Altertumswissenschaften: Profilbereich Klassische Archäologie
- Mono-Bachelor
Institut für Klassische Archäologie
14195 Berlin
Der Bachelor-Studiengang Altertumswissenschaften bietet eine breite Grundausbildung im Verbund der fünf Disziplinen Ägyptologie, Altorientalistik, Klassische Archäologie, Prähistorische Archäologie und Vorderasiatische Archäologie. Durch die Verknüpfung des Lehrangebots der beteiligten Fächer im integrativen Bereich des Bachelor-Studiengangs wird Interdisziplinarität gefördert, die sowohl in Forschung und Lehre als auch in der Berufspraxis außerhalb der Universität wichtig ist.
Der Profilbereich Klassische Archäologie widmet sich den Hinterlassenschaften der griechischen und der römischen Kultur von ca. 1500 v. Chr. bis 500 n. Chr. im Mittelmeerraum, darüber hinaus auch den Artefakten angrenzender Siedlungsgebiete, die mit diesen Kulturen in Beziehung standen. Enge Verbindungen bestehen zur Klassischen Philologie (Latinistik und Gräzistik), zur Alten Geschichte (einschließlich der Epigraphik, Papyrologie und Numismatik), Vor- und Frühgeschichte, Ägyptologie, Vorderasiatische Archäologie sowie zur antiken Religionsgeschichte und Kunstgeschichte. Vermittelt werden grundlegende Kenntnisse über Denkmäler, archäologische Funde und Befunde sowie Methoden und Fragestellungen der Klassischen Archäologie, darunter bildwissenschaftliche Methoden (ikonographische Analyse, ikonologische Interpretation, Stilanalyse) sowie Methoden der Architekturgeschichte und Feldforschung. Studienziel ist es, die Zeugnisse der materiellen Kultur der Antike als Ergebnis konkreter historischer und kultureller Prozesse zu rekonstruieren und die Klassische Antike als kulturgeschichtliches Phänomen auch in ihrer Transformation in Nachbarkulturen und in die Nachantike hinein und somit als Bestandteil der modernen Kultur zu begreifen.
Die Forschungsprojekte des Profilbereichs Klassische Archäologie an der Freien Universität Berlin liegen vor allem in Italien, Griechenland, und der Türkei . Die Projekte erfahren finanzielle Förderung durch Drittmittelgeber und werden in Kooperation mit zahlreichen Partnern im In- und Ausland durchgeführt.
Zu den Standortvorteilen des Instituts zählt u.a. die ihm angegliederte Abguss-Sammlung Antiker Plastik, die eine der größten Sammlungen ihrer Art darstellt. Hierdurch ergeben sich besondere Möglichkeiten des genauen und anschaulichen Studiums antiker Plastik. Die Beteiligung in Forschungsverbünden wie dem Exzellenz-Cluster TOPOI und dem Berliner Antike Kolleg sowie der Berlin Graduate School of Ancient Studies fördert einen regen Austausch mit benachbarten Disziplinen. Insbesondere die Museums- und Institutionslandschaft in Berlin erlaubt es den Studierenden, täglich mit der Antike am Objekt oder in der wissenschaftlichen Auseinandersetzung in Kontakt zu kommen. Darüber hinaus wird die Lehre am Institut regelmäßig durch unsere Honorarprofessorinnen und -professoren sowie Privatdozentinnen und -dozenten ergänzt, die neben ihrer Expertise auch durch ihre institutionelle Anbindungen – Staatliche Museen zu Berlin, Deutsches Archäologisches Institut (Berlin/Rom), La Sapienza (Rom) – den Studierenden eine engere Anbindung ermöglichen. Weiterhin kooperiert die Freie Universität Berlin mit der Humboldt-Universität (Winckelmann-Institut) und der Technischen Universität Berlin (Fachgebiet Historische Bauforschung/Denkmalpflege). Neben der Institutsbibliothek mit ihrem umfangreichen Bestand an archäologischer, philologischer und althistorischer Literatur vom 18.–21. Jahrhundert (Campusbibliothek) bieten sich den Studierenden umfassende Recherchemöglichkeiten in den Bibliotheken des Winckelmann-Instituts (HU) und in der Staatsbibliothek Berlin.
Das Mono-Bachelor-Studium umfasst den vom gewählten Profilbereich unabhängigen integrativen Bereich, den Profilbereich, affine Bereiche und den Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV).
Am Ende des Studiums erfolgt die exemplarische Vertiefung und Differenzierung eines ausgesuchten Studiengebiets durch die selbstständige wissenschaftliche Erarbeitung einer selbst gewählten Problemstellung (Bachelor-Arbeit).
Module der affinen Bereiche erweitern das fachwissenschaftliche Spektrum. In Ergänzung der Module des gewählten Profilbereichs sollen die Module der affinen Bereiche den Studierenden ein erweitertes, aber in sich geschlossenes qualifikatorisches Profil verschaffen. Die Module der affinen Bereiche und darin erbrachte Leistungen dürfen nicht mit Modulen und Leistungen des integrativen Bereichs und des studierten Profilbereichs übereinstimmen. Die wählbaren Module sind mit den Fachvertretern bzw. den Prüfungsbüros abzustimmen.
Der Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) umfasst ein Berufspraktikum sowie folgende Kompetenzbereiche: Fremdsprachen, Informations- und Medienkompetenz, Gender & Diversity-Kompetenz, Organisations- und Managementkompetenz, Personale und sozial-kommunikative Kompetenz und Fachnahe Zusatzqualifikationen, in denen zusätzliche berufspraktische Kenntnisse und Fähigkeiten vermittelt werden. Ziele, Inhalte und Aufbau des Studienbereichs Allgemeine Berufsvorbereitung werden in gesonderten ABV-Studien- und Prüfungsordnungen geregelt.
Aufbau und Ablauf des Studiums regelt die Studienordnung. Sie enthält detaillierte Beschreibungen der Inhalte und Qualifikationsziele jedes einzelnen Moduls und einen exemplarischen Studienverlaufsplan. Die Prüfungsordnung definiert Art und Anforderungen der Prüfungsleistungen der Module. In den Ordnungen sind die Leistungspunkte (LP) für jedes Modul bzw. jede Veranstaltung sowie der Arbeitsaufwand in Zeitstunden für das gesamte Studium angegeben.
Altertumswissenschaften: Klassische Archäologie, Mono-Bachelor | |
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Integrativer Bereich | |
Modul | Grundlagen der Altertumswissenschaften I |
Modul | Grundlagen der Altertumswissenschaften II |
Modul | Integratives Themenmodul |
Modul | Integratives Wahlpflichtmodul aus einem nicht belegten Profilbereich |
Profilbereich Klassische Archäologie | |
Modul | Epochen der Klassischen Antike |
Modul | Informationsvermittlung: Dokumentation, Vermittlung und Visualisierung klassisch archäologischer Forschung |
2 von 3 Modulen zu wählen |
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Modul | Systematisches Modul A – Antike Architektur und Topographie |
Modul | Systematisches Modul B – Antike Bilderwelten |
Modul | Systematisches Modul C – Räumliche Kontexte antiker Bilder und Artefakte |
2 von 3 Modulen zu wählen |
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Modul | Analytisches Modul A – Antike Architektur und Topographie |
Modul | Analytisches Modul B – Antike Bilderwelten |
Modul | Analytisches Modul C – Räumliche Kontexte antiker Bilder und Artefakte |
Bachelor-Absolvent*innen verfügen über wissenschaftliche Kenntnisse und praktische Fertigkeiten, die für eine Berufstätigkeit oder einen weiterführenden Studiengang qualifizieren. Altertumswissenschaftler*innen arbeiten überwiegend in Forschung und Lehre an Hochschulen. Je nach Einsatzbereich üben sie prüfend-bewertende und gestaltende Tätigkeiten auf der Grundlage archäologischer und kulturgeschichtlicher Inhalte aus. Daneben ergeben sich berufliche Perspektiven in Bereichen wie Denkmalpflege, Museen und Forschungsinstitutionen (zum Teil nur mit Master-Abschluss und/oder Promotion) und in unspezifischen Berufsfeldern wie Erwachsenenbildung, Journalismus, Tourismus, Kultur- und Wissenschaftsmanagement, Mediengestaltung oder Verlagswesen.
Da nicht alle Absolvent*innen einen Platz auf dem engeren fachwissenschaftlichen Arbeitsmarkt finden, sind der Erwerb von Zusatzqualifikationen, wie sie auch schon im Studienbereich Allgemeine Berufsvorbereitung (ABV) vermittelt werden, sowie die frühzeitige Orientierung in Bezug auf weiterführende Beschäftigungsmöglichkeiten und die persönliche Bewerbungsstrategie von großer Bedeutung für den erfolgreichen Berufseinstieg.
Für leitende Tätigkeiten oder eine Beschäftigung in Forschung und Lehre ist ein Master-Abschluss und ggf. die Promotion Voraussetzung.
- Heinz-Jürgen Beyer, Birgit Röder (Hg.): Studienführer Geschichts-, Kunst- und Altertumswissenschaften, Würzburg 1998.
- Franziska Lang: Klassische Archäologie – eine Einführung in Methode, Theorie und Praxis, Tübingen 2002.