Lernspiel Zellonelle gewinnt Funpreneur-Wettbewerb
Von der Idee zur Marktreife gelangen, das ist das Ziel des Funpreneur-Wettbewerbs, der zum 37. Mal stattfand. Ob App oder Kartenspiel – die Teilnehmenden überzeugten mit ihren innovativen Geschäftsideen.
01.04.2025
Den ersten Platz des Funpreneur-Wettbewerbs hat das Team „Zellonelle“ gewonnen, das ein Kartenspiel zum Aufbau und zur Funktion der Zelle entwickelt hat.
Bildquelle: Funpreneur
„Meine Großeltern waren neulich außerhalb von Berlin unterwegs und hatten eine Panne. Gerade für ältere Menschen ist es sehr beschwerlich, an vielbefahrenen Straßen entlanglaufen und ein Warndreieck aufstellen zu müssen“, erzählte Heiner Prey vom Team „SAL – Smart Alert Light“. Das Team „SAL“ hat deswegen ein innovatives Lichtsystem entwickelt, eine Alternative zum klassischen Warndreieck. Ähnlich engagiert präsentierten die anderen fünf Teams ihre kreativen Gründungsvorhaben.
Bei der Abschlussrunde des Wettbewerbs am 3. Februar 2025 ertönten kalibrierte Klänge aus Lautsprechern, Flipcharts waren mit Post-it Notizzetteln übersäht, und Powerpoint-Charts mit Kosten-Nutzen-Analysen wurden auf Leinwände projiziert. Vorausgegangen war diesem Abend ein Projektseminar, in dem die Teilnehmenden ihre Ideen weiterentwickeln konnten. Unter Leitung der Wirtschaftsprofessorin der Freien Universität Berlin Janina Sundermeier und der wissenschaftlichen Mitarbeiterin Natalie Mahlert durchliefen die Studierenden alle Phasen einer Unternehmensgründung – von der Ideenentwicklung über die Marktforschung bis hin zur Vermarktung.
Die Preisverleihung
Den ersten Platz des Wettbewerbs gewann das Team „Zellonelle“, das ein Kartenspiel zum Erlernen des Aufbaus und der Funktionen der Zelle entwickelt hat. „Zellbiologie ist ein abstraktes Thema“, sagte Lara Melike Uğur. Viele Lehrkräfte stellen sich die Frage: „Wie erreiche ich Schülerinnen und Schüler?“. Hier setzte das Team an. Das analoge Gruppenspiel kombiniert Wissen und Spielspaß und fördert die Interaktion von Schüler*innen.
Den zweiten Platz sicherte sich das Team von „SAL“ mit ihrem smarten Warndreieck. Ein Portal zum Ver- und Ankauf von Opernkarten, „Ticket Reseller“, machte den dritten Platz. Die Gewinner*innen erhielten Preisgelder in Höhe von 1.200, 800 und 400 Euro sowie Coaching-Gutscheine, gespendet von der Berliner Sparkasse. Einen Sonderpreis erhielt „ZSM – eine Plattform für konstruktiven Journalismus“. Das Team des Portals will eine Alternative zu reißerischen Schlagzeilen bieten und mit einer lösungsorientierten Berichterstattung Lesende zum Handeln animieren. Anlass zu dem Projekt war die Erkenntnis, dass immer mehr Menschen Nachrichten gänzlich meiden, da sie sich angesichts der Häufung von schlechten Neuigkeiten hilflos fühlen. „Von Angst zur Handlung. Vom Einzelkämpfenden zum Mitglied einer Community. Das sind unsere Ziele“, sagte Teammitglied Viktoria-Anna Wisniewski.
Auch der Pitch vom Team „Ticket Reseller“ überzeugte. Für ihre Idee, ein Portal zum Ver- und Ankauf von Opernkarten zu entwickeln, erhielten sie den dritte Preis.
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Das Publikum vergibt einen Preis
Auch teilgenommen hatte das Team „True Fidelity“. Musik, die in professionellen Tonstudios aufgenommen wird, werde meist amateurhaft und auf Geräten mit Lautsprechern minderer Qualität angehört. Die Lösung des Teams: Eine individuelle Kalibrierung von Geräten. „Alle Geräte sollen möglichst wie Studiolautsprecher klingen“, gab Alkim Kos das Ziel vor. Mit einer Hörprobe demonstrierten er und sein Partner, was sich durch das „Rein- und Rausziehen“ von Bässen erreichen lässt.
An ihren Ständen konnten die Teams nach den individuellen Pitches auf der Bühne nochmals informell ihre Ideen präsentieren und sich mit Jurymitgliedern austauschen. Auch das Publikum wurde einbezogen: Durch das Verteilen von Münzen aus Schokolade konnte dieses ihre Lieblingsideen auszeichnen. Den Publikumspreis in Form von symbolischen Goldtalern erhielt das Team von „LetsMeet“, eine Plattform, die Menschen mit gemeinsamen Interessen in Kontakt bringen soll. Die Frage eines Jury-Mitgliedes, ob „LetsMeet“ die Kompetenz im Team habe, die App auch in großem Maßstab selber zu verwalten, wurde verneint. „Falls jemand aus der IT also unter Ihnen ist, melden Sie sich doch gerne später an unserem Stand“, warb einer der angehenden Neugründer um Engagement aus dem Publikum. Das beteiligte sich gern und lebhaft an der Weiterentwicklung aller Geschäftsideen. „Liebes Team von ,Lets Meet´, ich wittere hier bei euch eine Kooperation mit „Ticket Reseller“, schlug ein Mitglied des Publikums beispielsweise die Brücke zum vorigen Pitch.
Weitere Informationen
„Funpreneur – Das Gründungsseminar“ findet regelmäßig im Sommer- und Wintersemester statt. Teilnehmen können Bachelor Studierende aller Studienrichtungen und aller Berliner Hochschulen.