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„Wir lösen einen Kriminalfall“

Rund 1200 Schülerinnen kamen zum Girls‘ Day 2009 an die Freie Universität

27.04.2009

Annemarie löst am Mikroskop einen Kriminalfall

Annemarie löst am Mikroskop einen Kriminalfall
Bildquelle: Marina Kosmalla

Laura experimentiert mit Trockeneis beim Workshop "Chemie - schön und nützlich"

Laura experimentiert mit Trockeneis beim Workshop "Chemie - schön und nützlich"
Bildquelle: privat

Von der „wunderbaren Welt der Chemie“ bis zur Frage „Wie alt ist der Syrtaki nun wirklich? Wir ergründen den Tanz tanzend!“ – beim Girls‘ Day an der Freien Universität konnten die Schülerinnen der 5. bis 10. Klassen unter 86 Workshops auswählen. Beteiligt haben sich die naturwissenschaftlichen Fachbereiche, die Geowissenschaften, die Institute der Philosophie, Wirtschafts- und Rechtswissenschaft. Die Fünftklässlerinnen Annemarie, Anna, Elisabeth und Linda lösten in einem Labor der Physikalischen und Theoretischen Chemie etwa einen Kriminalfall.

Ein Computer ist gestohlen worden und die Verdächtigen, die die Tat abstreiten, scheinen ein glaubhaftes Alibi zu haben. Annemarie, Anna, Elisabeth und Linda, die sich für den Workshop „Wir lösen einen Kriminalfall“ am Institut für Chemie angemeldet haben, spekulieren sofort über den Tathergang und mögliche Täter. Doch um den Dieb mit Sicherheit überführen zu können nehmen die vier den Fall genauer unter die Lupe. Glücklicherweise wurden am Tatort Stofffasern gefunden, die nun mit den Kleidungsfasern der Verdächtigen verglichen werden können. Die Fasern werden präpariert und unter einem Mikroskopspektrometer betrachtet, beschrieben, vermessen und fotografiert. Außerdem werden Absorptionsspektren der Fasern aufgenommen um deren Färbung exakt zu bestimmen und zu dokumentieren.

Methoden der modernen Physikalischen Chemie zur Lösung des Kriminalfalls

Am Ende des Workshops sind die Schülerinnen erschöpft von der präzisen und konzentrierten Arbeit, doch auch glücklich darüber, dass sie den „Dieb“ eindeutig überführen konnten. Auch Professor Eckart Rühl, Arbeitsgruppenleiter am Institut für Chemie und Biochemie der Freien Universität freute sich über den gelungenen Tag und das Engagement seiner Mitarbeiter, Erwin Biller und Steffen Thierbach. „Die Lösung des Kriminalfalls beim Girls’ Day nutzte Methoden der modernen Physikalischen Chemie. Mich hat gefreut, dass die Schülerinnen von diesen Arbeiten begeistert waren, vor allem da die Physikalische Chemie als besonders schwieriges Fach des Chemiestudiums gilt“, erzählt Rühl.

Gute Erfahrungen mit dem Girls‘ Day an der Freien Universität

Die Fünftklässlerinnen sind mit ihrer Lehrerin Simone Hoffer den weiten Weg aus Malchow in Lichtenberg bis nach Dahlem gekommen. Frau Hoffer ist bereits zum dritten Mal mit Mädchen ihrer Schule beim Girls‘ Day an der Freien Universität. „Ich Ich finde die vielen Praxisworkshops sehr gut, bei denen die Kinder selbst experimentieren können“, erklärt sie, und Elisabeth stimmt ihr zu: „Ich fand es toll, dass wir alles selbst ausprobieren konnten. Am meisten Spaß hat das Mikroskopieren gemacht.“

Die Freie Universität beteiligte sich zum achten Mal am bundesweiten Girls‘ Day. Er bietet Mädchen die Möglichkeit, frühzeitig das berufliche Spektrum zu erweitern sowie Berufs- und Studienfelder kennen zu lernen, die anscheinend immer noch außerhalb des Interesses junger Frauen liegen. Annemarie, Anna, Elisabeth und Linda freuen sich schon auf das kommende Jahr. „Dann möchte ich etwas anderes mit Chemie machen, vielleicht etwas mit Fingerabdrücken“, erzählt Anna.