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„Farben bereichern unser Leben“

Ausstellung pflanzlicher und tierischer Farbstoffe in der Universitätsbibliothek der Freien Universität

30.09.2009

Safran wird in der anspruchsvollen Küche verwendet, zum Beispiel für die französische Bouillabaisse, die spanische Paella und Safranreis

Safran wird in der anspruchsvollen Küche verwendet, zum Beispiel für die französische Bouillabaisse, die spanische Paella und Safranreis
Bildquelle: Marina Kosmalla

„In der Natur gibt es Hunderte pflanzliche Farbstoffe, aber nur wenige tierische“, erklärt der pensionierte Chemie-Lehrer Dr. Martin Börnchen. Für die aktuelle Ausstellung in der Universitätsbibliothek wählte er Farbstoffe mit einer langen kulturgeschichtlichen Vergangenheit aus und stellt sie in Text, Bild und plastisch anhand von Pflanzen und eingefärbten Stoffen vor.

In der mehr als zweijährigen Vorbereitungszeit sammelte Martin Börnchen aus dem In- und Ausland Informationen und Ausstellungsstücke wie Schneckenschalen, einen in krapp-rot und indigo-blau gefärbten preußischen Uniformmantel sowie gefärbte Speisen. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf dem tierischen Farbstoff Purpur. Was ihn so besonders macht, ist seine Herstellung: Für ein Gramm Farbe werden über 10.000 Purpurschnecken benötigt.

Welch großen Einfluss einzelne Farbstoffe auf die Gesellschaft haben können, wird am Beispiel von Alizarin und Indigo gezeigt. Über viele Jahrhunderte waren sie die einzigen ausreichend wasch- und lichtechten Farbstoffe, weshalb Rot und Blau bevorzugte Farben für Fahnen, Flaggen und Uniformen waren.

„Alle erwähnten Pflanzen wachsen in meinem Garten“

Von den pflanzlichen Farbstoffen werden Indigo (blau), Krapp (rot), die Färberdistel (rot/gelb), der Safran (gelb) und Gerbsäure aus Eichengalläpfeln gezeigt. „Alle erwähnten Pflanzen wachsen in meinem Garten. Auch eine Eiche, allerdings noch ohne Eichengallen auf ihren Blättern“, so Börnchen.

„Farben bereichern unser Leben“ ist bereits die vierte Ausstellung, die Martin Börnchen im Foyer der Universitätsbibliothek zeigt. „Wir freuen uns immer, mit Herrn Börnchen zusammen zu arbeiten, weil die didaktische Aufbereitung und der Ausstellungsführer jedes Mal von einer außergewöhnlichen Qualität sind und unseren Benutzerinnen und Benutzern reichhaltige Anregungen bieten“, sagt Professor Ulrich Naumann, Leiter der Universitätsbibliothek. Die Ausstellung ist noch bis zum 30. Oktober montags bis freitags von 9.00 bis 20.00 Uhr geöffnet.