith Wanner-Mack. Daher fanden neben stärker theoretisch basierten Vorträgen auch Workshops statt, in denen Praxisbeispiele vorgestellt wurden. „Es war spannend zu sehen, was andere Institutionen in dem Bereich machen“, sagt die Organisatorin. „Und die eine oder andere Idee konnten wir für uns mitnehmen.“ So planen Lilith Wanner-Mack und Melanie Utecht, Aspekte der Teamentwicklung noch stärker als bisher in ihre Themenfelder zu integrieren.

Gesundheit für alle

Diskutierten über zukünftige Herausforderungen für die Universitäten: Ute Sonntag, Bernhard Badura, Susann Sindy Schoß, Andrea Bör und Moderator Detlef Kuhn (v.l.n.r.).

Diskutierten über zukünftige Herausforderungen für die Universitäten: Ute Sonntag, Bernhard Badura, Susann Sindy Schoß, Andrea Bör und Moderator Detlef Kuhn (v.l.n.r.).
Bildquelle: Marina Kosmalla 

Das breite Veranstaltungsspektrum der Tagung sprach die verschiedenen Statusgruppen einer Universität an. So hielt Burkhard Gusy vom Arbeitsbereich „Public Health: Prävention und psychosoziale Gesundheitsforschung" (PPG) der Freien Universität beispielsweise einen Vortrag zum Thema „Gesunder Campus – Gesundheitsmanagement für Studierende“. Die Dahlem Research School(DRS) der Freien Universität sprach die Förderung von Karriereperspektiven des wissenschaftlichen Nachwuchses an und berührte dabei Gesundheitsfragen. Um die Weiterbildung und Qualifizierung von Professorinnen und Professoren ging es im Vortrag von Professor Rudolf Kerschreiter, Leiter der Dahlem Leadership Academy der Freien Universität. Die vielzähligen Schnittstellen von PE und BGM wurden unter anderem in den Vorträgen von Professor Bernhard Badura zu „Organisationsentwicklung und Gesundheit“ und Professor Georg Bauer von der Universität Zürich zu „BGM durch Teamentwicklung“ deutlich. Abschließend ließ Professorin Sigrid Michel von der Fachhochschule Dortmund die Entwicklungen des betrieblichen Gesundheitsmanagements an Hochschulen in den vergangenen 22 Jahren Revue passieren.

Bei einer Podiumsdiskussion unter der Moderation von Detlef Kuhn, dem Geschäftsführer des Zentrums für angewandte Gesundheitsförderung und Gesundheitswissenschaften GmbH in Berlin, sprachen Kanzlerin Andrea Bör von der Freien Universität, Ute Sonntag vom Arbeitskreis Gesundheitsfördernde Hochschulen, Susann Sindy Schoß, Diplom-Soziologin und Referentin für Personalentwicklung an der TU Dresden, sowie Professor Bernhard Badura von der Universität Bielefeld über zukünftige Herausforderungen für die Universitäten: Welche Rollen sollten das Betriebliche Gesundheitsmanagement und die Personalentwicklung dabei spielen? Welche Chancen birgt die Kombination beider Bereiche?

Kanzlerin Bör griff in ihrem Schlusswort die wesentlichen Fragestellungen der Tagung auf und betonte, dass zwar die Heterogenität der Hochschulen groß und der Stand der Implementierung und die Herangehensweisen unterschiedlich seien. Die Fragen und Herausforderungen, denen sich die Hochschulen stellen müssen, seien jedoch überall ähnlich. Deshalb müssten Personalentwicklung und Betriebliches Gesundheitsmanagement perspektivisch auch weiter gemeinsam betrachtet und vernetzt werden.