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Das Gewächshaus der Zukunft

An der Freien Universität entsteht ein moderner Gebäudekomplex für biologische Forschung und Lehre

20.04.2011

448 Quadratmeter Nutzfläche: Das Forschungsgewächshaus soll im September 2011 fertiggestellt sein.

448 Quadratmeter Nutzfläche: Das Forschungsgewächshaus soll im September 2011 fertiggestellt sein.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Der Rohbau auf dem Gelände des Instituts für Pflanzenphysiologie in der Königin-Luise-Straße.

Der Rohbau auf dem Gelände des Instituts für Pflanzenphysiologie in der Königin-Luise-Straße.
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Eine Rasenfläche, die von Gräserfeldern umgeben ist: Die Entwurfsskizze zeigt den Blick auf die Außenanlagen mit dem neuen Kopfbau im Hintergrund.

Eine Rasenfläche, die von Gräserfeldern umgeben ist: Die Entwurfsskizze zeigt den Blick auf die Außenanlagen mit dem neuen Kopfbau im Hintergrund.
Bildquelle: Weberwülschinger / leBalto

Pflanzen wie Mais, Soja oder Tabak kühlen, beheizen oder beschatten: In einem neuen Gewächshaus wird die Simulation verschiedener klimatischer Bedingungen den Wissenschaftlern am Institut für Biologie künftig dabei helfen, gezielter mit Pflanzen zu experimentieren. Der fertige Rohbau in unmittelbarer Nähe zum Botanischen Garten der Freien Universität wurde heute mit einem Richtfest gefeiert.

Neun mit moderner Technik ausgestattete Kabinen auf 448 Quadratmetern Nutzfläche: Das neue Gewächshaus auf dem Gelände des Instituts für Pflanzenphysiologie in der Königin-Luise-Straße ersetzt die vorhandenen Anlagen aus dem Jahre 1970. Es befindet sich neben dem unter Denkmalschutz stehenden Hauptgebäude des Architekten Wassili Luckhardt.

Der Neubau mit einem Investitionsvolumen von mehr als drei Millionen Euro vereint das Gewächshaus mit einem Kopf- und Verbindungsbau, der als Vorbereitungsbereich für die Arbeit mit den Pflanzen dienen wird. Drei Arbeitsgruppen des Instituts werden die neuen Büroräume, einen Aufenthaltsbereich und einen Seminarraum künftig für ihre Forschungsvorhaben nutzen. „Vor allen Dingen haben wir jetzt Platz und sind auf dem neuesten Stand der Technik“, sagt Professorin Tina Romeis, Leiterin der Arbeitsgruppe „Biochemie der Pflanzen“.

Auch Forscher der Arbeitsgruppen von Professor Matthias Rillig (Ökologie der Pflanzen) und Professorin Margarete Baier (Pflanzenphysiologie) erhalten Gewächshauskabinen, die sie individuell temperieren und beleuchten können. Die Biologen untersuchen Pflanzen auf Hitze- und Kälteresistenz, beleuchten oder beschatten sie und simulieren damit unterschiedliche Umgebungsverhältnisse.

Verbindung von Wissenschaft und Natur

Architektonische Besonderheiten des Kopf- und Verbindungsbaus sind die verschiedenen  Fassadenmaterialien für Erdgeschoss und Obergeschoss. Der untere Gebäudebereich wird mit Streckmetall, einem lichtdurchlässigen Metallgeflecht verkleidet, das Obergeschoss hingegen erhält eine glatte, hellere Oberfläche. Auf diese Weise setzt der Entwurf des Berliner Architekturbüros Weberwürschinger die Verbindung von Wissenschaft und Natur in einem Gebäude gestalterisch um.

Auch die Außenanlagen mit breiten Wegen, Gräserfeldern und einem Rasencarré wurden neu geplant und bieten Sitzgelegenheiten oder können für Veranstaltungen genutzt werden. Fertig gestellt und zur Nutzung übergeben wird der Neubau nach Information der Projektleitung der Technischen Abteilung im September 2011.