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Lernen durch Entdecken - Naturwissenschaften für Vor- und Grundschulen

Mit der Internetplattform www.sonnentaler.net werden naturwissenschaftliche Aktivitäten sowie der Dialog zwischen Lehrenden und Wissenschaftlern gefördert

11.03.2009

Überraschungseier vor und nach dem Einfrieren: Wasser nimmt im gefrorenen Zustand ein größeres Volumen ein, d.h. es dehnt sich aus.

Überraschungseier vor und nach dem Einfrieren: Wasser nimmt im gefrorenen Zustand ein größeres Volumen ein, d.h. es dehnt sich aus.
Bildquelle: www.sonnentaler.net

Das vom Fachbereich Physik realisierte Projekt Sonnentaler steht Lehrenden, Erziehern und Wissenschaftlern zur Verfügung. Lernen durch entdecken, experimentieren und diskutieren – das ist die pädagogische Herangehensweise der Webseite für Naturwissenschaften an Vor- und Grundschulen: „Sonnentaler / La main à la pâte“ – wörtlich übersetzt: die Hände im Teig.

Kinder beobachten einen Gegenstand oder ein Phänomen in ihrer unmittelbaren Umgebung und nehmen es unter die Lupe. Bei ihren Untersuchungen überlegen und argumentieren sie, teilen ihre Gedanken und Ergebnisse mit und diskutieren darüber. Ihre Beobachtungen, Experimente, Erfahrungen und Schlussfolgerungen halten sie schriftlich in ihrem Versuchsheft fest. So bauen die Kinder selbständig naturwissenschaftliche Kenntnisse auf und verbessern gleichzeitig ihre Sprachfertigkeiten – sowohl mündlich als auch schriftlich.

Warum nimmt Eis mehr Raum ein als Wasser?

Das Projekt ist seit November 2007 online und wird vom Sonnentaler-Team am Fachbereich Physik – Didaktik der Physik – der Freien Universität realisiert. „Wir haben stetig steigende Zugriffszahlen, allein im Februar kamen 40.000 Besucher auf unsere Seiten, auch sehr viele aus der Schweiz und Österreich“, sagt Jenny Schlüpmann vom Sonnentaler-Team.

„Zeitzonen – Wie viel Uhr ist es in Paris, Peking und Sydney?“ oder „Was wird aus Nahrungsmitteln, die wir essen?“ - Themen wie diese finden sich in den Bereichen Astronomie, Biologie, Technologie sowie Materie und Stoffe. Bisher sind die Aktivitäten für Schulklassen und Kindergartengruppen sowie wissenschaftliche und pädagogische Dokumente aus dem Französischen auf die deutschen Sonnentaler-Seiten übertragen worden. Seit Januar 2009 gibt es die erste „eigene“ Aktivität. Ein Beitrag, der aus einer Bachelorarbeit an der TU Braunschweig entstanden ist, beschäftigt sich mit der Anomalie des Wassers, nämlich dass Eis mehr Raum einnimmt als flüssiges Wasser.

Wissenschaftler können Sonnentaler als „Berater“ unterstützen. Ihre Aufgabe besteht darin, für ihr jeweiliges Gebiet Fragen von Lehrenden zu beantworten und sie damit bei der Bearbeitung naturwissenschaftlicher Themen im Unterricht zu unterstützen. „Bei der letzten kürzlich eingegangene Frage ging es um die Bedeutung der Zwiebelschalen bei Frühblühern“, so Jenny Schlüpmann.

Sonnentaler in der ganzen Welt

La main à la pâte, das französische Original, wurde 1996 gegründet, auf gemeinsame Initiative des Physiknobelpreisträgers Georges Charpak und der Académie des sciences. Inzwischen ist das Projekt in eine ganze Reihe von Ländern übertragen worden – unter anderem China, Ägypten, Kolumbien und Serbien. Schirmherren des Sonnentaler-Projekts sind die französische Académie des sciences, die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und die Freie Universität Berlin.