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Raus aus der Theorie, rauf auf den Markt!

Bewerben bis 14. Oktober: Nachwuchswissenschaftler lernen in einem neuen Format der Dahlem Research School und des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft, wie Gründen geht.

04.10.2016

Nicht nur die zündende Idee, auch das richtige Team und eine gute Präsentationsform entscheiden darüber, ob eine Neugründung gut funktioniert.

Nicht nur die zündende Idee, auch das richtige Team und eine gute Präsentationsform entscheiden darüber, ob eine Neugründung gut funktioniert.
Bildquelle: fotolia/Coloures-pic

Kennt sich mit der Gründungslehre bestens aus: Seit drei Jahren gibt Hannes Rothe Seminare zur Existenzgründung. Er weiß, dass...

Kennt sich mit der Gründungslehre bestens aus: Seit drei Jahren gibt Hannes Rothe Seminare zur Existenzgründung. Er weiß, dass...
Bildquelle: DRS

... Ideen und Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft auch auf dem Markt funktionieren können - und dass Gründen, wie auf dem Foto zu sehen, jede Menge Spaß machen kann.

... Ideen und Forschungsergebnisse aus der Wissenschaft auch auf dem Markt funktionieren können - und dass Gründen, wie auf dem Foto zu sehen, jede Menge Spaß machen kann.
Bildquelle: H. Rothe

Forschen „nur“ für das Bibliotheksarchiv oder die Fachkollegen? Dass Studienergebnisse der Philosophie, Publizistik oder Literaturwissenschaft sich nicht auf den Markt übertragen lassen, sei ein Irrtum, sagt Hannes Rothe: „Geisteswissenschaftliche Forschung kann selbstverständlich Grundlage für eine erfolgreiche Geschäftsidee sein. Wichtig ist zu erkennen, wo eine Lösung gebraucht wird – und zu wissen, wie man sie auf den Markt bringt. Das gilt für jede Fachrichtung.“ Der wissenschaftliche Mitarbeiter am Department Wirtschaftsinformatik hat das Seminar „DRS Pro Transfer – von der Forschung auf den Markt“ entwickelt, das im jetzt beginnenden Wintersemester erstmals stattfindet und sich an Doktoranden und PostDocs aller Fächer der Freien Universität richtet.

Hannes Rothe demonstriert Nachwuchswissenschaftlern der Freien Universität, wie sie ihre Forschung auf Marktfähigkeit überprüfen können. „Wir haben festgestellt, dass es gerade für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler kein eigenes Format gibt. Dabei ist die Gründungslehre ein sehr spezifisches Thema, das am besten funktioniert, wenn es auf die einzelnen Zielgruppen zugeschnitten ist“, sagt Rothe.

Der promovierte Wirtschaftsinformatiker arbeitet seit mehr als drei Jahren in der Gründungslehre der Freien Universität. In dieser Zeit hat er mit Studierenden und Wissenschaftlern der Hochschule schon viele Gründungsideen durchgespielt. „Ein Problem oder einen Mangel zu erkennen und festzustellen: Das geht nicht nur mir so, sondern auch anderen, ist oft ein erster wichtiger Prüfstein bei der Entwicklung eines Produkts oder einer Dienstleistung“, sagt Hannes Rothe.

Das Team ist die halbe Miete

So erging es etwa einer Literaturwissenschaftlerin, die für ihre Forschung mit alten Lithografien arbeitete. „Viele der Drucke waren viele Jahrzehnte alt und größtenteils lizenzfrei, weil der Urheber schon 70 Jahre oder länger verstorben war. Die Wissenschaftlerin entdeckte, dass es keine Datenbank für solche gemeinfreien Bilder gab und diese häufig nicht hochwertig digitalisiert vorliegen. Damit war eine Geschäftsidee geboren“, erzählt Hannes Rothe. Neben einer marktfähigen Idee und ihrer erfolgreichen Kommunikation seien es meist die Kollegen, die den Erfolg ausmachten: „Wenn das Team zueinander passt, ist das oft die halbe Miete“, sagt Rothe.

Die Teilnehmer des an der Dahlem Research School angesiedelten Seminars „DRS Pro Transfer – von der Forschung auf den Markt“ werden in kleinen Gruppen interdisziplinär an einer Geschäftsidee feilen. „Im Idealfall arbeiten die Biophysikerin und der Germanist zusammen. Ideen und Ansätze ergänzen sich dann häufig“, sagt Hannes Rothe. Am Ende sollen die Teilnehmer einen Prototyp ihrer Geschäftsidee entwickelt haben. Deshalb möchte Hannes Rothe in seinem Kurs so schnell wie möglich raus aus der Theorie – um herausfinden, ob eine Idee wirklich gefragt sei, würden potenzielle Kunden gleich einbezogen.

Inhalte überzeugend präsentieren lässt sich lernen

Auch ohne eigene Idee sind Nachwuchswissenschaftler eingeladen, sich für einen der Seminarplätze zu bewerben. „Wir haben einen Fundus an Ergebnissen aus Forschungsgruppen der Freien Universität, die nur auf eine marktfähige Umsetzung warten“, sagt Rothe. Die Teilnehmer lernen außerdem, wie man eine Idee oder ein Produkt richtig kommuniziert. „Pitchen“ heißt es in der Wirtschafts- und Werbersprache, wenn um die Gunst eines potenziellen Kunden oder Investors geworben wird. In kürzester Zeit muss hier eine Geschäftsidee überzeugend präsentiert werden – was auch Forschern zugutekäme, sagt Rothe: „Zu üben, wie man sich und seine Idee gut vorstellt, zahlt sich nicht nur in der Wirtschaft, sondern auch in der Wissenschaft aus.“

Weitere Informationen

Das Seminar „DRS Pro Transfer – von der Forschung auf den Markt“ findet an sechs Terminen vom 3. November bis 9. Februar 2017 statt. Die Termine finden Sie online in der Veranstaltungsübersicht.

Um sich für einen der 25 Plätze zu bewerben, füllen Sie bitte den Bewerbungsbogen des Programms aus. Bewerbungsfrist ist der 14. Oktober 2016

Weitere Informationen unter http://www.fu-berlin.de/sites/promovieren/drs/qualification/pro-transfer/index.html