Auswertung der Umfrage von der Personalversammlung am 16.01.2019
News vom 11.02.2019
Auswertung der Umfrage von der Personalversammlung am 16.01.2019
Die Umfrage von der Personalversammlung am 16.01.2019 wurde ausgewertet. Vielen Dank an Alle, die mitgemacht haben.
Teilgenommen daran haben insgesamt 41 studentische Hilfskräfte der Freien Universität, die auf unserer Personalversammlung anwesend waren. Auf der Tagesordnung der Personalversammlung standen: der Tätigkeitsbericht des Personalrats, Informationen über den neuen Tarifvertrag[1], Diskussion bezüglich der Konsequenzen des LAG-Urteils vom 05.06.2018[2] und die Vorbereitung der personellen Aufstellung für die nächste Legislatur.
Obwohl die Umfrage nicht repräsentativ für die Gesamtheit der studentischen Hilfskräfte ist, zeigen die Ergebnisse doch, wo es am meisten hakt und bestätigen somit unsere Erfahrungen, mit denen wir als Personalrat als Teil unserer Arbeitspraxis tagtäglich konfrontiert sind.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass die Problematik der Studienfinanzierung das schwerwiegendste Thema ist. Auch die Unsicherheit über die Zukunft der Beschäftigungsverhältnisse im Zusammenhang mit dem LAG-Urteil ist ein großer Problempunkt gewesen. Des Weiteren wurde auch von Diskriminierung und Repression am Arbeitsplatz berichtet.
Trotz der Tatsache, dass der neuverhandelte Tarifvertrag einen Lohnzuwachs über 15 % für den sogenannten Ausgleich des realen Lohnverlusts der letzten 17 Jahre mit sich gebracht hat, geben fast alle Befragten an, dass das Arbeitseinkommen nicht zum Leben reicht. Dies legt nahe, dass die finanzielle Not für Studierende nach wie vor ein großes Problem darstellt und im Bereich Studienfinanzierung weiterhin Handlungsbedarf besteht.
Die kurze Beschäftigungsdauer von SHKS – ein weiteres Beispiel für die prekäre Arbeitssituation – wird ebenfalls problematisiert. Obwohl das Berliner Hochschulgesetz eine Mindestbeschäftigungsdauer von 2 Jahren anstrebt, hat knapp ein Drittel der Befragten einen Vertrag, dessen Umfang sogar diese niedrige Mindestgrenze von 24 Monaten unterschreitet.
Die Vereinbarkeit von Studium und Arbeit wurde generell als gut eingestuft und scheint kein strukturelles Problem zu sein. Es sollten aber auch hier etwaige Verbesserungen nicht ausgeschlossen werden, da eben jene Vereinbarkeit in einigen Bereichen nach wie vor keine Selbstverständlichkeit ist.
Kurzum: Die Werte entsprechen auch dem bundesweiten Gesamtbild. Die prekären Beschäftigungsverhältnisse setzen den studentischen Hilfskräften zu, obwohl sie mit der Arbeit an sich nicht unzufrieden sind und diese grundsätzlich gerne ausführen.
Es gilt zu betonen, dass die Zusammensetzung der Anwesenden auf der Personalversammlung sehr stark mit der Tagesordnung zusammenhing: Zwei Drittel der Teilnehmenden waren im nicht-wissenschaftlichen Bereich tätig, obgleich diese Gruppe die Minderheit[3] der gesamten SHK-Belegschaft an der FU ausmacht. Die überproportionale Anwesenheit dieser Gruppe ist unserer Auffassung nach der Ungewissheit über die Zukunft der Beschäftigungsverhältnisse in den nicht-wissenschaftlichen Bereichen geschuldet. Die intransparente Vorgehensweise der Hochschulleitung, die sämtliche Konsequenzen des obengenannten Urteils auf die studentischen Beschäftigten abwälzt, spiegelt sich in der Hilflosigkeit vieler studentischer Hilfskräfte durchaus wider.
Wir möchten nochmals betonen, dass diese Umfrage zwar nicht repräsentativ, aber trotzdem durchaus aufschlussreich ist. Unsere Informationen aus unterschiedlichen Einzelgesprächen bestätigen die Ergebnisse der Umfrage auch weitestgehend.
Wir wollen unsere Umfragen erweitern, um die Aussagekraft zu erhöhen und eure Probleme besser und gezielter angehen zu können. Deswegen sind wir auch auf eurer Feedback angewiesen. Bitte kommt zu den Infoveranstaltungen (die nächste ist das Tagesseminar für studentische Beschäftigte am 15.02.2019, weitere Infos dazu auf unserer Website[4]), zu den Personalversammlungen, nehmt teil an unseren Umfragen, sprecht uns an und engagiert euch. Nur dadurch sind wir stark und können unsere Rechte gemeinsam durchsetzen.
Euer Personalrat der studentischen Beschäftigten
[1]https://www.gew-berlin.de/21749.php
[2]https://www.berlin.de/gerichte/arbeitsgericht/presse/pressemitteilungen/2018/pressemitteilung.738967.php
[3]https://kleineanfragen.de/berlin/17/18990-tariferhoehung-fuer-die-studentischen-beschaeftigten
[4]https://ssl2.cms.fu-berlin.de/fu-berlin/sites/weiterbildung/PM_weiterbildungsprogramm/vd/vm/vm$vm-002-jp19.html