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„Die Wege des Wissens verstehen“

Vera Beyer, Kunsthistorikern an der Freien Universität, präsentiert ihre Forschung im Rahmen der gerade eröffneten WeltWissen-Ausstellung im Martin-Gropius-Bau

24.09.2010

Dr. Vera Beyer vor dem Martin-Gropius-Bau: Die Kunsthistorikerin der Freien Universität beteiligt sich mit Veranstaltungen am Begleitprogramm der WeltWissen-Ausstellung

Dr. Vera Beyer vor dem Martin-Gropius-Bau: Die Kunsthistorikerin der Freien Universität beteiligt sich mit Veranstaltungen am Begleitprogramm der WeltWissen-Ausstellung
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Die Regalinstallation im Lichthof des Martin-Gropius-Baus. Oben links: Condé, das Skelett des Lieblingspferdes Friedrich des Großen, das aus der Gurlt'schen Sammlung der Freien Universität stammt

Die Regalinstallation im Lichthof des Martin-Gropius-Baus. Oben links: Condé, das Skelett des Lieblingspferdes Friedrich des Großen, das aus der Gurlt'schen Sammlung der Freien Universität stammt
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Informationen über die einzelnen Objekte im Hochregal erhalten die Besucher durch den Blick ins Fernrohr

Informationen über die einzelnen Objekte im Hochregal erhalten die Besucher durch den Blick ins Fernrohr
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Im Themenraum "Lehren" sind Objekte aus der Abgusssammlung der Freien Universität ausgestellt

Im Themenraum "Lehren" sind Objekte aus der Abgusssammlung der Freien Universität ausgestellt
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Bild: (v.l.): Prof. Christoph Markschies (HU-Präsident), Mark Dion (US-amerikan. Künstler), Dr. Jochen Hennig (Ausstellungsleiter), Dr. Vera Beyer (Freie Universität), Prof. Jürgen Zöllner (Sen. f. Bildung, Wiss. und Forschung)

Bild: (v.l.): Prof. Christoph Markschies (HU-Präsident), Mark Dion (US-amerikan. Künstler), Dr. Jochen Hennig (Ausstellungsleiter), Dr. Vera Beyer (Freie Universität), Prof. Jürgen Zöllner (Sen. f. Bildung, Wiss. und Forschung)
Bildquelle: Bernd Wannenmacher

Vera Beyer ist gefragt: Zahlreiche Journalisten suchen das Gespräch mit der jungen Kunsthistorikerin der Freien Universität, die zu Bilddarstellungen im Islam und im Christentum forscht. Sozusagen stellvertretend für die Berliner Forschung, für ihre Kolleginnen und Kollegen in den Universitäten und Forschungseinrichtungen, saß die 35-Jährige auf dem Podium der Pressekonferenz im Martin-Gropius-Bau.

„Die Ausstellung ist ein wunderbares Forum, um den Besuchern Wissenswege aufzuzeigen", sagt Vera Beyer. „Indem wir Geschichte betrachten, können wir verstehen lernen, wie Gesellschaften entstanden sind und funktionieren.“ Und dass sie veränderbar seien. Die promovierte Kunsthistorikerin, die an der Freien Universität die Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Kosmos / Ornatus. Ornamente als Erkenntnisformen - Persien und Frankreich im Vergleich“ leitet, gesteht: „Ich habe einen Vermittlungswunsch. Ich möchte mit meiner Arbeit dazu beitragen, christlich-muslimische Klischees zu widerlegen.“ So wolle sie zeigen, dass die momentan geführte gesellschaftspolitische Debatte um Islam und Christentum in Deutschland und Europa nur einen kleinen Ausschnitt aus dem jahrhundertelangen Zusammenleben von Christen und Moslems abbilde.

Vom Besonderen zum Allgemeinen

Kleine Ausschnitte aus der weiten Welt des Wissens, nämlich einzelne Objekte, bestücken auch das große Regal im Lichthof des Gropius-Baus, das wie ein überdimensionaler Setzkasten wirkt. Entworfen hat es der amerikanische Künstler Mark Dion. Ganz oben links steht eines der Objekte, mit denen sich die Freie Universität an der Ausstellung beteiligt: Condé, das Skelett des Lieblingspferdes Friedrichs des Großen. Das Ausstellungsstück wurde eigens aus der Veterinär-Anatomie der Freien Universität in Dahlem nach Kreuzberg gebracht und mithilfe eines Hubkrans „rüttelfrei", wie der Ausstellungsleiter Jochen Hennig versichert, auf das Regal gehievt.

Historische Dokumentation und Themenräume

Nach der Lichthofinstallation führt der Ausstellungsgang zunächst durch 300 Jahre Berliner Wissenschaftsgeschichte, die chronologisch dokumentiert werden. Die nachfolgenden Räume sind Themen gewidmet: Entwerfen und Verwerfen, Experimentieren, Reisen, Sammeln, Lehren, Kooperieren, Streiten, Vermessen, Rechnen, Interpretieren, Visualisieren. Hier werden Dokumente, Objekte, Filme und Fundstücke aus allen Berliner Universitäten und Forschungseinrichtungen präsentiert. Das gemeinsame Ausstellen belege die engen Verbindungen, die seit jeher zwischen den Institutionen bestünden, erklären die Veranstalter. Und die es auch heute gebe, betont Professor Christoph Markschies, Präsident der Humboldt-Universität, die ihr 200-jähriges Bestehen feiert und damit zu den Jubilaren des Wissenschaftsjahres gehört.

„Kein Begleitprogramm, eher ein Mittendrinprogramm“

Vera Beyer bietet im Rahmen des Begleitprogramms zur Ausstellung WeltWissen zwei Veranstaltungen an. Am kommenden Donnerstag gibt sie ein Seminar für Schülerinnen und Schüler der Klassen 10 bis 13; am selben Nachmittag stellt sie ihre Forschung in der Ausstellung vor. Die ausgebildete Lehrerin freut sich vor allem auf die Begegnung mit Schülern: „Gerade in Berlin, wo sich Gesellschaften und Religionen so stark mischen, ist es wichtig, mit jungen Menschen zu sprechen.“ Um Vorurteile abzubauen und neue Wissenswege aufzeigen zu können.

Weitere Informationen

"WeltWissen" ist die erste gesamtberliner Wissenschaftsausstellung seit der Wiedervereinigung und gewährt auf 3500 Quadratmetern einen Einblick in drei Jahrhunderte Berliner Wissenschaftsgeschichte. Die Ausstellung gilt als Höhepunkt des Berliner Wissenschaftsjahres und ist ab dem 24. September im Martin-Gropius-Bau zu sehen.

Das ausführliche Begleitprogramm mit allen Veranstaltungen von Wissenschaftler der Freien Universität finden Sie hier.

Öffnungszeiten

24. September 2010 bis 9. Januar 2011
Mittwoch bis Montag, 10.00 bis 20.00 Uhr, Dienstag geschlossen

Feste Führungstermine/ Wöchentliche Turnusführungen

Sonnabends, 14.30 Uhr: Ausstellungsführung in Englisch
Sonntags, 11.00 Uhr: Familienführung WeltWissen
Sonntags, 14.30 Uhr: Überblicksführung WeltWissen

Themenführungen bei Sonderveranstaltungen

Themenführungen werden als feste Termine an den "Sieben Wissenswegen" angeboten sowie für Kinder an den drei "Kindersonntagen".

Ausstellungsort

Martin-Gropius-Bau Berlin
Niederkirchnerstraße 7 | Ecke Stresemannstr. 110
10963 Berlin

Verkehrsverbindungen

U-Bahn Linie 2 (Haltestelle: Potsdamer Platz)
S-Bahn Linien 1, 2, 25 (Haltestellen: Potsdamer Platz oder Anhalter Bahnhof)
Busse: M29 (S Anhalter Bahnhof) / M41 (Abgeordnetenhaus)

Eintritt

6 Euro, 4 Euro ermäßigt
Freier Eintritt u.a. für Kinder bis zum vollendeten 16. Lebensjahr und für Empfänger von Arbeitslosengeld 2.