Welche Wissenschaftlerin suchen wir?
Lösen Sie das Rätsel und gewinnen Sie Eintrittskarten für die Ausstellung "WeltWissen"
26.08.2010
Ihre Lebensweise war ungewöhnlich für eine Frau in der damaligen Zeit: Sie heiratete nicht, blieb kinderlos, und statt in der Küche stand sie im Labor. Dass sie jüdische Eltern hatte und damit in Gefahr war, von den Nationalsozialisten umgebracht zu werden, verdrängte sie lange Zeit. Ihr Leben war die Experimentalphysik, und dafür kämpfte die 1878 Geborene – den Diskriminierungen wegen ihres Geschlechts und ihrer familiären Herkunft zum Trotz.
GewinnspielWenn Sie wissen, wen wir suchen, schreiben Sie uns bitte eine Postkarte oder E-Mail mit dem Vor- und Zunamen der Wissenschaftlerin und senden diese an die: Freie Universität Berlin Bitte vergessen Sie nicht, Ihren Absender und eine Telefonnummer, unter der wir Sie erreichen können. Einsendeschluss ist der 20. September 2010.
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In einer Zeit, in der die sprachliche Gleichbehandlung von Mann und Frau noch kein Thema war, sagte sie wie selbstverständlich über sich: „Ich bin ein Experimentalphysiker“. Unsere gesuchte Person hat am Kaiser-Wilhelm-Institut für Chemie in Berlin-Dahlem gearbeitet, wo sie im Jahr 1913 offiziell als wissenschaftliches Mitglied aufgenommen wurde. Sie war dort die Assistentin eines späteren Nobelpreisträgers. Zugleich war dies die erste Stelle, für die die promovierte Physikerin auch entlohnt wurde.
1922 habilitierte sie sich, vier Jahre später war sie die erste Universitätsprofessorin für Physik in Deutschland. Unter dem wachsenden politischen Einfluss der Nazis wurde die wissenschaftliche Arbeit der gebürtigen Jüdin zunehmend erschwert. Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 entzog man ihr die Lehrbefugnis. 1938 erfuhr sie, dass sie entlassen werden sollte – aber das Land nicht verlassen durfte. Die Nazis fürchteten, dass die Emigration einer so bekannten Persönlichkeit ein schlechtes Licht auf Deutschland werfen könnte. Schließlich flüchtete die Physikerin am 13. Juli 1938 nach Holland und von dort nach Stockholm.
Nach dem Krieg erhielt sie die Ehrendoktorwürde der Freien Universität Berlin. Die Urkunde wurde ihr während der „Akademischen Feier zur Eröffnung des Sommersemesters 1957" überreicht. Wir haben für Sie eine Audio-Datei mit einem Ausschnitt aus ihrer emotionalen Dankesrede hinterlegt. Reinhören lohnt sich. Darin finden sich nicht nur weitere Informationen zu ihrer Biographie – der Dialekt unserer gesuchten Wissenschaftlerin gibt auch untrüglich Auskunft über ihre Herkunft.