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Dr. Lisa-Frederike Seidler

Arbeitsstelle Universitätsgeschichte

Wissenschaftliche Mitarbeiterin

Koordination der AS Universitätsgeschichte

Adresse
Universitätsarchiv – Arbeitsstelle Universitätsgeschichte
Malteserstraße 74–100
Raum L 005
12249 Berlin

Seit September 2024 ist Lisa-Frederike Seidler wissenschaftliche Mitarbeiterin (Postdoc) in der Arbeitsstelle Universitätsgeschichte der Freien Universität Berlin. Sie koordiniert den Aufbau der Arbeitsstelle und forscht im Bereich Universitätsgeschichte zu studentischer Streikkultur und ihren Protestmedien an der FU nach der Hochschulreform 1969.
Sie studierte Theaterwissenschaft, Kunstgeschichte und Musikwissenschaft zunächst an der LMU München, dann im Masterprogramm Theaterwissenschaft an der FU. Während ihrer Masterarbeit wurde sie durch ein Suhrkamp-Stipendium am Deutschen Literaturarchiv in Marbach a. N. gefördert.
Von 2017 bis 2024 war Lisa-Frederike Seidler wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Theaterwissenschaft der FU. Hier promovierte sie 2023 mit einer Studie zum mitbestimmt organisierten Verlegen von Theatertexten als Beispiel für die Transformation von kultureller Arbeit nach 1968. Ihre Dissertation „Der Verlag der Autoren: Theater als Ware – Verlegen als Kritik“ erscheint Anfang 2025 bei De Gruyter.

  • WS 23/24: Geschichte der Freien Universität: Topographie, Institution, Erbe. Interdisziplinäre Ringvorlesung im Rahmen des Offenen Hörsaal, gemeinsam mit Jan Lazardzig.
  • WS 23/24: Poetik der Arbeit. (B.A. Theaterwiss. Aufbau- & Vertiefungsphase: Theorie u. Ästhetik, Theatergeschichte)
  • SoSe 2023: Theater im Osten. Arbeitsweisen und Theaterformen. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie u. Ästhetik, Theatergeschichte)
  • WS 22/23: Kulturindustrie, Kritische Theorie und Theater. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie und Ästhetik, Theatergeschichte)
  • SoSe 2022: (Nicht)Arbeit in den Künsten. Gemeinsam mit Thekla Neuß (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie u. Ästhetik, Theatergeschichte)
  • SoSe 2022: Exkursion zu den Wiener Festwochen. (Festival-Campus mit dem Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Universität Wien), gemeinsam mit Thekla Neuß (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie u. Ästhetik, Gegenwartstheater)
  • WS 21/22: Bruch & Aufbruch: counterculture DDR/BRD. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie und Ästhetik, Theatergeschichte)
  • WS 20/21: Konzepte von Theatralität. Einführung in die Theorie und Ästhetik. (B.A. Theaterwiss. Basismodul: Theorie und Ästhetik)
  • SoSe 2020: Wessen Stimme? Repräsentationen des Sozialen im Theater. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie und Ästhetik, Gegenwartstheater)
  • WS 19/29: Revolten: Theatertexte der 1960er-Jahre. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie und Ästhetik, Theatergeschichte)
  • SoSe 2019: Freiheit der Kunst - Kunst der Freiheit. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie und Ästhetik, Gegenwartstheater)
  • WS 18/19: Beckett contra Brecht. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie und Ästhetik, Theatergeschichte)
  • SoSe 2018: Theater und Demokratie: Partizipation. (B.A. Theaterwiss. Aufbaumodul: Theorie und Ästhetik, Theatergeschichte)
  • WS 17/18: Theater und Demokratie: Repräsentation. Einführung in die Theorie und Ästhetik. (B.A. Theaterwiss. Basismodul: Theorie und Ästhetik)

Protest und Selbstorganisation – studentische Medienpraxis in Streiks

Auch nach der Protesthochphase von 1968 kommt es an der FU immer wieder zu studentischem Aufbegehren. Als eine Folge studentischer Radikalisierung fanden sogenannte Streiks auch Eingang in Überblicksdarstellungen (Tent 1988). Unberücksichtigt blieb bislang jedoch, dass nicht nur Zeitungen und Hochschuldokumente eine Materialgrundlage studentischer Protestgeschichte bilden, sondern dass auch Studierende eine aktive audiovisuelle Medienproduktion verfolgten. Nicht nur in Schriftmedien, sondern auch auf Film und Video dokumentierten Studierende das Streikgeschehen von den 1970er- bis in die 2000er-Jahre und entwarfen dabei nicht zuletzt die Universität als Möglichkeitsraum einer studentischen Geschichte. So dienen solcherart Selbsterzeugnisse sowohl der Dokumentation inhaltlicher Gegenpositionen als auch der Verbreitung einer alternativen Historisierung studentischer Protestpraxis. Sie erweitern aber gleichermaßen auch das Feld tradierter Medien der Universitätsgeschichtsschreibung. Innerhalb der jeweiligen Streikgeschehnisse sind diese Medien selbst jedoch paradox, denn sie zeugen von einer enormen Produktivität und erhöhtem Arbeitseinsatz, wenngleich sie im Kontext des Streiks immer auch als Ausdruck der Verweigerung verstanden werden wollen.

MONOGRAFIE

Der Verlag der Autoren. Theater als Ware – Verlegen als Kritik. Berlin/Boston: De Gruyter, 2025.

SAMMELBAND

Matters of Urgency. Herausforderungen der Gegenwart in Theater und Wissenschaft (Mhg. Doris Kolesch, Jan Lazardzig, Jenny Schrödl, Thore Walch, Matthias Warstat). Berlin: Berlin Universities Press, 2025. DOI: https://doi.org/10.14279/depositonce-22414

BEITRÄGE

"Protkolle der Theaterverlagsarbeit. Mitbestimmungsdokumente im Kulturbetrieb." In: Marion Biet et al. (Hg.): DokumentWerden. Bielefeld: Transcript, 2024, S.153-169.

"Theaterkritik studieren." In: Lazardzig, Jan / Jammerthal, Peter (Hg.): Front Stadt Institut. Theaterwissenschaft an der Freien Universität 1948-1968. Berlin: Verbrecher Verlag, 2018, S. 113-121.

KLEINERE ARBEITEN

Zus. mit Thore Walch: Seminar- und Abschlussarbeiten am Institut für Theaterwissenschaft der FU Berlin. Leitfaden zum wissenschaftlichen Arbeiten, 2024. Online unter: https://www.geisteswissenschaften.fu-berlin.de/we07/studium/informationen-studierende/service_formulare_studierende/inhaltselemente/dokumente_pdfs/Leitfaden-zum-wiss_-Arbeiten_Institut-fuer-TW_21_11_24.pdf (20.12.2024).

"Rezension zu Charlotte Arnsperger: 'Im Archiv'." In: rezens.tfm Nr. 2024/1.

VORTRÄGE

"Abgelegte Theatergeschichte. Zur Zeitlichkeit belasteter Lektüren in der Bibliothek." (gemeinsam mit Thekla Neuß). Re/Lektüren. Workshop am Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien, 11.01.2025.

"Umkämpfte Institution. Streikende Studierende im Film." Im Rahmen der Ringvorlesung zur Geschichte der Freien Universität: Topographie, Institution, Erbe. FU Berlin, 14.11.2023.

"Form der Zeit. Zur Gegenwart im Zeitstück 1920/1960." (gemeinsam mit Thekla Neuß). Gattung und Gegenwart. Tagung des DFG-Graduiertenkollegs "Gegenwart Literatur". Universität Bonn, 24.06.2023.

"Theatre Publishing as a Hub for Critical Theatre: Verlag der Autoren." IFTR Conference 2022, New Scholars' Forum: Shifting Centres. University of Iceland, Reykjavik, Iceland, 23.06.2022.

"Protokolle der Theaterverlagsarbeit. Dokumente zwischen Coca-Cola und Marx." Dokumentwerden. Zeitlichkeit | Arbeit | Materialisierung. Jahrestagung des DFG-Graduiertenkollegs "Das Dokumentarische". Ruhr-Universität Bochum, 06.05.2022.

"The Editing Process in the Theatre Publishing House Verlag der Autoren." IFTR Conference 2021, New Scholars' Forum: Theatre Ecologies. NUI Galway, Ireland, 14.07.2021.

"Zwischen Ökonomie und Ästhetik. Theaterverleger im Sprechtheater der alten Bundesrepublik.“ Doktorand*innen-Netzwerktreffen der AG Historiographie (GTW), Universität Wien, 14.11.2019.

"Theatre Publishing Houses and their Archives." IFTR Historiography Working Group Interim Meeting: Archiving Theatre. FU Berlin, 26.04.2019.

"‚Lektoren-Revolte‘ – Netzwerke dramatischer Distribution nach 1968." Tagung: Die Bewegung ist tot – Viva la Revolución? Lebenswege nach 1968, Goethe-Universität Frankfurt a.M., 13.04.2018.

"Backstage Report Theatrescapes- Mapping Global Theatre Histories." zus. mit Nic Leonhardt und Gwendolin Lehnerer. Symposium: Translocating Theatre Histories, LMU München, 20.08.2016.

"Suhrkamp macht Theater: die Jahre 1959-69. Mittwochsseminar, DLA Marbach a.N., 17.02.2016.