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Saniertes Innenleben

Grundsanierung der Hauptgebäude Chemie der Freien Universität Berlin

28.09.2016

Blick auf das Chemiegebäude in der Arminallee 22 nach der Sanierung.

Blick auf das Chemiegebäude in der Arminallee 22 nach der Sanierung.
Bildquelle: Carpus+Partner AG

Die Häuser, in denen das Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität untergebracht ist, stammen teilweise aus den 1960er und 1970er Jahren. Das macht sich vor allem im hohen Energieverbrauch bemerkbar. Durch eine umfangreiche, in Bauherrnschaft der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung durchgeführte Sanierung innerhalb der nächsten Jahre sollen die Chemiegebäude Schritt für Schritt sowohl baulich und anlagentechnisch als auch energetisch auf den neuesten Stand gebracht werden. Den Anfang macht die Arnimallee 22.

„Es handelt sich um eine Grundsanierung, die einem Neubau vergleichbar ist“, erklärt Frank Wolkers, Projektkoordinator in der Technischen Abteilung der Freien Universität. „Die Häuser werden bis auf den Rohbau zurückgebaut, sodass eigentlich nur noch das Betonskelett steht, und dann wird wieder neu aufgebaut.“ Die zuvor durchgeführte Wirtschaftlichkeitsuntersuchung habe ergeben, dass diese Variante günstiger sei als ein kompletter Abriss und anschließender Neubau.

In der Arnimallee 22 wird gerade einer der größten Hörsäle auf dem Dahlemer Campus eingerichtet. Er soll Platz für 600 Personen bieten. Daneben entstehen zwei kleinere Hörsäle mit 200 und 100 Plätzen: ausgestattet mit modernster Technik – beispielsweise einer Übertragung der Audiosignale für Träger von Hörgeräten über W-Lan und Handy App. Die Hörsäle werden nicht nur das Institut für Chemie und Biochemie, sondern auch andere Fachbereiche nutzen können.

Sanierungsarbeiten erfolgen Schritt für Schritt

Die Sanierung der Bauteile I+II der Arnimallee 22 bildet den ersten von insgesamt drei angedachten Bauabschnitten. Zweiter Abschnitt wird das Chemiegebäude in der Takustraße 3 in zwei Realisierungsabschnitten sein und den Abschluss wird das Bauteil III der Arnimallee 22 bilden, das aber noch nicht Bestandteil der Investitionsmaßnahmen des Landes Berlin ist.

Da für die Nutzerinnen und Nutzer der Häuser während der Sanierung kein Ausweichquartier zur Verfügung steht, müssen die Arbeiten in einzelnen Schritten erfolgen. Ist die Sanierung des ersten Bauabschnitts Arnimallee 22 abgeschlossen, werden dort die Physikalische/Theoretische Chemie und die Fachbereichsverwaltung des Instituts aus der Takustraße 3 untergebracht, wo dann mit dem ersten Realisierungsabschnitt des zweiten Bauabschnitts begonnen wird.

„Die Chemiesanierung ist ein wichtiger Teil der Standortentwicklungsplanung der Freien Universität“, sagt Frank Wolkers. Damit werde der naturwissenschaftliche Standort der Hochschule um die Fabeck- und Takustraße gestärkt. In der Nachbarschaft liegen die Fachbereiche Physik, Mathematik und Informatik sowie das Konrad-Zuse-Zentrum für Informationstechnik Berlin. Der Kostenrahmen dieser beiden Landesbaumaßnahmen (1. und 2. Bauabschnitt) liegt bei rund 130 Millionen Euro.

Intelligente Energieversorgung

Grund der Sanierung sind die funktionalen Defizite, die Schadstoffbelastung, die Brandschutzprobleme sowie die hohen Betriebskosten der Häuser. Wegen der veralteten Technik und Gebäudehüllen ist der Energieverbrauch sehr hoch. Die Takustraße 3 sei, was Nachhaltigkeit und Energieeffizienz angingen, eines der ungünstigsten Häuser, das die Freie Universität zurzeit in Betrieb habe, sagt Frank Wolkers: „Praktisch funktioniert es momentan so: Man schaltet das Haus an, und es wird komplett mit Energie versorgt.“ Die neue Technik werde mit Wärmerückgewinnung arbeiten und durch eine verbesserte Steuerung der Anlagen wesentlich energieeffizienter sein. In Zukunft können die Labore individuell genutzt und auch runtergefahren werden, sodass nur noch eine Minimallüftung läuft. Das werde die Betriebskosten der Hochschule erheblich senken.

Eine weitere Besonderheit wird der neue Praktikumsbereich in der Takustraße 3 sein. Hier werden moderne Labore mit insgesamt 200 Arbeitsplätzen entstehen. Diese werden sowohl den Praktikanten in der Chemieausbildung zur Verfügung stehen, als auch von anderen Fachbereichen, beispielsweise der Veterinärmedizin, genutzt werden können. Für die Objektplanung ist die LudesGeneralPlaner GmbH zuständig, für die Arnimallee 22 die Carpus+Partner AG. Dort sollen die Sanierungsarbeiten Ende 2017 abgeschlossen sein.