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„An erster Stelle steht die Freiheit der Wissenschaft“

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka warb bei der HRK-Versammlung an der Freien Universität für gute Partnerschaft von Hochschule und Wirtschaft

11.05.2016

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin: „An erster Stelle steht die Freiheit der Wissenschaft.“

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka im Henry-Ford-Bau der Freien Universität Berlin: „An erster Stelle steht die Freiheit der Wissenschaft.“
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (2. v. l.), Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft Sandra Scheeres (r.), Prof. Dr. Horst Hippler, HRK-Präsident, und Gastgeber Prof. Dr. Peter-André Alt (l.), Präsident der Freien Universität.

Bundesbildungsministerin Johanna Wanka (2. v. l.), Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft Sandra Scheeres (r.), Prof. Dr. Horst Hippler, HRK-Präsident, und Gastgeber Prof. Dr. Peter-André Alt (l.), Präsident der Freien Universität.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Universitätspräsident Peter-André Alt begrüßte zur HRK-Tagung an der Freien Universität Berlin.

Universitätspräsident Peter-André Alt begrüßte zur HRK-Tagung an der Freien Universität Berlin.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Es war ein echtes Spitzentreffen: Etwa 300 Hochschulpräsidenten und -rektoren, Diplomaten und Politiker sind am Montag zu Gast an der Freien Universität gewesen. Anlass war die Jahresversammlung der Hochschulrektorenkonferenz (HRK), die dieses Jahr eine besondere Festrednerin auf dem Programm hatte: Professorin Johanna Wanka, Bundesministerin für Bildung und Forschung, sprach über „Hochschule und Wirtschaft. Spielräume und Grenzen der Partnerschaft“.

Ein Thema, das immer wieder für ein heftiges Pro und Contra sorge, wie HRK-Präsident Professor Horst Hippler gleich in seiner Eröffnungsrede betonte. Dabei habe die Kooperation von Unternehmen und Hochschulen eine lange Tradition – und sei von Vorteil für beide Seiten. Sie garantiere eine starke und stabile Volkswirtschaft, den Hochschulen eröffne sie Finanzierungsquellen und gebe Impulse für eine angewandte Forschung. Und nicht zuletzt profitierten auch die Studierenden: „Wer später in der Wirtschaft tätig sein will, muss wissen, wie sie funktioniert.“

Ergebnisoffen forschen

Sie sei „geradezu empört“ über die generelle Stigmatisierung, die die Zusammenarbeit von Hochschulen und Unternehmen in der Öffentlichkeit teilweise erfahre, sagte Wanka. Allerdings gebe es auch klare Grenzen der Gemeinsamkeiten. Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler müssten immer ergebnisoffen forschen können und dürften nicht zu Kooperationen gezwungen werden: „An erster Stelle steht die Freiheit der Wissenschaft.“

Eine enge Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft könne aber dazu beitragen, Innovationen voranzutreiben und damit Lösungen für wichtige Zukunftsprobleme zu finden; die Speicherung regenerativer Energien nannte sie als Beispiel.

Die vom Ministerium ins Leben gerufene Förderinitiative „Forschungscampus“, in der Unternehmen und Forschungseinrichtungen unter einem Dach längerfristig an einem Forschungsthema zusammenarbeiten sollen, biete einen Weg zu diesem Ziel. Ebenso wie etwa das Programm „VIP +“, mit dem Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler finanziell dabei unterstützt werden sollen, das technische und gesellschaftliche Innovationspotenzial von Forschungsergebnissen zu prüfen und mögliche Anwendungsbereiche zu erschließen.

Metropole der Start-ups

Die Bundeshauptstadt sei genau der richtige Ort, um über zukunftsfähige Konzepte in der Wissenschaftspolitik zu diskutieren, versicherte Berlins Senatorin für Bildung, Jugend und Wissenschaft Sandra Scheeres in ihrem Grußwort. Längst sei die Metropole ein Ort der Innovation und der Start-ups.

Viele davon entstehen auch an der Freien Universität und in ihrem Umfeld. In den vergangenen Jahren habe die Hochschule mehr als 125 Start-ups begleitet und 80 EXIST-Gründerstipendien des Bundeswirtschaftsministeriums eingeworben, sagte Universitätspräsident Professor Peter-André Alt, der die Gäste der Versammlung als „Hausherr“ willkommen hieß: „Damit tragen wir zur Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandortes Berlin bei.“ Ganz im Sinne guter Partnerschaft.