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Tanzen ohne Sprachbarriere

Der Hochschulsport der Freien Universität Berlin bietet während der Semesterferien Sportkurse auf Englisch an

15.08.2013

Spaß und Bewegung sind gleichermaßen wichtig im Afro-Dance.

Spaß und Bewegung sind gleichermaßen wichtig im Afro-Dance.
Bildquelle: Núria Saladié

Wer Stanley Okoro folgen will, muss sich schnell bewegen.

Wer Stanley Okoro folgen will, muss sich schnell bewegen.
Bildquelle: Erin Hastey

„Sport für alle und mit allen“ ist das Motto des Hochschulsports der Freien Universität Berlin. Niemand soll ausgeschlossen werden – egal, ob er ein körperliches Handicap hat oder vielleicht die Landessprache nicht beherrscht. Die Freie Universität bietet deshalb in diesen Semesterferien Sportkurse in Englisch an. Die Studentinnen Núria Saladié aus Barcelona und Erin Hastey aus Sacramento in Kalifornien haben zwei dieser Kurse ohne Sprachbarriere mitgemacht und sind bei Afro-Dance und Hip-Hop ins Schwitzen gekommen.

Es ist Montagabend, 18.30 Uhr, Nachbarschaftsheim „JeverNeun“ in Steglitz. Das Thermometer draußen zeigt noch 18 Grad. Genau die richtige Temperatur, um auf der Straße zu tanzen. Wir stehen aber drinnen, in einem hellerleuchteten Saal, und wollen Streetdance erlernen, jene Tanzform mit afroamerikanischen Wurzeln, die auf Straßen, Schulhöfen und in Clubs entstanden ist. Wir sind zu acht, fünf Frauen, drei Männer. Alle tragen T-Shirts oder Tank-tops, Jogginghose, und Sportschuhe. Kein cooles Outfit für einen echten Hip Hop-Fan, dafür praktisch und bequem. Nur unser Lehrer, Stanley Okoro, hat stilecht ein Basecap auf dem Kopf.

Wir nehmen in Dreier-Reihen Aufstellung, die Augen fest auf Stanley gerichtet. Vom Band brüllt Hip-Hop-Musik. Unser Lehrer fängt an zu tanzen und fordert uns auf, seinem Beispiel zu folgen. Er springt  hoch und bewegt seine Füße unglaublich schnell – zu schnell für uns. Aber Stanley ist geduldig. Er geht auf jede Bitte seiner Schüler ein und wiederholt seine Bewegungen in langsamerem Tempo: „Ihr müsst die Musik fühlen und in eurem eigenen Stil tanzen“, ermutigt er uns. Okay, also locker lassen. Aber auch nicht zu viel. „Die Arme bewegen, nicht nur auf die Beine achten!“, ruft er, als unsere Choreografie allzu individuell wird. Dabei haben wir alle Hände voll zu tun, um unsere Füße unter Kontrolle zu bekommen. Schon nach wenigen Minuten sind wir klatschnass geschwitzt. Stanley hat Erbarmen mit uns Anfängern und beendet die Stunde mit langsamen Tanzbewegungen. Die letzte Viertelstunde machen wir Dehnübungen und entspannen am Boden.

Um 20 Uhr liegen eineinhalb Stunden konzentrierter Tanz hinter uns. Nach dem Streetdance hat uns Stanley in einem weiteren Kurs auch noch eine Ahnung davon gegeben, wie viel Spaß Afro-Dance machen kann. Barfuß und zum Rhythmus von immer schneller werdenden Trommelklängen sind wir über den Parkettboden gewirbelt, außer Atem, verschwitzt und mit einem Lächeln im Gesicht.

Genau darum geht es den Veranstaltern des Hochschulsports: „Menschen, die kein Deutsch können, fühlen sich oft ausgegrenzt“, sagt Olivia Mahling von der Zentraleinrichtung Hochschulsport der Freien Universität. Mit den Angeboten auf Englisch wolle man diese Hürde abbauen. Die „English sport classes“ gehören deshalb zum umfangreichen Inklusionssport-Programm der Hochschule, mit dem sichergestellt werden soll, dass sich jeder willkommen fühlt. Neben den beiden Tanzkursen gibt es noch Kurse in Pilates und Hata Yoga auf Englisch. 

Der Afro-Dance-Kurs und der Kurs Streetdance/Hip-Hop laufen noch bis zum 23. September 2013.

Weitere Informationen

Ort und Zeit

  • Yoga und Pilates: montags und dienstags, 18.00 bis 19.30 Uhr. IBZ, Wiesbadener Str. 18, 14197 Berlin (U-Bhf. Rüdesheimer Platz, U3)
  • Street dance /Hip-hop und Afro-Dance: montags, 18.30 bis 20.00, 20.00 bis 21.30 Uhr, Nachbarschaftsheim JeverNeun, Jeverstr. 9, 12157 Berlin (S-Bhf. Feuerbachstraße, S1)

Kontakt

Olivia Mahling, Zentraleinrichtung Hochschulsport (ZEH), Freie Universität Berlin. Telefon: +49 (0)30 / 83858291, E-Mail: Olivia.Mahling@fu-berlin.de.