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Yoga – traditionelles System im modernen Alltag

Hochschulsport im Selbstversuch

17.08.2009

Auf den Fluss der kosmischen Energie konzentriert: Studierende beim Yoga-Kurs an der Freien Universität

Auf den Fluss der kosmischen Energie konzentriert: Studierende beim Yoga-Kurs an der Freien Universität
Bildquelle: Marina Kosmalla

Die Augen sind geschlossen, die Arme zur Decke gestreckt, die Gesichter entspannt. 22 Studierende versuchen, sich auf den Fluss der kosmischen Energie zu konzentrieren. Campusleben-Reporterin Marina Kosmalla testete, ob beim Yoga eine besondere Kraft entdeckt und energetische Strukturen gespürt werden können.

Der Raum ist langgestreckt, lichtdurchflutet und in hellen Farben gehalten. Der Boden ist mit Yoga-Matten übersät. Hatha-Yoga steht auf dem Plan. Seit dem Wintersemester 2008/2009 bietet die Deutsche Akademie für traditionelles Yoga e.V. im Rahmen des Hochschulsports der Freien Universität Kurse an.

"Es ist eine gute Zusammenarbeit, und viele Studierende sind begeistert von den Yoga-Übungen und wie diese sie in ihrem Unialltag unterstützen können, sei es wegen besserer Konzentration oder ganz einfach durch mehr Entspannung“, sagt Laura Kowalewsky. Die 26-Jährige praktiziert seit fünf Jahren Yoga an der Schule, seit 2007 unterrichtet sie hier. Während des "Talasana" weist sie die Studierenden mit ruhiger Stimme an, sich auf den "Fluss der subtilen kosmischen Energie zu konzentrieren, die ununterbrochen durch die gehobenen Arme nach unten fließt."

Leiser Sport mit erstaunlichen Auswirkungen

"Tala" ist Sanskrit und bedeutet "Baum" oder "Palme". "Talasana" bedeutet daher "Stellung des Baumes (der Palme)". Nach der Ausführung sei eine deutliche Vergrößerung des biomagnetischen Feldes um die Arme und leichte fluidische Entladungen der überflüssigen Energien durch die Handflächen und Finger wahrzunehmen, erklärt Laura. In der Schule kann man mit der Zeit 50 Yogahaltungen erlernen, sogenannte Asanas – mehr als 80.000 gibt es.

Während der gesamten Lehrstunde  herrscht Stille. Die Übungen werden langsam ausgeführt und längere Zeit gehalten. Immer mit geschlossenen Augen, um sich besser auf seine Atmung und die richtige Haltung konzentrieren zu können. Nach dem Praxisteil folgt eine Frage-und-Antwort-Runde. Da die Studierenden nur wenige Fragen haben, erklärt Laura, wie man Yoga in den Alltag integrieren kann und berichtet über die erstaunlichen Auswirkungen des Trainings. Zum Beispiel erwerbe man durch das regelmäßige Ausüben des Talasana eine ausgewogene Körperform, einen kräftigen Bau, Gewandtheit und Geschmeidigkeit. Der heilende Magnetismus der Arme und der Handflächen solle durch diese Stellung stark vergrößert werden. Werde dieses Asana im Wachstumsalter praktiziert, so soll es das Wachsen erheblich fördern können.

Ausgleich zum stressigen Unialltag

Viele der Teilnehmer praktizieren Yoga schon seit längerem und bestätigen, dass Yoga für sie ein wichtiger Ausgleich zum oftmals stressigen Unialltag sei. „Es ist auch für uns als Lehrer sehr interessant, mit so vielen jungen Studenten zu arbeiten, Fortschritte festzustellen und zu sehen, wie sich ein traditionelles System wie das Hatha-Yoga im  modernen Alltag bewährt“, erzählt Laura. Einige – so wie ich – sind zum ersten Mal dabei und schauen etwas skeptisch. Mit der "Aktivierung der verschiedenen Chakren" und dem "Fluss der kosmischen Energie" können sie (noch) nicht viel anfangen. Ob Yoga wirklich etwas für sie ist, können sie noch nicht sagen.

Weitere Informationen

Der nächste Anfänger-Kurs für Hatha Yoga beginnt am 3. September und findet jeweils donnerstags von 18.00 bis 20.00 Uhr im Zentrum der Akademie in der Brunnenstraße 147 in 10115 Berlin-Mitte  statt. Das gesamte Programm für die Ferienkurse des Hochschulsports der Freien Universität finden Sie unter: www.hs-sport.fu-berlin.de.