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Botanischer Garten und Botanisches Museum Berlin-Dahlem restituieren Weißrussland 500 Bücher

25.05.2010

Die Bücher tragen einen Stempel des Botanischen Gartens sowie einen Stempel belarussischer Bibliotheken

Die Bücher tragen einen Stempel des Botanischen Gartens sowie einen Stempel belarussischer Bibliotheken
Bildquelle: Gesche Hohlstein

v.l.: Professorin Christine Keitel-Kreidt, Vizepräsidentin der Freien Universität, Andrei Giro, Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Republik Belarus, Walter Lack, Direktor am Botanischen Garten und Botanischen Museum

v.l.: Professorin Christine Keitel-Kreidt, Vizepräsidentin der Freien Universität, Andrei Giro, Außerordentlicher und Bevollmächtigter Botschafter der Republik Belarus, Walter Lack, Direktor am Botanischen Garten und Botanischen Museum
Bildquelle: Gesche Hohlstein

Während des Zweiten Weltkriegs gelangten 500 Botanik-Bücher aus weißrussischen Bibliotheken unrechtmäßig in den Besitz des Botanischen Gartens und des Botanischen Museums Berlin-Dahlem. Ein erster Restitutionsversuch war in den siebziger Jahren gescheitert. Nun gingen die Bücher wieder in den rechtmäßigen Besitz Weißrusslands über.

Wie genau die Bücher in die Bibliothek des Botanischen Gartens in Berlin gelangt sind, ist unklar. „Falls es jemals Unterlagen über die Herkunft der Bände gegeben hat, sind diese mit der Zerstörung der Bibliothek während des  Zweiten Weltkriegs verloren gegangen,“ sagt Professor Walter Lack, Direktor des Botanischen Gartens. 1943 war die Bibliothek nach einem Bombenangriff komplett niedergebrannt.

Als Walter Lack 1978 im Botanischen Garten seine Tätigkeit aufnahm, entdeckte er die 500 Bücher und wurde skeptisch: „ Die Bücher hatten einen Stempel des Botanischen Gartens, dem handschriftlich die  Jahreszahlen 1943 und 1944 hinzugefügt worden waren. Doch zusätzlich hatten sie auch noch den Stempel belarussischer Bibliotheken, der nicht gelöscht worden war.“

Erster Rückgabeversuch war gescheitert

Ein erster Versuch in den siebziger Jahren, die Botanik-Bücher wieder an Weißrussland zurückzugeben, war misslungen. Die 500 Bände, die zwischen 1824 und 1940 in verschiedenen europäischen Ländern erschienen waren, blieben vorerst in Dahlem. Vergangene Woche wurden schließlich einige Bände symbolisch dem Botschafter der Republik Belarus überreicht. In den nächsten Wochen werden die 500 Bücher an die Nationalbibliothek in Minsk geschickt.