Das Auto, das denkt und sich selbst lenkt
Studierende der Freien Universität können sich für die Teilnahme an der Präsentation des intelligenten Autos „MadeInGermany“ am 21. Mai 2011 auf dem Flughafen Tempelhof bewerben
11.05.2011
„MadeInGermany“ (MIG), das von Informatikern der Freien Universität entwickelte Auto, das auch allein mit Gedankenkraft gesteuert werden kann, hat bereits weltweit für Begeisterung gesorgt. Auf der „Michelin Challenge Bibendum“, einer Fachmesse zum Thema „Mobilität Morgen – Der nachhaltige Strassenverkehr der Zukunft“, die im Mai auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tempelhof stattfindet, wird MIG erneut präsentiert. Diesmal können sich 1.500 interessierte Studierende für einen kostenlosen Besuch der Messe und der Auto-Vorführung bewerben.
Mitarbeiter der Arbeitsgruppe Künstliche Intelligenz um Informatikprofessor Raúl Rojas von der Freien Universität werden das schlaue Auto präsentieren, das auch unter dem Namen des Forschungsprojekts AutoNOMOS firmiert. Erklärt wird, wie das Auto seine Umgebung „wahrnimmt“ und alltägliche Verkehrssituationen selbstständig meistert. Darüber hinaus wird gezeigt, wie die Interaktion zwischen Mensch und Fahrzeug über moderne Mensch-Maschine-Schnittstellen z.B. mithilfe eines iPad funktioniert, und wie sich das Auto durch Gedankenströme steuern lässt.
Auf der „Michelin Challenge Bibendum“ werden außerdem zahlreiche Vorträge, Workshops und Diskussionen zur nachhaltigen Mobilität angeboten. In Ausstellungen können Studierende sich über Innovationen von Unternehmen und Forschungsinstituten informieren. Das Team von der Freien Universität Berlin wird mit seinem Stand in Halle A1 auf Platz A17 vertreten sein.
Ein autonomes Fahrzeug
Das Auto namens „MadeInGermany“ des Forschungsprojekts AutoNOMOS demonstriert, wie alltägliche Verkehrssituationen in der Stadt bereits heute ohne Fahrer zu bewältigen sind. Der modifizierte Volkswagen Passat Variant kann selbstständig für Fußgänger oder Fahrräder anhalten, Vorfahrtsregeln beachten und Ampelphasen erkennen. Die Umgebung wird mittels verschiedener Sensoren sowie durch Kameras wahrgenommen. Zum Einsatz kommen dabei Messwertgeber, die Abstände und Geschwindigkeiten sowohl über Funkwellen (Radar) als auch Laserstrahlung (Lidar) berechnen.
Seine Position findet das Auto durch die hochpräzisen Navigationssysteme GPS (Global Positioning System) und IMU (Inertial Measurement Unit). Im Kofferraum von „MadeInGermany“ werden alle eingehenden Daten gesammelt und zusammengeführt, um das Verhalten des Autos zu planen. Ein Controller sendet schließlich passende Kommandos an Gas, Bremse, Steuerung und Blinker und sorgt so dafür, dass das Fahrzeug komfortabel und sicher den gewünschten Weg fährt.
Forschung für intelligente Autos
„MadeInGermany“ ist die Entwicklung des Projektes AutoNOMOS der Freien Universität, das vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen des Programms „Forschung für den Markt im Team“ (ForMaT) gefördert wird. Der Informatikprofessor Raúl Rojas und sein Team arbeiten an der Weiterentwicklung von Autonomie- und Fahrerassistenzsystemen, um unfallfreie, effiziente und umweltgerechte Mobilitätskonzepte – Betriebssysteme für „intelligente Autos“ – zu entwickeln.
Komponenten aus Technologien wie Laser- und Kamerasensorik und satellitenbasierter Navigation kommen dabei ebenso zum Einsatz wie Verfahren für autonomes und vorausschauendes kognitives Fahrverhalten. Mithilfe der AutoNOMOS-Forschungsergebnisse und Technologien können drohende Gefahren auf Straßen, Autobahnen und Kreuzungen, zum Beispiel in Situation wie Spurwechseln, Staus oder Vorfahrten, frühzeitig erkannt und Unfälle vermieden werden.
Nachhaltige Mobilität als Herausforderung der Zukunft
Am 21. Mai präsentieren Mitarbeiter des Forschungsprojekts AutoNOMOS das intelligente Auto „MadeInGermany“ beim Student Day der „Michelin Challenge Bibendum“. Seit 1998 gastiert die Messe in verschiedenen Ländern und will ein Forum für die Herausforderungen bieten, vor denen sich die Verkehrsbranche sieht. Technische Prüfungen, Präsentationen und Testfahrten stehen dabei ebenso auf dem Programm wie Workshops und Vorträge zu neuen Energiekonzepten und individueller Mobilität. Am 19. Mai werden bei einer Parade vom Flughafen Tempelhof bis zum Brandenburger Tor fünfzig Fahrzeuge mit alternativen Antrieben der breiten Öffentlichkeit und der Presse vorgestellt.
Weitere Informationen
Online-Anmeldung unter:
http://challenge-bibendum.dienstserver.de/cb_frm.php
Hinweis: Die Teilnehmerzahl ist auf 1.500 Studenten begrenzt.