Was wirklich zählt
Mediziner Malek Bajbouj von der Freien Universität ist Gastgeber beim Bürgerdialog „Gut leben in Deutschland“ / Nächster Termin: 28. Juli
23.06.2015
„Gut leben in Deutschland – was uns wirklich wichtig ist“ – unter diesem Titel lädt die Bundesregierung seit Anfang des Jahres Bürgerinnen und Bürger landesweit zu einem Bürgerdialog ein. Die Wünsche und Sorgen der Bevölkerung sollen gesammelt und wissenschaftlich ausgewertet werden und in einen Aktionsplan der Bundesregierung einfließen. Malek Bajbouj, Neurowissenschaftler und Mediziner an der Charité – Universitätsmedizin, dem gemeinsamen medizinischen Fachbereich von Freier Universität und Humboldt-Universität zu Berlin, unterstützt das Format als Mitgastgeber. Für einen Dialog zum Thema Pflege und Gesundheit am 28. Juli ist Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe eingeladen. Anmeldung bis 1. Juli.
„Der Dialog ist ein neuer Zugang, um herauszufinden, welche Themen den Menschen in Deutschland wichtig sind. Im Vergleich zu Umfragen ist der Dialog thematisch offener und der Austausch viel direkter“, sagt der Mediziner Bajbouj. Bei einem von Bajbouj mitorganisierten Bürgerdialog Ende Mai in der Hörsaalruine des Berliner Medizinhistorischen Museums reichte die Themenpalette von Fragen zu Sicherheit und Freiheit bis hin zum ethischen Konsum.
„Gesundheit bewegt uns alle“
Was also gehört zum guten Leben in Deutschland? Die eigene und die Gesundheit anderer sowie ein gutes Pflege- und Gesundheitssystem – das legen zumindest die ersten rund einhundert Bürgerdialoge nahe, die die Bundesregierung in Zusammenarbeit mit Volkshochschulen, Stiftungen, Gewerkschaften oder Verbänden bislang organisiert hat.
Dass das Thema Gesundheit bei den Veranstaltungen eine große Rolle spielt liegt für Bundesgesundheitsminister Gröhe auf der Hand: „Gesundheit bewegt uns alle: unsere eigene Gesundheit, die Gesundheit unserer Kinder oder Freunde. Und natürlich fragen sich viele, wie unser Gesundheitswesen aufgestellt sein muss, damit sich die Menschen auch künftig im Krankheitsfall oder bei einem Unfall auf eine gute medizinische Versorgung verlassen können. Außerdem geht es um eine gute Pflege für die wachsende Zahl pflegebedürftiger Menschen“, sagt Gröhe, der Bürgerinnen und Bürger zu seiner Dialogveranstaltung am 28. Juli auf den Campus der Charité Mitte einlädt.
Indikatoren für Lebensqualität
Dann werden die Erwartungen und Sorgen der Menschen im Bereich der Gesundheit und der Pflege im Mittelpunkt stehen. Bajbouj, der erneut als Mitgastgeber beteiligt ist, betont die im Bürgerdialog festgelegte Rollenverteilung: „Herr Gröhe will zunächst mal nur zuhören und weniger als Politiker sprechen.“ Der Dialog zwischen Bundesregierung und Bürgern ist langfristig angelegt: „Ziel ist es, Maßstäbe für Lebensqualität zu entwickeln, die zur Orientierung für künftige Vorhaben der Bundesregierung dienen können“, sagt Gröhe. „Von Politikern wird zu Recht erwartet, dass sie Antworten auf drängende Fragen geben. In den Bürgerdialogen geht es aber zunächst einmal darum zuzuhören“, so Gröhe weiter.
Um allen Bürgern die Gelegenheit zu geben, sich am Dialog zu beteiligen, wurde eine Online-Plattform eingerichtet. www.gut-leben-in-deutschland.de kann jeder für sich die Frage beantworten, was ihm im Leben wichtig ist. Für die Bürgerdialoge vor Ort wird zudem Wert darauf gelegt, dass die Gesamtbevölkerung möglichst wirklichkeitsnah abgebildet wird. „Wir möchten die Runde für alle öffnen und hoffen auf ein bunt gemischtes Publikum“, sagt Malek Bajbouj.
Weitere Informationen
Bürgerdialog mit Bundesminister Hermann Gröhe zum Thema Gesundheit
Anmeldungen unter: www.bmg.bund.de/buergerdialog oder direkt mit diesem Formular
Ort: Berlin, Charité, Campus Mitte (Der genaue Veranstaltungsort wird bei der Anmeldebestätigung mitgeteilt)
Datum: Dienstag, den 28. Juli 2015, 17 bis 20 Uhr