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Girls’ Day am 23. April - ein Tag, der Wissen schafft

Freie Universität beteiligt sich zum achten Mal in Folge am bundesweiten Girls’ Day

14.04.2009

Am Girls' Day am 23. April können sich Schülerinnen in rund 90 Workshops vornehmlich naturwissenschaftlichen Themen nähern

Am Girls' Day am 23. April können sich Schülerinnen in rund 90 Workshops vornehmlich naturwissenschaftlichen Themen nähern
Bildquelle: Freie Universität Berlin

Wie kann Mathematik Leben retten? Warum ist die Fruchtfliege mit dem Menschen vergleichbar? Und wie sind Flora und Fauna unter der Erdoberfläche organisiert? In rund 90 Workshops haben etwa 1200 Schülerinnen der 5. bis 10. Klasse am 23. April die Möglichkeit, sich fern der Lehrpläne an den Schulen Themen zu nähern, die oft außerhalb des eigenen Wahrnehmungshorizontes liegen.

Am Girls’ Day ist vieles möglich: Die Schülerinnen können mit Stickstoff experimentieren, Duftstoffe analysieren, kuriose Rechtsfälle diskutieren, sie machen Bekanntschaft mit Frauen des Altertums oder erschließen sich fremde Kulturen tanzend. Das breit gestreute Angebot der Freien Universität zum bundesweiten Girls’ Day greift die Vielfalt beruflicher Karrieren für Frauen auf und leistet einen Beitrag, stereotype Geschlechterrollen nicht nur zu hinterfragen, sondern auch zu überwinden.

Berufswahl und Geschlecht

Obwohl Frauen zu den sogenannten Bildungsgewinnern gehören und auch etwa die Hälfte aller Hochschulabsolventen ausmachen, orientieren sich junge Frauen immer noch sehr traditionell, was ihre beruflichen Ziele angeht. In den Universitäten sind Frauen in vielen naturwissenschaftlichen Fachrichtungen immer noch deutlich unterrepräsentiert.

Auffällig ist zudem, dass sich der Frauenanteil oft ausdünnt, je höher die berufliche Qualifikation ist. So hatte der Fachbereich Rechtswissenschaft der Freien Universität 2008 zwar einen Frauenanteil unter den Studierenden von 54 Prozent, aber schon auf der Ebene der Promotionen sank der Wert auf 21 Prozent, und nur eine Frau hat eine ordentliche Professur inne, was einem Anteil von 6 Prozent entspricht.

Tradierte Geschlechterrollen überwinden

Der Girls’ Day bietet Mädchen eine gute Möglichkeit, um frühzeitig das eigene berufliche Spektrum zu erweitern und Berufs- und Studienfelder kennen zu lernen, die anscheinend immer noch außerhalb des Interesses junger Frauen liegen. 2001 startete das Pilotprojekt deutschlandweit. 2008 wurden bereits Plätze für über 132.000 Schülerinnen in 8600 Veranstaltungen angeboten.

Neben der Vorstellung von Studienfächern, die immer noch als klassische Männerdomänen gelten, wird mit dem Girls’ Day an der Freien Universität auch das Ziel verfolgt, eine wissenschaftliche Karriere als potenziellen Berufsweg auch für Frauen aufzuzeigen.

Beteiligt sind die Fachbereiche Mathematik und Informatik, Physik, Biologie, Chemie und Pharmazie, Geowissenschaften, Rechtswissenschaft, Philosophie und Geisteswissenschaften sowie die Zentraleinrichtung Studienberatung und psychologische Beratung und der Botanische Garten.