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Früher lernen, schneller finden

„GoSearch!“ – Kooperation von Philologischer Bibliothek der Freien Universität und Gymnasium ausgezeichnet

19.03.2014

Der Zugang zur wissenschaftlichen Recherche von Büchern und anderen Medien soll Schülerinnen und Schülern erleichtert werden.

Der Zugang zur wissenschaftlichen Recherche von Büchern und anderen Medien soll Schülerinnen und Schülern erleichtert werden.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Klaus Ulrich Werner, der Leiter der Philologischen Bibliothek

Klaus Ulrich Werner, der Leiter der Philologischen Bibliothek
Bildquelle: Privat

Die Philologische Bibliothek der Freien Universität Berlin wurde im Wettbewerb „Lesen macht stark: Lesen und digitale Medien“ prämiert: Ausgezeichnet wurde sie für die geplante Zusammenarbeit mit dem Werner-von-Siemens-Gymnasium in Zehlendorf sowie dem Förderverein der Schule und dem Förderkreis der Philologischen Bibliothek im Projekt „GoSearch!“. Darin sollen Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 11 mit professioneller und ehrenamtlicher Unterstützung einen digitalen Leitfaden erstellen, der Jugendlichen die Suche nach Büchern und anderen Medien in der Philologischen Bibliothek erleichtern soll.

Die Auszeichnung vom Deutschen Bibliotheksverband und der Stiftung Digitale Chancen ist verbunden mit einer Fördersumme von 4.800 Euro. Für Klaus Ulrich Werner, Leiter der Philologischen Bibliothek der Freien Universität Berlin, kam sie überraschend: „Es ist sehr ungewöhnlich, dass bei einem solchen Wettbewerb eine wissenschaftliche Bibliothek ausgewählt wird.“

Das Projekt „GoSearch!“ soll die Recherche für Schüler einfacher gestalten. Denn hier sei die Hemmschwelle oft sehr hoch, sagt der promovierte Germanist: „Ziel des Projekts ist es, angehenden Abiturienten den Zugang zu einer wissenschaftlichen Bibliothek zu erleichtern.“

Digitaler Leitfaden für Schülerinnen und Schüler

Dazu sollen im Mai Schülergruppen der Jahrgangsstufe 11 des Zehlendorfer Werner-von-Siemens-Gymnasiums gemeinsam mit Bibliothekaren und einem Medienpädagogen die Philologische Bibliothek erkunden, um anschließend mithilfe des Programms „VoiceThread“ einen digitalen Leitfaden für Schüler zu erstellen.

„Die Schüler sprechen kleine Texte von zwei bis drei Minuten Länge ein und setzen vielleicht noch ein, zwei Bilder dazu“, erklärt der Bibliotheksleiter. So werde ein übersichtlicher Beitrag zu einem ganz bestimmten Thema erstellt, etwa: „Wie finde ich das passende Buch?“. Statt einer eventuell abschreckend wirkenden schriftlichen Anleitung helfe dann die Stimme eines Mitschülers bei der Suche nach einem Buch.

„Langfristige und nachhaltige Kooperation“

Es soll dabei aber nicht bei diesem einen Projekt im Mai bleiben. „Es geht uns um eine längerfristige Kooperation“, blickt Werner in die Zukunft. So soll die in diesem Jahr entstehende Datenbank bei einem erneuten Durchgang 2015 optimiert und ausgebaut werden. Die Zusammenarbeit von Schule und Philologischer Bibliothek soll nachhaltig wirken: Bereits in der Oberstufe sollen angehende Studierende ihre Recherchefähigkeit verbessern, damit der Übergang vom schulischen zum akademischen Arbeiten nicht so schwerfällt. „Wir richten zunehmend Angebote an Schüler“, sagt Klaus Werner.

Geschult für wissenschaftliche Recherchen

Für ihn ist die angestrebte Partnerschaft mit dem Werner-von-Siemens-Gymnasium eine „Win-Win-Situation“ für beide Seiten: Den Schüler wird das Arbeiten in einer großen, wissenschaftlichen Bibliothek gelehrt, die Universität freut sich über bereits recherchegeschulte Abiturienten.

Eine einzige Partnerschaft zwischen einer wissenschaftlichen Bibliothek und einem Gymnasium reiche natürlich nicht aus. Klaus Werner hofft deshalb, dass andere Einrichtungen die Idee als Anreiz nehmen, ähnliche Projekte und Bündnisse anzustoßen. Dafür plädiert auch die Aktion „Bündnisse für Bildung“ des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF), das den Förderpreis vergibt: Schulen und Universitäten sollten gemeinsam mit ehrenamtlichen Vereinen zusammenarbeiten, um die Bildungschancen von Schülerinnen und Schülern zu steigern.