Instandsetzung und Nutzungsänderung des ehemaligen Pharmakologischen Instituts und Hörsaals Thielallee 69-73
Der Altbau Thielallee 73, ursprünglich ein Laborgebäude, wurde in den Jahren 2014 – 2017 für eine Büronutzung des Fachbereichs Wirtschaftswissenschaft umgebaut, der Hörsaal ohne Veränderungen renoviert.
29.08.2018
Das Gebäude Thielallee 73 wurde im Jahr 1913 als Kaiser-Wilhelm-Institut für experimentelle Therapie nach Plänen der Architekten Ernst Eberhard von Ihne und Max Guth errichtet. Nach Gründung der Freien Universität zog im Jahr 1950 das Institut für Pharmakologie ein, für das im Jahr 1959 ein Hörsaal nach Plänen der Bauabteilung der Freie Universität an der Thielallee angebaut wurde.
Die Charité Universitätsmedizin Berlin führte den Betrieb von 2003 an weiter und hat im April 2014 der Freien Universität das Gebäude-Ensemble zur Nutzung überlassen. Das Grundstück und die übrigen, medizinisch genutzten Häuser an der Thielallee und Garystraße verbleiben noch bis auf weiteres in der Bewirtschaftung der Charité.
Der Altbau steht unter Denkmalschutz, der Hörsaal unter Ensemble-Schutz.
Für die Umbaumaßnahmen konnte die Architektin Carola Schäfers gewonnen werden.
Der Altbau, ursprünglich ein Laborgebäude, wurde für eine büroartige Nutzung durch den Fachbereich Wirtschaftswissenschaft umgebaut, der Hörsaal ohne Veränderungen renoviert.
Für die Umbaumaßnahmen konnte die Architektin Carola Schäfers gewonnen werden.
Einige Räume im Kellergeschoss des Altbaus, die aus dem Umgriff der oberirdischen Geschosse auskragten, wurden abgerissen. Ebenso einige von außen zugängliche, kleinere Anbauten. Sie hatten verschiedene Funktionen für den Laborbetrieb und wurden nicht mehr benötigt.
Da das Haus nur über ein zentrales Treppenhaus verfügte, musste auf Verlangen der Feuerwehr eine außenliegende Treppe als zweiter Fluchtweg an der westlichen Giebelseite angebaut werden. Dabei legte der Denkmalschutz Wert auf eine ästhetisch hochwertige Gestaltung. Carola Schäfers hat eine skulptural wirkende Treppe mit Betonkern, Stahlstufen und aluminiumverkleidetem Geländer frei neben das Gebäude gestellt und über Brücken in jedem Geschoss mit dem Haus verbunden.
Im Äußern und Innern wurden behutsam nicht bauzeitliche Einbauten entfernt und originale Bausubstanz restauriert. Ergänzungen wie die neue Eingangstür wurden formal an die ursprüngliche Gestaltung angelehnt.
So konnte das Bild des Altbaus an Fassaden und Fluren wiedergewonnen werden, während anstelle der Laboreinbauten moderne Büroräume und einige mit Medientechnik ausgestattete Seminar- und Besprechungsräume entstanden.
Sämtliche Sanitärräume, auch im Untergeschoss des Hörsaals, wurden von Grund auf erneuert, ebenso die Heizungsanlage. An der Nahtstelle zwischen Altbau und Hörsaal entstand ein kleines Foyer und ein weiterer Zugang, über den das Haus erstmalig barrierefrei erschlossen wird.
Die Außenanlagen wurden nach Ende der Bauzeit lediglich in einfacher Form wiederhergestellt. Größere Umplanungen und Neugestaltungen bleiben einem späteren Zeitpunkt vorbehalten, wenn auch das Grundstück von der Charité Universitätsmedizin an die Freie Universität zurückgegeben worden ist.
(Burkhard Golze - Referat Bauplanung)
Projektdaten der Planung und Ausführung 2014 – 2017:
Objektplanung: Carola Schäfers Architekten LPH 2-8
Technische Gebäudeausrüstung (HLS): Schmitz + Sachse
Technische Gebäudeausrüstung (ELT): ITK Kilic
Freianlagen: Bode Williams + Partner
Projektleitung Technische Abteilung: Referat Bauplanung / Referat Baudurchführung / Referat TGA und Betriebstechnik